Tierpark Hellabrunn: Mia san Tier

Von München durch die ganze Welt – im Tierpark Hellabrunn ist das möglich. Er ist weltweit der erste Geozoo: Hier sind die Tiere nach geografischer Herkunft untergebracht – damals ein neues Konzept. Wie in ihren natürlichen Lebensräumen leben Tiere hier in großen, teilweise zusammenhängenden Dioramen. So kann man durch den Zoo streifen, wie bei einer Reise über die Kontinente.

1911 wurde der Zoo auf dem Gelände des Adelssitzes Hellabrunn gegründet und war der erste, der nach dem innovativen Geozoo-Konzept gebaut wurde. Die Gehege und Anlagen sind nach der Herkunft der Tiere angeordnet, also zum Beispiel alle afrikanischen Tiere nebeneinander. Zwar geriet das in Laufe der letzten 100 Jahre etwas ins Hintertreffen, aber seit einigen Jahren setzt man bei Renovierungen und Umbauten wieder auf die ursprüngliche Mission. Bis 2040 soll der Zoo komplett saniert sein und schon jetzt sieht man den Fortschritt überall.

Heute können Besucher über 18.000 Tiere aus 500 Arten von 5 Kontinenten entdecken. So bekommt man hier einige Arten zu sehen, die in Deutschlands Zoos selten zu Hause sind: Blaumaulmeerkatzen, Drills, Silbergibbons, Abruzzengämsen, Mhorrgazellen, Goldschakale und Schneehasen. Aber natürlich sind es gerade die tierischen Klassiker, die bei Besuchern am beliebtesten und in Hellabrunn stark vertreten sind: Pinguine, Zebras, Nashörner, Flamingos …. Die Eisbären-Anlage ist eine der modernsten, die Affen können sich dank übernetzter Anlage weit in die Höhen schwingen und unterhalten die Besucher mit ihren wilden Sprüngen. Besonders schön angelegt sind auch die Großvolieren, die heimische und exotische Vögel beherbergen. Die neue Giraffensavanne liegt gleich neben dem Eingang. Hier leben auf 10.000 Quadratmetern Giraffen, Erdmännchen und Stachelschweine im Afrika-Bereich. Gegenüber wurde 2022 die neue Löwenanlage eröffnet – bewohnt von den Brüdern Max und Benny. Durch die „Kontaktmembran“, eine dünne Stahlplatte mit kleinen Löchern, kann man die Löwenbande gefahrlos riechen, spüren und hören. So wird der Zoobesuch zum ganzheitlichem Erlebnis. Trotz der Modernisierung hat sich der Zoo ein altes Schmuckstück erhalten. So ist das Elefantenhaus von 1914 einer byzantinischen Kirche nachempfunden. Viel interessanter für die kleinen Besucher ist dann aber doch der Elefantennachwuchs, zuletzt wurde 2020 ein Elefantenbaby geboren.

Um die tierischen Bewohner des Tierparks noch besser kennenzulernen, gibt es jeden Tag Führungen, kommentierte Fütterungen, Treffen mit Tierpflegern und Trainings. Anfassen ist auch erlaubt, natürlich nur bei den Fellnasen ohne spitze Zähne und Krallen. In zwei Streichelzoos und im Mühlendorf darf man den knuffigen Bewohnern auf den Pelz rücken – manchmal ist es aber auch umgekehrt: Kein Schnürsenkel ist sicher vor einer neugierigen und hungrigen Ziege. Gelegenheiten für Pausen ergeben sich im Tierpark Hellabrunn genug: Auf zwei Spielplätzen können sich Kinder austoben, einen Cappuccino für die Eltern gibt es im Tierparkrestaurant oder im Café Rhino.