Ochsenfurt: mittelalterlich charmant

Eines ist klar: Nach Ochsenfurt fährt man nicht, um Party zu machen. Der Ort mit 11.000 Einwohnern im schönen Franken verspricht vor allem Beschaulichkeit und Ruhe.

Nicht, dass hier nie was passiert, aber süße historische Stadtansichten sind Ochsenfurts Hauptexportartikel. Und echte Süße. Das eine kommt von der langen Geschichte des Ortes (725 erstmals erwähnt, möglicherweise gab es hier sogar einen Königshof), das andere aus der drittgrößten Zuckerfabrik Deutschlands. Dass hier die Industrie der größte Arbeitgeber ist, vergisst man aber schnell, wenn man durch die Altstadt bummelt: Die mittelalterliche Befestigungsanlage mit zahlreichen Türmen und Stadttoren ist bestens erhalten. Prächtige Fachwerkhäuser, mächtige Steinbauten, Brunnen und Kirchen prägen das Stadtbild. Das historische Neue Rathaus erstrahlt in schönstem Rot, Heimat- und Trachtenmuseum sind für Neugierige geöffnet und die Alte Mainbrücke spannt sich über den Fluss. Die stammt eigentlich aus dem 13. Jahrhundert. Nach deren Sprengung im Zweiten Weltkrieg wurde der Schaden mit Spannbeton repariert, was dem historischen Bild Abbruch tut, aber immerhin ist der Rest erhalten. Die Fähre, die während der Restaurierungsarbeiten Radfahrer und Fußgänger über den Main transportierte, durfte bleiben und schippert heute Einheimische und Touristen auf Rundfahrten umher. Ansonsten führen gleich drei große Wander- und Radwege durch Ochsenfurt: der Main-Radweg, der Main-Tauber-Fränkische Rad-Achter und der Fränkische Marienweg. Auch kürzere Wanderwege finden sich rund um die fränkische Stadt. Also doch ganz schön viel los hier – auf eine ruhige Art und Weise.