Kleve 1 Reisepaket
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Kleve

Kleve ist die Nummer 1 der Herzen

Zwei Bürger von Kleve haben mit Kunst internationalen Ruhm erlangt: Joseph Beuys und der Rote Panda Kamala. Außerdem ein Pluspunkt für die Stadt - das Grün, die Gärten, die Baumvielfalt.

Kleve

Kleve – Kunst vom Panda und Beuys

Am Niederrhein, direkt an der Grenze zu den Niederlanden liegt Kleve. Die Stadt mit 53.000 Einwohnern hat schon viele Leben hinter sich. Im Mittelalter war sie Herzogliche Residenz, diente für Experimente im Gartenbau und wurde schließlich Kurort. Als die Thermalquelle versiegte, verlor man den Bad-Zusatz, aufgrund seiner Bedeutungslosigkeit wurde Kleve im Zweiten Weltkrieg immerhin von der Zerbombung verschont und in der Wirtschaftswunderzeit vor allem durch die Schuhproduktion bekannt. Und heute? Unterschätztes Urlaubsziel.

Grün, grün, grün, so ist Kleve. Das sehen sie zum Beispiel von Wahrzeichen der Stadt, der Schwanenburg. Die ist nur über Treppen zu erreichen, aber der Ausblick lohnt sich. Besonders grün ist eine Gegend. An der Tiergartenstraße stehen nicht nur schicke Villen aus Klassizismus und Gründerzeit, sondern auch jede Menge Bäume. 156 verschiedenen Baum- und Pflanzensorten wurden im 18. Jahrhundert angepflanzt, als Kleve noch von Adligen zur Sommerfrische genutzt wurde. Besonders hübsch: die barocken Gartenanlagen, die Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt wurden und als Vorbild unter anderem für das Potsdamer Stadtschloss dienten. Leider sind sie nur noch teilweise erhalten, doch trotzdem eindrucksvoll. Aber das ist nur ein Teil der Gärten in Kleve. Auf dem Springenberg wurde eine künstliche Erhebung, der Sternberg, aufgeschüttet. Von dort gingen strahlenförmig zwölf Wege ab, die auf besondere Gebäude führen. Diese Sichtachsen erkennt man zum Teil heute noch. Teil der Anlage ist auch das Amphitheater, das aber nur zur Zierde diente. Ein zerstörtes Kunstwerk feierte dort nach 200 Jahren sein Comeback: der „Neue Eiserne Mann“. Das ursprüngliche Denkmal wurde 1653 errichtet, eine gerüstete Statue des Gottes Mars. Die wurde 1794 von französischen Revolutionstruppen (und offenbar Kunstbanausen) zerstört. 2004 wurde sie endlich ersetzt. Der noch neuere eiserne Mann von Stephan Balkenhol ist mit weißem Hemd, Stoffhose und Schwert ausgestattet. Barockes Comeback in modernen Kleidern.

Panda-Künstlerin

Die Tiergartenstraße heißt übrigens nicht umsonst so. Der Zoo Kleve begann als Wildgehege für die Jagd der Adligen. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Familien. 350 exotische und heimische Tiere haben hier ein Zuhause gefunden – Zwergseidenäffchen, Ouessantschafe, Alpakas und Rote Pandas und mehr. Viele davon dürfen gefüttert, manche sogar gestreichelt werden. Überschüssige Energie spielen die Kinder auf den Abenteuerspielplatz ab. Auch eine kleine Künstlerin ist hier anzutreffen. Kamala, ein Roter Panda, ist für ihre Malkünste bekannt. Ihr Medium: Fingerfarbe und Pfoten. Die Bilder werden für einen guten Zweck verkauft.

Wo ist der Rasierspiegel?

Doch Kamala ist nicht die einzige Künstlerin, mit der sich Kleve schmücken kann. Im Kurhaus Kleve, dessen Gebäude aus Kleves Hochzeit als Kurstadt stammt, sind Werke aus mehreren Jahrhunderten ausgestellt. Im Mittelpunkt steht aber Kleves berühmtester Sohn, Joseph Beuys. Der wurde zwar in Krefeld geboren, wuchs aber in Kleve auf und hatte hier ein Atelier. Schmuckstück der Sammlung ist das vierteilige Fotokunstwerk, das offiziell keinen Titel hat, inoffiziell „Mein Kölner Dom“ heißt und in Kleve unter „Wo ist mein Rasierspiegel?“ bekannt ist. Vier Fotos von Türen des Kölner Doms, die von Künstlern, unter anderen auch Beuys, gestaltet wurden. Beuys setzte neben Mosaiksteinen aus einem zerstörten Schwimmbad in Meerbusch auch seinen Rasierspiegel ein, der aber schnell verschwand, vermutlich herausgefallen. Wo das gute Stück ist, fragt Beuys auch auf dem zweiten Foto in brauner Schrift. Auch besitzt das Museum Druckgraphik, Gipsmodelle und andere Werke des Künstlers mit dem Filzhut. Der ist ein ziemlich beeindruckender Jahrhundert-Künstler, aber Kamala, die Pandakünstlerin, ist einfach viel stylisher mit ihrem roten Fell (statt Fischerweste) und knuffiger Stupsnase. Wer Ihr Lieblings-Artist ist, können Sie ja vor Ort entscheiden.

Grenzland Draisine Kleve

Grenzland-Draisine Kleve: Ab durchs Grüne

Hier bewegt sich nichts ohne Sie! Die Grenzland-Draisinen in Kleve werden umweltfreundlich mit Muskelkraft angetrieben. Auf Komfort müssen Sie aber trotzdem nicht verzichten: Hier können Sie gemütlich an einem Tisch sitzen, Käsewürfel snacken und am Wein nippen. Dabei gleitet die Draisine durch die grüne Landschaft um Kleve.

Ob sportlich oder gemütlich, zu zweit oder mit Partygästen, die Grenzlanddraisine ist ein außergewöhnliches Erlebnis, bei dem aber Muskelkraft gefordert ist. Zunächst einmal ist wichtig: Wie viele Mitfahrer sind dabei? Auf der Clubdraisine kann man sich gemütlich gegenübersitzen, in der Mitte ein Tisch für Speis und Trank. Bis zu 14 Leute haben hier Platz, doch dafür müssen auch vier in die Pedale treten, um voranzukommen. Aber auch für kleine Familien gibt es Modelle: Zwei treten und zwei genießen die Landschaft

Wo soll es hingehen? Die große Tour ist 10 Kilometer lang und führt vom Spoykanal in Kleve bis zum Bahnhof Kranenburg – und zurück zum Ausgangpunkt. Die Strecke wurde bis 1991 von der Bahn bedient, seit 2008 fährt hier nur noch die Draisine. Bei der grenzüberschreitenden Tour fahren Sie von Kranenburg ins niederländische Groesbeek, wo Sie eine Stunde Zeit haben, durch die historische Altstadt zu bummeln. Egal welche Strecken Sie nehmen: Abwechslungsreich wird es. Vorbei an Wäldern und Kuhwiesen, durch Dörfer und Felder. Ab und an müssen Sie absteigen, denn um bei den Bahnübergängen Vorfahrt zu bekommen, muss erst eine Schranke gehoben und die Ampel auf Grün gedrückt werden. So wird die Fahrt nie langweilig und das Sportprogramm ist auch schon erledigt.

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