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Kurzurlaub in Aalen
Am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb liegt Aalen. Von Sternwarte bis Erzgrube, von Spätbarocks bis Brutalismus bietet die siebtgrößte Stadt Baden-Württembergs Abwechslung inmitten schönster Natur.
Aalen
Aalen: Jahrtausende alte Kulturgeschichte und herrliche Natur
Römer, Relaxen, reizvolle Natur – wer bei diesen Wörtern aufhorcht, ist in Aalen goldrichtig. Eine kleine Stadt mit großer Punktzahl, nicht nur beim Stadt-Land-Fluss spielen (Fluss Aal!). Entdecken Sie am Fuße der Schwäbischen Alb ein beeindruckendes Städtchen voller Geschichte, Bilderbuch-Panoramen und südländischem Flair.
Hier verlief sie, die Außenhaut des Römischen Reiches, der Grenzwall Limes. Und die Aal gab den Ausschlag, dass die Besatzer ganz in die Nähe ihr größtes Reiterkastell nördlich der Alpen errichteten. Täglich entnahmen die Römer dem Fluss bis zu 30.000 Liter Wasser für ihre rund 1.000 Pferde. Das Kastell Aalen wurde zur gewaltigsten Reiterbastion entlang des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes.
Limesmuseum Aalen
Im neu konzipierten und sanierten Limesmuseum können Besucher genau jene 1.800 Jahre zurückreisen. An originaler Stelle lädt das größte Themenmuseum des UNESCO-Weltkulturerbe zur Geschichtsstunde – mit spektakulären Originalfunden, großer Freifläche und Informationen zu allen Themen der Römerzeit. Unter den Glanzstücken der Ausstellung sind auch der Schatzfund aus dem Kastelldorf Buch und eine Jupitergigantensäule, die bis ins Obergeschoss ragt. Für Kinder und Jugendliche gibt es die Möglichkeit, als Römer verkleidet an einer Führung teilzunehmen, jedes zweite Jahr finden auf dem Museumsgelände die beliebten Römertage statt.
Aalbäumle
Den schönsten Ausblick der Stadt bietet das Aalbäumle auf dem Aalener „Hausberg“ Langert. Nach dem Aufstieg auf die Aussichtsplattform offenbart sich ein Prachtpanorama über die Aalener Bucht und das Welland bis hin zu den Kaiserbergen. Der Turm ist 26 Meter hoch und bequem in einem ca. halbstündigen Spaziergang zu erreichen. Ebenfalls am Langert befindet sich Deutschlands ältester geologischer Lehrpfad.
Urweltmuseum Aalen
Riesenammoniten und gefährliche Fischsaurier, Mineralien und bizarre Ur-Austern – entdecken Sie im historischen Gebäude des alten Rathauses die fantastische Welt der Jurafossilien. Über 1.000 einmalige Versteinerungen, Rekonstruktionen und Mineralien sind auf drei Stockwerken ausgestellt. Eine kleine Spezialabteilung erklärt den Meteoriteneinschlag im Nördlinger Ries vor 15 Millionen Jahren. Im Shop können schöne Mineralien und Fossilien der Region sowie Saurier- und Fossilienmodelle aller Art erworben werden.
Besucherbergwerk Tiefer Stollen
Tropfsteine, Schächte, Versinterungen, ja, die Welt untertage ist geheimnisvoll und war sehr gefährlich. Eine Fahrt mit der Grubenbahn in das ehemalige königliche württembergische Eisenerzbergwerk Tiefer Stollen führt heute sicher hundert Meter hinab in die 2.500 Quadratmeter großen Sandsteinhallen. Der Rundweg durch das Stollenlabyrinth und die Multivisionsschau lassen die Geschichte des Erzbergbaus im Raum Aalen für eine kurze Zeit wieder lebendig werden. Eine Führung dauert ungefähr eineinhalb Stunden, im Hochsommer empfiehlt sich ein Überziehjäckchen (Temperatur ca. 11 Grad).
Den Süden spüren
Und es gibt noch so viele schöne Entdeckungen mehr in und um Aalen: das Mitmach-Museum explorhino, in dem Naturphänomene und Technik spielerisch erlebbar gemacht werden, das Schloss Fachsenfeld mit weitläufigem Park und Jugendstil-Bibliothek, die Limes-Thermen Aalen mit gesundem Thermalwasser aus den Tiefen der Schwäbischen Alb und ein Spionturm. Dazu überdurchschnittlich viele Sonnenstunden, charmante Straßencafés, südländisches Flair. Auch die verwinkelten Gassen der historischen Innenstadt und die älteste Fachwerkfassade in der Radgasse sind einfach zauberhaft. Bleibt nur zu sagen: Carpe diem!
Limesmuseum Aalen
Limesmuseum Aalen: Den Römern auf der Spur
Neben den Überresten von Kastellen und Thermen hinterließen die Römer das wohl längste UNESCO-Weltkulturerbe in Deutschland: den Limes. 550 Kilometer lang zieht er sich zwischen Rhein und Donau durch mehrere Bundesländer und diente wohl weniger der Verteidigung als dazu, Handel und Zölle zu kontrollieren. Im baden-württembergischen Aalen hat man dem Obergermanisch-Raetischen Limes ein Museum gewidmet, das 2019 nach aufwendigen Renovierungen wiedereröffnet wurde.
Salve und Willkommen im Limesmuseum Aalen. In den lichtdurchfluteten Innenräumen des modernen Museums sind die Funde aus der Römerzeit ausgestellt: glänzende Helme von einfachen Soldaten, steinerne Statuen ernstblickender Römer und allerlei Schmuck, Utensilien, Waffen und Werkzeuge. Gleich hinter dem Eingang tauchen Besucher in die Vergangenheit ein und lernen über die Entstehung des Römischen Reiches. Und das anhand von konkreten Beispielen: Sieben Personen, die in Aalen vor 1.800 Jahren gelebt haben, stehen als interaktive Geschichtslehrer zur Verfügung. So war das Leben in den Kastellen, den Dörfern, den Kasernen. So erzog man Kinder, kaufte auf dem Markt ein und erholte sich in der Therme. Zahlreiche Repliken und Multimedia-Stationen versetzen die Besucher in die Zeit um 200 n. Chr. Wer möchte, kann sogar wortwörtlich in die Fußstapfen der römischen Bürger treten und mal deren Sandalen anprobieren. Zu Bestaunen sind außerdem der Schatzfund aus dem Kastelldorf Buch und eine originalgetreue Nachbildung der Jupitergigantensäule von Walheim. Die ist 6,50 Meter hoch und ragt deswegen bis in den zweiten Stock.
Blick in die Gegenwart
Aber das Museum will nicht nur über die ferne Vergangenheit aufklären. Im letzten Teil des Museums wird der Blick erweitert: Was sind Grenzen und was ihre Funktion, Intention und Wirkung? Das ist auch in der Gegenwart eine spannende und hochpolitische Frage. Wer noch ein wenig im alten Rom bleiben möchte, besucht das Freigelände und folgt dem ausgeschilderten Rundgang. In dem archäologischen Park steht das freigelegte und teilweise rekonstruierte Stabsgebäude – beeindruckend groß und funktional durchgeplant. Auch eine Mannschaftsbaracke ist modellhaft errichtet worden, um den Besuchern einen Einblick in das Leben der römischen Soldaten zu geben. Und sogar den Bau des Limes und der römischen Gebäude kann man hier nachvollziehen: Ein hölzerner Baukran, wie er der Errichtung von Steinmauern diente, steht hier. Auf diesem Gelände findet passenderweise auch alle zwei Jahre die Römertage-Festspiele statt. Näher kommen Sie den Römern nicht!
Limesmuseum Aalen Adresse
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Limesmuseum Aalen Öffnungszeiten
Di. – So. /Fei. 10.00 – 17.00 Uhr
Bierhalle Aalen
Bierhalle Aalen – Trinken mit Tradition
In Aalen und Umgebung ist die Bierhalle eine Institution und das schon 1686. Seit diesem Jahr wird hier Bier ausgeschenkt und Essen serviert – damit ist die Bierhalle das älteste Wirtshaus in der schwäbischen Stadt.
In 17. Jahrhundert eröffnete Balthasar Simon eine Brauerei neben der Stadtkirche – mit großen Erfolg. 1819 wurde das Brauhaus in die Vorstadt verlegt, das Gebäude in der Innenstadt bekam einen neuen Besitzer und wurde zur Bierhalle. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Hausherren des Gasthauses immer wieder, aber die Bierhalle blieb bestehen. Im neuen Jahrtausend bekam die Inneneinrichtung der Kneipe ein Facelifting und für die Zukunft ist geplant, auch wieder Zimmer für Gäste anzubieten. Unter den Aalenern ist die Schänke ungebrochen beliebt: Hier trifft man sich, um gute schwäbische Hausmannskost zu essen (Currywurst, Maultaschen, Spätzle und Wurstsalat) oder im Biergarten gemütlich am Aperol oder natürlich am Bier zu nippen und zu plauschen – manche kommen schon seit Jahrzehnten. Innen ist es schön urig und gemütlich mit historischen Blechschildern an der Wand und massiven Tischen. Die man übrigens reservieren sollte, denn die Lage in der historischen Altstadt und die pralle Speisekarte ziehen Gäste von nah und fern an.
Adresse Bierhalle Aalen
An der Stadtkirche 3, 73430 Aalen
Öffnungszeiten Bierhalle Aalen
Montag - Samstag 11.00 – 23.00 Uhr