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Padua (Italien)
Urlaub in Padua: Wo Galileo Galilei lehrte
Ciao, piccola! Padua (Padova) gehört zu den ältesten Städten Italiens. Einer Sage nach wurde die Stadt bereits 1184 vor Christus gegründet. Schriftliche Belege gibt es allerdings keine. Im Mittelalter zog die Universität Padua allerhand Prominenz an: Hier lehrten Albertus Magnus und Galileo Galilei, zu den berühmten Studenten zählen Kopernikus und Torquato Tasso. Heute kommen die meisten Gäste, um die Fresken von Giotto in der Scrovegni Kapelle zu sehen oder zur Basilika des heiligen Antonius zu pilgern.
Laut Homer wurde die Stadt von dem mythischen Helden Antenor nach dem Fall seiner Heimatstadt Troja gegründet. Tatsächlich war es eine Siedlung der Veneter. Im Jahre 215 vor Christus wurde die Stadt zum Bestandteil des Römischen Reiches und erhielt den Namen Patavium. Allerdings erinnert heute nur wenig an diese Zeit, da die Stadt 452 von den Hunnen und 601 von den Langobarden zerstört wurde. 1222 öffnete die nach Bologna zweitälteste und bis heute hoch angesehene Universität ihre Tore. Ende des 18. Jahrhunderts eroberten die Franzosen Padua und traten die Stadt an Österreich ab. Erst im Jahre 1866 wurde sie Bestandteil des italienischen Königreichs.
Padua hat viele Sehenswürdigkeiten - unter anderem die berühmte Basilika des heiligen Antonius mit seinem Grabmal oder die Universität mit ihrem berühmten Teatro anatomico. Die Scrovegni Kapelle ist aufgrund ihres Freskenzyklus von Giotto kunstgeschichtlich außerordentlich bedeutend und ein Publikumsmagnet. Es muss nicht immer nur Rom, Mailand und Venedig sein. Ciao, amore!
Basilika des heiligen Antonius
Baubeginn der Basilika war im Jahre 1231 nach dem Tode des St. Antonio und wurde Anfang des 14. Jahrhunderts fertiggestellt. Die grandiose romanisch-gotische Konstruktion hat acht Kuppeln und orientalische Türme. Die Basilika bewahrt die sterbliche Hülle des heiligen Antonius und unzählige künstlerische Meisterwerke, u. a. den Hochaltar von Donatello. Auf dem Kirchplatz steht die Pferdestatue des Gattamelata von Donatello (1453). Auftraggeber war der venezianische Söldnerführer Erasmo de Narni, der wegen seiner Verschlagenheit den Namen "Gattamelata" (gefleckte Katze) trug.
Prato della Valle
Im 18. Jahrhundert wurde an der Stelle des antiken Theaters der Prato della Valle, ein von einem Kanal umschlossener Park, angelegt, auf dessen Brüstung 87 Statuen illustrer Paduaner stehen.
Universität
Sehenswert ist das so genante Teatro anatomico, ein Vorlesungssaal für angehende Mediziner. Kulturerbe von Weltrang in Form eines ersten Seziersaal in der Welt. 45-minütige Führungen in Englisch werden mehrmals pro Tag geboten.
Piazza della Frutta und Piazza delle Erbe
Was für eine Ordnung: Paduas Märkte sind streng getrennt nach Obst und Gemüse, Kleidung, Fleisch- und Wurstwaren. Drei wochentags stattfindende Märkte gönnt sich die Stadt, am Samstag sogar einen weiteren auf dem Prato della Valle. Im Herzen der Stadt liegen die Piazza delle Erbe (Gemüsemarkt) und Piazza della Frutta (Obstmarkt), die traditionellen Orte, an denen der tägliche Markt zu finden ist. Sie befinden sich neben dem Palazzo della Ragione (1218 erbaut und 1306 aufgestockt), dem Sitz des Gerichts. Im riesigen oberen Saal befinden sich Fresken aus dem 15. Jahrhundert mit astrologischen und religiösen Themen der Schule Giottos. Außerdem stehen in dem Saal: Ein hölzernes Pferd (1466) und der "Stein des Schmachs" für zahlungsunfähige Schuldner. In der Piazza dei Signori, dem politischen Herzen Paduas zur Zeit der Herrschaft Venedigs, steht die Loggia della Gran Guardia und der Triumphbogen des Palazzo del Capitanio mit der astrologischen Uhr aus dem 15. Jahrhunderts von Jacopo Dondi.
Scrovegni Kapelle - Padua (Italien)
Scrovegni Kapelle: die atemberaubenden Fresken von Giotto
Er gilt als "Meister der Meister" - Giotto di Bondone, kurz Giotto. Dem Vater der frühen Renaissance ist in der Scrovegni Kapelle in Padua eine meisterliche Farbsymphonie gelungen, allen voran das Lapislazuli-Blau. Überwältigend schön. Unbedingt vorab Karten reservieren, der Zugang ist für Besucher kontingentiert.
Erbaut wurde die Kapelle auf Wunsch eines reichen und mächtigen Geldverleihers, Enrico Scrovegni – als Hauskapelle. Dante hatte in seinem "Inferno" geschrieben, dass er den durch Wuchergeschäfte reich gewordenen Reginaldo Scrovegni in der Hölle getroffen habe, und sein Sohn Enrico Scrovegni habe diese Hauskapelle als Sühne für die Sünden seines Vaters bauen lassen. Für die Ausmalung im Innern der Kapelle wurde der damals als sehr "modern" geltende Giotto aus Florenz geholt. Er erhielt den Auftrag, eine Sequenz von Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament darzustellen, deren Höhepunkt der Tod und die Wiederauferstehung des Gottessohnes sowie der Jüngste Tag sein sollten. Giotto malte die Fresken in 855 Tagen. In einem einzigartigen Freskenzyklus schildert er diese Themen in einem sehr wirklichkeitsnahen Stil. Das Werk wurde in sehr kurzer Zeit fertiggestellt und schon 1305, nach nur zwei Jahren, war die Kapelle fertig dekoriert und wurde zum zweiten Mal eingeweiht.
Reservieren!
Spontan hin, Ticket kaufen und los geht leider nicht. Eine Kartenbestellung von mindestens 48 Stunden im Voraus ist notwendig, sowohl für Gruppen als auch für einzelne Besucher. Der Besuch der Scrovegni Kapelle erfolgt nach vorheriger Reservierung unter der Nummer +39 049 201 00 20. Bei Verfügbarkeit an freien Plätzen kann man eine Besichtigung auch am gleichen Tag (Voranmeldungsgebühr von einem Euro) reservieren und zwar direkt an den Kassen der Stadtmuseen Eremitani oder an den Touristeninformationsbüros von Turismo Padova Terme Euganee.
"Wenn Dante Italien eine neue literarische Sprache geschenkt hat", notierte einst Frances D'Emilio, "dann hat Giotto, der etwa zur gleichen Zeit lebte, seiner Heimat eine neue Bildsprache vermacht." Sehen Sie es sich an.
Adresse Scrovegni Kapelle Padua
Piazza Eremitani, 8, 35121 Padova PD
Öffnungszeiten Scrovegni Kapelle Padua
täglich 9.00 - 19.00 Uhr
Botanischer Garten Padua
Botanischer Garten Padua: Goethes Palme und Kartoffeln
1545 – die Renaissance war auf ihrem Höhepunkt, der Buchdruck hatte sich in Europa durchgesetzt und in Padua wurde der Samen für etwas gesät, das die Jahrhunderte überdauern sollte und noch heute ein kleines Paradies auf Erden darstellt: der Botanische Garten der Universität. Die ältesten Pflanzen auf dem Gelände sind fast genauso alt und literarisch verewigt.
Padua hat die zweitälteste Universität Italiens (gegründet 1222), unter anderem war diese führend auf dem Gebiet der Medizin. Heilung versprachen im 16. Jahrhundert vor allem pflanzliche Wirkstoffe, weshalb im Jahr 1545 der botanische Garten in Padua angelegt wurde, gefördert durch die Republik Venedig. Er war der erste Botanische Garten weltweit und damit heute der älteste. 1554 war der ursprüngliche Garten fertig und wurde zum Anbauen von Heilpflanzen und zur Lehre genutzt. Da Venedig ein Handelszentrum war, wurden die Bestände kontinuierlich ergänzt durch exotische Pflanzen, die Reisende und Händler aus fernen Ländern mitbrachten. Schon sieben Jahre nach seiner Gründung gediehen hier über 1.500 Arten, zum Beispiel der erste Flieder und die ersten Sonnenblumen in Europa. Auch ein Schatz aus der Neuen Welt wurde hier angebaut: die Kartoffel, die von hier aus ihren Siegeszug durch Europa antrat. Pommes und Kroketten haben wir also unter anderem den fleißigen Gärtnern in Padua zu verdanken.
Wertvoll, alt und einzigartig
Weil exotische Pflanzen gefragt waren, gab es immer wieder nächtliche Einbrüche. Der runde Garten ist deshalb noch heute von einer Mauer mit Toren umgeben, um die wertvollen Gewächse zu schützen. Das Zentrum des Gartens ist ein Kreis mit vier inliegenden, quadratischen Beeten. Die meisten der heute 3.500 Arten stehen im Freien – ein eigenes Gewächshaus hat zum Beispiel eine Zwergpalme von 1585, die Goethe in seiner „Geschichte meines botanischen Studiums“ (1817/1831) erwähnte. Zusammen mit einem Ginkgo von 1750 und einer Magnolie aus dem 17. Jahrhundert ist sie in dem Glashaus gut geschützt vor den Elementen. Doch das sind nicht die ältesten Pflanzen des Gartens. Angeblich hat der Mönchspfeffer auf dem Gelände schon 1550 geblüht. Das begeisterte auch die UNESCO, die den Garten 1997 auf die Liste des Weltkulturerbes schrieb. Und: In Padua ruht man sich nicht auf den Lorbeeren aus. Erst 2014 wurde der Orto Botanico um den Garten der Biodiversität mit 1.300 Pflanzenarten und ein hochmodernes Gewächshaus erweitert.
Ein Spaziergang im Park
Für heutige Besucher ist der Botanische Garten vor allem eine Oase der Ruhe in der dicht besiedelten italienischen Stadt. Das gilt natürlich besonders im Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen sich von ihrer prächtigsten Seite präsentieren. Der Garten ist in verschiedene Habitate aufgeteilt, die Pflanzen sind sorgsam geordnet, von fleischfressenden Pflanzen über Heil- und Giftpflanzen bis hin zu den Importen. Jede Pflanze ist mit einem Schild versehen, das den wissenschaftlichen Namen und das Jahr der ersten Anpflanzung dokumentiert. Die giftigen Gewächse sind durch Kreuze gekennzeichnet. Auch Führungen werden von Februar bis Mai angeboten. Im neuen Garten der Biodiversität versorgt eine App Besucher zusätzlich mit Hintergrundinformationen. Aber wer sich einfach nur im Schatten jahrhunderteralter Bäume erholen oder durchduftende Beete wandeln möchte, hat hier im lebendigen Padua den richtigen Ort gefunden – seit fast 500 Jahren kultiviert und gepflegt.
Adresse Orto Botanico
Via Orto Botanico, 15, 35123 Padova PD, Italien
Öffnungszeiten Orto Botanico
November – März 10.00 - 17.00 Uhr
April – September 10.00 - 19.00 Uhr
Oktober 10.00 - 18.00 Uhr
Montags geschlossen
Historischer Markt Padua
Historischer Markt Padua: La dolce vita
Feinschmecker aufgepasst! In Padua wartet ein kulinarisches Highlight auf Sie. Direkt im Stadtzentrum liegt der Palazzo della Ragione – ein architektonischer Prachtbau aus dem Jahr 1218. Doch mindestens genauso spannend wie der alte Gerichtspalast ist, was sich im Inneren verbirgt: Paduas historischer Markt.
Fenchelsalami, Büffelmozzarella, feinster Parmesan, frisch gepresstes Olivenöl, pralle Tomaten in allen Farben, Ciabatta direkt aus dem Ofen, Fische und Meeresfrüchte, die in den frühen Morgenstunden aus der Adria gezogen wurden – wer durch die Arkaden in den Gerichtspalast tritt, findet sich in einem wahren Schlaraffenland wieder. Das Erdgeschoss des Palazzos ist der Treffpunkt für alle Schlemmer und Genießer. Vom Fischhändler bis zum Weinspezialisten und Feinkostladen, auf Paduas historischem Markt finden Sie jede Menge Leckereien – natürlich alles lokal und frisch geerntet und verarbeitet.
Mit Ihrem Eintrittsticket können Sie eine eigenständige Food-Tour machen. Wandern Sie von Stand zu Stand und probieren Sie sich kostenlos durch. Dazu gibt es spannende Erläuterungen zu den Produkten von den Ladenbesitzern.
Augenschmaus im Obergeschoss
Wenn der Magen gefüllt ist, können sich als nächstes die Augen satt sehen. Ihr Ticket für die Food-Tour funktioniert gleichzeitig auch als Eintrittskarte für den Palazzo. Zu bestaunen gibt es hier einiges, zum Beispiel den 82 Meter langen Ratssaal mit dem beeindruckenden Holzgewölbe, der an einen umgedrehten Schiffsrumpf erinnert. In ihm stehen auch ein großes geschnitztes Pferd, zwei ägyptische Sphingen und ein Foucaultsches Pendel. Die Wände ziert ein Freskenzyklus aus über 100 Einzelbildern aus dem 15. Jahrhundert – durch schlendern und staunen.
Der Palazzo della Ragione ist ein Fest für alle Sinne und definitiv ein Highlight bei jedem Padua-Besuch. Probieren Sie die saisonal wechselnden Produkte der Region und bewundern Sie die bemerkenswerte Architektur. Übrigens, die leckeren Spezialitäten des Marktes sind ein super Mitbringsel für die Familie zuhause oder eine kleine Erinnerung an Ihren Italienurlaub.
Adresse Historischer Markt Padua
Piazza delle Erbe, 35100 Padova PD, Italien
Öffnungszeiten Historischer Markt Padua
Dienstag – Freitag 9.00 – 13.00 Uhr
Donnerstag – Samstag 16.00 – 19.30 Uhr