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Bad Frankenhausen

Bad Frankenhausen: Wellness, Entspannung und Erlebnisse

Der Heilkurort ist nicht nur für Entspannungssuchende ein tolles Reiseziel, sondern auch für Kultur- und Geschichtsbegeisterte. Sie wollen lieber raus in die Natur? Wandern oder radeln steht natürlich ebenfalls ganz weit oben auf der Aktivitätenliste.

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Top Therme in Bad Frankenhausen

Nicht nur entspannen, sondern viel erleben!

Er fällt schon von Weitem ins Auge: Der schiefe Turm der Oberkirche von Bad Frankenhausen. Mit einer Neigung von 4,45 Metern aus dem Lot ist er damit um einiges schräger als der schiefe Turm von Pisa (3,97 Meter Neigung) und der zweitschiefste Turm in Deutschland. Kein Wunder also, dass das 1382 erbaute Gotteshaus zu den Top-Sehenswürdigkeiten in diesem kleinen Städtchen gehört.

Überhaupt ist der Heilkurort nicht nur für Entspannungssuchende ein tolles Reiseziel, sondern auch für Kultur- und Geschichtsbegeisterte, aber auch für einen Wellnessurlaub. Nicht weit von der Oberkirche liegt etwa der Hausmannsturm, der bereits im Jahr 998 Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung war. Entgehen lassen sollten Sie sich keinesfalls das imposante, 81 Meter hohe Kyffhäuser-Denkmal mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und der in Stein gehauenen Barbarossa-Figur. Es lohnt sich, die 247 Stufen in die Turmkuppel hinaufzusteigen: dort werden Sie mit einem grandiosen Rundblick über die Goldene Aue belohnt.

Panorama-Museum

Wer diese ersten Attraktionen in Bad Frankenhausen abgeklappert hat, muss aber keine Angst vor Langeweile haben. Im Panorama-Museum bekommen Sie das größte Sinnbildgemälde der Welt des Leipziger Künstlers Werner Tübke zu sehen. Sie wollen lieber raus in die Natur? Durch die landschaftlich reizvolle Kyffhäuser-Region zu wandern oder radeln steht natürlich ebenfalls ganz weit oben auf der Aktivitätenliste. Etwas ganz Besonderes ist zudem ein Besuch der Barbarossahöhle, nur fünf Kilometer von Bad Frankenhausen entfernt. Bei einer Führung entdecken Sie zahlreiche Gips-Anhydrit-Formationen sowie grün schimmernde Seen und Grotten. Ein echtes Erlebnis. Und wer dann noch seinen süßen Gaumen verwöhnen möchte, macht einen Abstecher in die Goethe Schokoladentaler Schaumanufaktur. Dort erfahren Sie wie Schokolade veredelt wird und wie die leckeren, zart schmelzenden Pralinen mit der Hand hergestellt werden.

Panorama Museum Bad Frankenhausen

Panorama Museum Bad Frankenhausen: Tübkes Rekord-Gemälde

Sieht aus wie eine Waschmaschinen-Trommel, ist aber das Panorama Museum in Bad Frankenhausen. Das ungewöhnliche Gebäude beherbergt ein noch ungewöhnlicheres Meisterwerk: das Panoramabild „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ von Werner Tübke. Es ist einmalig, nicht nur, weil es wirklich groß ist.

Anfang der 70er Jahre bereitete man sich in der DDR auf das 450. Jubiläum der Deutschen Bauernkriege vor, die mit einem Panoramabild gewürdigt werden sollten. Die SED sah sich als geistiger Nachfolger der Bauern, die sich im 16. Jahrhundert in Aufständen zusammentaten, um für ihre Rechte zu kämpfen. Beauftragt wurde der Leipziger Maler und Kunstprofessor Werner Tübke, obwohl der kein heroisierendes Gemälde im Stil des sozialistischen Realismus malen wollte. Vielmehr nutzte er den Stil des magischen Realismus, um die Zeit und den Zeitgeist festzuhalten. Tübkes Vision setzte sich durch und er begann mit dem monumentalen Werk. Zuerst recherchierte der Künstler auf einer staatlich finanzierten Studienreise nach Italien, entwarf ein Modell im Maßstab 1:10, bis schließlich die gewaltige Leinwand 1982 mithilfe von 54 Arbeitern gespannt wurde. 15 Künstler halfen Tübke, indem sie die Konturen mithilfe von Tageslichtprojektoren vorzeichneten, vier lernten Tübkes Stil, um ihm beim Malen zu unterstützen. Der eigentliche Schaffensprozess dauerte vier Jahre, in denen sich Tübke durch die Belastung einen Muskelriss im Daumen zuzog und länger pausieren musste.

Gigantomanie im Bild

Fertig wurde das Werk mehr als ein Jahrzehnt nach seiner Konzeption, nämlich im Jahr 1987, 463 Jahre nach dem Beginn der Bauernaufstände, 2 Jahre vor dem Ende der DDR. Viele allegorische Andeutungen, historische Personen wie Luther und Dürer, biblische Anspielungen und Selbstporträts: Das Bild ist gewaltig, nicht nur aufgrund seiner Dimensionen (14 Meter hoch, 123 Meter breit), sondern seines Inhalts. 3.000 Personen sind zu sehen, viele Szenen und Details zu entdecken. Abgebildet ist die Schlacht von Frankenhausen im Jahr 1425, der rebellischen Prediger Thomas Müntzer im Mittelpunkt. Doch eigentlich ist hier das Welttheater zu sehen, eine metaphorische Gesamtdarstellung einer Epoche. Damals wurde das Panoramabild nicht sehr gnädig vom Volk aufgenommen, es sei ein typisches Prestigeprojekt der Partei, gemalt von einem Staatskünstler. Heute hat sich der Blick geändert: Tübke malte den Bauernführer Thomas Müntzer nicht als Helden, sondern mit bereits gesenkter Flagge im Wissen um die verlorene Sache. Eine Vorausdeutung des Endes der DDR? Dadurch, dass das Bild keinen Anfang und kein Ende hat, wirkt es, als drehe sich das Rad der Zeit immer im Kreis. Aufstieg und Fall einer Bewegung, damals wie heute.

Besuch im „Elefantenklo“

Das Museum, extra für das Bild gebaut, zeigt „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ und wechselnde Sonderausstellungen. Empfehlenswert sind die Führungen, die einzelne Bilddetails in den Vordergrund rücken und erklären oder die Geschichte des Bildes erzählen. Aber auch das eigenständige Entdecken mit dem Audio-Guide macht Spaß – ein Kunstwerk, das in Erinnerung bleibt und das nicht nur wegen seiner Größe.

Adresse Panorama Museum Bad Frankenhausen
Am Schlachtberg 9, 06567 Bad Frankenhausen

Öffnungszeiten Panorama Museum Bad Frankenhausen
Dienstag bis Sonntag/Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
weitere Informationen hier

Landesausstellung „Freiheyt 1525“

500 Jahre Bauernkrieg: Landesausstellung „Freiheyt 1525“

Zeitenwende am Ende des Mittelalters: Zwischen 1524 und 1525 erhoben sich Hundertausende Bauern gegen Leibeigenschaft, Ausbeutung und religiöse Unfreiheit. Trotz Niederschlagung wurde der Deutsche Bauernkrieg zur Inspiration für spätere Revolutionen in ganz Europa. Thüringen, als einer der Großschauplätze der Revolte, erinnert in der Landesausstellung „Freiheyt 1525“ an die Proteste. Im Mittelpunkt stehen vier Ausstellungen in Mühlhausen und Bad Frankenhausen.

Es waren raue, aufwühlende Zeiten. Bauern greifen zu den Waffen, fordern Freiheit und ein besseres Leben. Zwischen 1524 und 1526 durchzogen die Aufstände das ganze Land. Es ging um Gerechtigkeit und Freiheit, um Widerstand gegen die Willkür des Adels, gegen hohe Abgaben und unentgeltliche Frondienste.

Die Unruhen, die vor allem im Südwesten und in der Mitte Deutschlands stattfanden, gelten als erste freiheitliche Massenbewegung der deutschen Geschichte. Am Ende schlugen die Truppen der adligen Streitmächte die „Bauernhaufen“ in blutigen Schlachten nieder. Mehr als 50.000 Menschen wurden getötet. Allein bei einer großen Schlacht in Bad Frankenhausen starben rund 6.000 Menschen. Trotz der Niederlage der Aufständischen markierte der „Bauernkrieg“ eine Wende und wirkt bis heute nach.

Im Mittelpunkt der Thüringer Landesausstellung „Freiheyt 1525“ stehen die Ausstellungen in Mühlhausen und Bad Frankenhausen. Außerdem gibt es ein buntes Rahmenprogramm, viele Veranstaltungen, kulinarische und künstlerische Hommagen. Das Mühlhäuser Brauhaus „Zum Löwen“ verbeugt mit einem Sonderbier: „Fünfzehn 25“ – schon jetzt ein Kassenschlager. Das Theater im Bratwurstmuseum Mühlhausen geht mit dem Stück „Müntzers Mühle“ auf die Bühne. Und selbst das Motto der diesjährigen Bratwurstiade im Oktober steht ganz im Zeichen des aufsässigen Reformators: „Müntzer 500“.

Ausstellungen Mühlhausen (26. 4. – 19. 10. 2025)

Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche: Hier geht es um die großen Ereignisse des Bauernkriegs. Wie begann es? Warum eskalierte es? Verschiedene Einzelschicksale, auch das des Bauernpredigers Thomas Müntzer, werden beleuchtet.

Museum St. Marien | Müntzergedenkstätte: In der 1975 säkularisierten und seither museal genutzten Marienkirche (mit dem höchsten Kirchturm Thüringens) geht es um das bäuerliche Leben im Mittelalter. Wie sah die Gesellschaft zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus? Was tat sich und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gab es? Eine spannende Einführung in die Lebensrealität der Menschen.

Kulturhistorisches Museum: Das Haupthaus der Mühlhäuser Museen widmet sich
der Deutung und Rezeptionsgeschichte des Bauernkrieges. Es erhellt die konfessionelle und politische Instrumentalisierung, aber auch die künstlerische Interpretation.

Ausstellung Bad Frankenhausen (10. 5. – 17. 8. 2025)

Panorama Museum: In dem zylindrischen Bauwerk hoch über Stadt Bad Frankenhausen gibt es einen Schatz: das beeindruckende XXL-Panoramagemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ des DDR-Malers Werner Tübke, entstanden 1983 bis 1987. Das imposante Kunstwerk (123 x 14 Meter) gehört mit über 3.000 Einzelfiguren zu den größten und figurenreichsten Gemälden der Welt. Es bietet ein lebhaftes Zeitpanorama des 16. Jahrhundert, rückt aber zugleich generelle Themen der Menschheit wie Liebe und Hass, Geburt und Tod auf die Leinwand. Zur Landesausstellung werden dem Monumentalbild Tübkes die historischen Vorbilder im Original zur Seite gestellt und in die Epoche von Humanismus, Renaissance und Reformation eingeordnet.

Auch in anderen Bundesländern wird an den Bauernkrieg erinnert. Seit Ende Mai 2024 ist die Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ im Sterbehaus von Martin Luther in Eisleben zu sehen. Hier können Besucher selbst entscheiden, wie verschiedene Figuren im Bauernkrieg handeln. Baden-Württemberg präsentiert eine weitere große Landesausstellung, denn, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann, „Die mit dem Bauernkrieg verbundenen Ziele und Werte wie Freiheitsrechte oder Mitbestimmung und der Wunsch nach demokratischen Entscheidungsprozessen haben nichts von ihrer Aktualität verloren“.

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