Natürlich schöner Urlaub: Bohinj

Ach wie gut, dass keiner weiß, wie schön es in Slowenien ist. Sonst wären hier die Wanderwege überfüllt und die Influencer würden Schlange stehen für ein Instagram-Foto am Aussichtspunkt. Aber so ist und bleibt Slowenien ein Ziel für Genießer, Naturbegeisterte und alle, die nicht gern auf ausgetretenen Pfaden wandern. Liebstes Ziel neben der Hauptstadt Ljubljana, dem Soča-Tal und dem See Bled ist Bohinj im Nationalpark Triglav. Hier ist ein großer Schatz versteckt.

Bohinj, so heißt das Tal und die Gemeinde in den Julischen Alpen im Nordosten des Landes. Den Mittelpunkt und Anziehungspunkt bildet der größte natürliche See Sloweniens, der Bohinjer See. So groß wie 450 Fußballfelder ist er und bis zu 45 Meter tief. Dass die Natur hier Vorrang hat, merkt man schon daran, dass nur das Südufer mit dem Auto erreichbar ist. Wer mal von der anderen Seite gucken will, muss zu Fuß gehen. Das ist aber keine Strafe in Bohinj, sondern das reinste Vergnügen. Auf dem See spiegeln sich die Berge, auf, um und im See tummeln sich Fische, Wasservögel und alles, was es sonst noch feucht mag. Angler finden hier ebenso ihr Glück wie alle, denen eine heile Natur am Herzen liegt. Slowenen ist nämlich das Land mit der höchsten Biodiversität Europas. Deswegen ist das Gebiet rum um den höchsten Gipfel der Julischen Alpen, den Triglav (2.864 m), als Nationalpark geschützt. Eine Umrundung des Bohinjer Sees dauert zu Fuß etwa drei Stunden. Dabei überqueren Sie die historische Brücke über den Fluss Sava Bohinjka, der sich aus dem See speist. Dort steht auch die Johanneskirche. Das Ensemble von Kirche und Brücke ist das Wahrzeichen von Bohinj und ein beliebtes Fotomotiv. Unweit der Brücke versammeln sich im Sommer auch Badegäste, denn dann ist der See angenehme 22 Grad warm. Auf dem Wasser wird ebenfalls gesportelt mit Booten, SUPs und Kanus. Wer weiter geht, trifft am Ufer auf eine Statue, die dem Maskottchen von Bohinj gewidmet ist: dem Goldhorn, einem Gamsbock, der angeblich in den Bergen einen großen Schatz bewacht – so sagt eine lokale Legende. Noch ein Grund, die Gegend auf den vielen Wanderwegen zu erforschen.

Wo das Wasser aus dem Bohinjer See herkommt, sollten Sie sich unbedingt ansehen – das ist ein spektakulärer Anblick und ein beliebtes Ziel im Triglav Nationalpark. Der Savica-Wasserfall liegt oberhalb des Tals und ist nur zu Fuß erreichbar. Es ist der einzige Doppelwasserfall der Welt. Das Wasser entspringt in luftiger Höhe und stürzt 78 Meter im steilen Winkel über Felsen in das erste Staubecken, bevor es sich als zweiter Wasserfall in ein weiteres Wasserbecken ergießt. Wie viele Flüsse in Slowenien leuchtet das Wasser hier in hellem Blau, es rauscht und spritzt – eine tolle Erfrischung an heißen Tagen und eine wunderschöne Wanderung mit fantastischen Ausblicken auf den See. Vielleicht begegnet Ihnen hier auch das Goldhorn?

Erst mal genug Höhenmeter gelaufen? Wer die Beine schonen, aber trotzdem den besten Ausblick über den See haben möchte, der nimmt die Seilbahn auf den Berg Vogel. Der ist 1.923 Meter hoch, im Winterurlaub ein Skigebiet, im Sommer Alm und Aussichtspunkt. Die Gondel erspart Ihnen 1.000 Höhenmeter und bringt Sie in nur drei Minuten direkt zum schönsten Panoramaausblick auf 1.535 Meter. Von hier starten mehrerer Wanderwege, zum Beispiel hoch zum Gipfel oder zum Skigebiet Vogel. Wer offene Wünsche hat (und wer hat das nicht?), der wandert zur Orlove Glave. Dort steht ein Gipfelkreuz, an dem eine Glocke befestigt ist. Wer diese läutet, dem wird ein Wunsch erfüllt. Von hier aus kann man auch, wenn das Wetter gut ist, den höchsten Gipfel Sloweniens in voller Pracht sehen. Der Triglav mit seinen drei Gipfeln wurde erstmals 1778 von drei Slowenen bestiegen, die unten im Tal in einem Denkmal verewigt sind. Runter vom Berg geht es im Winter auf Skiern oder mit dem Snowboard – im Sommer mit der Zipline oder mit dem Gleitschirm. Auf die bewährte Art geht’s natürlich auch: Die Seilbahn bringt Sie wieder zurück ins Tal, wo direkt am See Ihr Hotel steht. Das 4-Sterne-Hotel Jezero hat einen unverstellten Blick auf See und Julische Alpen und ist der gemütliche Ausgangspunkt für alle Ihre Wanderungen durch die Bergwelt. Und mit jedem Schritt wird klarer: Der Schatz, der so eifersüchtig vom Goldhorn bewacht wird, ist gar nicht aus Gold, der Schatz ist die vielfältige Natur Sloweniens.