Bad Elster: Wellness in Sachsen

Wer früher etwas auf sich hielt, fuhr zur Kur. Auch im Vogtland fand Europas High Society ein herrliches Plätzchen: Bad Elster. Dank der drei Schätze Heilwasser, Naturmoor und hochmineralisiertem Salzwasser ist die Stadt bis heute eines der traditionsreichsten, renommiertesten Heilbäder Deutschlands. Und ein echter Musik-Tipp. Genießen Sie Wellness, Natur und exquistite Kulturerlebnisse in mitten prächtig herausgeputzter Bäderarchitektur.

Was für ein Adelsschlag: 1795 reiste Goethe nach Elster, fand das Wasser der Moritzquelle „erquicklich zu trinken“ und wurde von der Muse geküsst. In seinem Epos "Hermann und Dorothea" setzte er der Elsteraner Quelle ein literarisches Denkmal. Der Dichterfürst blieb nicht der einzige prominente Gast. Nachdem König Friedrich August II. am 25. Juni 1848 Bad Elster zum Königlich-Sächsischen Staatsbad ernannte, begann der Aufstieg in die oberste Bäder-Riege Europas. Adel und bessere Gesellschaft zertreuten sich mit Trinkkuren, Moorbädern und anderem Pläsier. An diese exquisiten Zeiten knüpft die sächsische Stadt heute mühelos wieder an: Noble Bogengänge in Wandelhallen, prunkvoll geflieste Wände, historische Musikpavillons und bezaubernde Parks bilden die schmucke Kulisse für Ihren Wellness-Urlaub.

Mittelpunkt der Stadt ist der Kurpark mit seinen farbenfrohen Blumenbeeten. Die um 1850 angelegte Prachtlandschaft zählt zu den schönsten Deutschlands. Bedeutendste Gartenarchitekten aus ganz Europa legten das rund 50 Hektar große Schmuckstück im Stile eines englischen Landschaftsparks an, mit kunstvollen Herrlichkeiten wie Skulpturen und Springbrunnen. Nehmen einen Schluck gesunden Quellwassers, erfreuen sich an herrlich alten Bäumen, exotischen Pflanzen und folgen Sie der Musik. Auf der Bühne spielen regelmäßig Musikbands auf, das Café im Kurpark lädt samstags zum Tanz.

Mit dem Königlichen Kurhaus besitzt Bad Elster außerdem ein herausragendes „Haus des Gastes“. Wie ein italienischer Renaissancepalast kommt es daher und repräsentierte schon im 19. Jahrhundert eine imponierende Ausnahmestellung. Es befindet sich vis-à-vis des ehrwürdigen Albert Bades und König Albert Theaters und gehört zur „Festspielmeile der kurzen Wege“. Flanieren Sie unbedingt auch zu später Stunde durch die königliche Pracht – dank eines hochmodernen Lichtdesign-Konzeptes verzaubern funkelnd schöne Kulissen.

Sie sind der größte Schatz der Stadt: die zehn Mineralheilquellen, die für Trink- und Badekuren genutzt werden. Mindestens ein Verkoste-Schluck gehört ins Besuchsprogramm. Zur Tat schreiten können Sie an der historischen Marienquelle und der Moritzquelle nahe dem Kurpark im rechten Flügel der KunstWandelhalle. Mit seinem salzigen, leicht säuerlichen Geschmack mit starker Eisennote ist das Elixier kein Genuss, aber Medizin soll ja bekanntlich nicht schmecken, sondern wirken. Man könnte sich auch ganz hineinlegen: Seit über 200 Jahren werden die warmen Mineralwasserbäder Bad Elsters geschätzt. Der zweite Schatz: gesundes Naturmoor. In Form von Packungen und als Wannenbäder wird das Heilmittel bis heute vor allem zur Unterstützung des Bewegungsapparates bei Rheuma, Arthrose oder Verletzungen angewendet.

Die wichtigste Garderobe in Bad Elster: Bademantel, Schlappen, Schwimmsachen. Die 2015 eröffnete Soletherme bietet mit angenehmen Wassertemperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius Wellnessgenuss gespeist aus eigener Solequelle im Elstertal. Der Solegehalt der Becken unterscheidet sich: Mit 15 Prozent bietet der „Salzsee“ eine der höchsten Konzentrationen (28 bis 32 Grad Celsius), im „Licht- und Klangbad“ (34 bis 36 Grad) liegt die Konzentration bei zehn Prozent und im „Hutznbad“ (vogtländisch für Gemeinschaftsabend) gibt es sechsprozentige Sole (34 bis 36 Grad). Auch die Saunen sind eine Wucht. Ob Salz-Sauna, Musikwinkel-Sauna, Panorama-Sauna und Moosmann-Sauna, hier finden Profis wie Einsteiger die passende Schwitztemperatur.

Das Glanzpünktchen Bad Elsters setzt das Albert-Bad – ein historisches und unter Denkmalschutz stehendes Badehaus zwischen Barock und Jugendstil und eines der ältesten Moorheilbäder Deutschlands. Es schaut aus wie ein barockes Schlösschen, zeigt sich im Vordergebäude von alter Noblesse und wurde prachtvoll mit Stuckornamenten, Majolikafiguren, Messinghähnen, Meißener Fließen und Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge ausstaffiert. Das erste Badehaus entstand bereits 1852 für die sächsischen Könige. Heute dürfen hier alle die Wohltaten der Moderne genießen: eine lichtdurchflutete Badelandschaft mit Innen- und Außenbecken und Sauna-Höhepunkten wie orientalischem Rasul, Sanarium, Kristallsauna und finnischer Sauna.

Wie kam das hier in Bad Elster eigentlich alles genau ins Rollen? Das „Bademuseum Bad Elster“ präsentiert am historischen Standort der ehemaligen Salzquelle eine unterhaltsame Dauerausstellung. Die Themenkomplexe „Vom Weberdorf zum Weltbad“ und „Elsters Glanz“ beleuchten spielerisch die Blütezeiten und erzählen Geschichten von prominenten Gästen und Förderern. Im Kellerbereich geht es in die geheimnisvolle Wasser- und Moorwelt mit ihren Nutzungsmöglichkeiten und Heilwirkungen.

Ob klassische oder moderne Musik, längst hat sich der traditionsreiche Kurort auch als Kultur- und Festspielgröße etabliert. Die Chursächsische Veranstaltungsgesellschaft führt jährlich rund 1.000 Veranstaltungen und vielgelobte Neu-Inszenierungen durch. Höhepunkte im Jahreskalender sind der „Chursächsische Sommer – Vogtländisches Kulturfestival“ von Anfang Mai bis Anfang Oktober mit Klassik, Jazz, Travestie und Kabarett. Es folgen die „Chursächsischen Festspiele“ und die „Chursächsischen Winterträume“ im Dezember und Anfang Januar. Das König-Albert-Theater ist das ganze Jahr ein Publukumssmagnet, es zählt zu den bedeutendsten und prachtvollsten Hoftheater des Landes. Oder genießen Sie einen einmaligen Sommerabend im traumhaft gelegenen Naturtheater mit Konzerten, Opern und Theateraufführungen für Jung und Alt.

Auch die kulinarischen Päuschen stecken in Bad Elster voller Nostalgie. Entzückende Cafés bieten selbstgebackene Kuchen, auf den Speisekarten finden sich vogtländische Spezialitäten, Klassiker aus Wald und See und Erinnerungen der 70er Jahre wie Toast Hawaii, Karlsbader Schnitte, Würzfleisch oder Birne Helene.

Mit einer Höhenlage von 546 Metern und herrlich waldreicher Natur ist Bad Elster ideal für erholsame Ausflüge und leichte Wanderungen. Gleich mehrere Wanderwege schließen sich an die Parkanlagen des Kurortes an. Vom Naturtheater am nördlichen Stadtrand kann man in rund 15 Minuten zur Kreuzkapelle mitten im Wald hinaufsteigen. Etwa drei Kilometer sind es zum sogenannten „Alten Schloss“ mitten im Wald. Dahinter verbirgt sich keine betagte Immobilie, sondern eine echte Naturbesonderheit. Radfreunde sind ebenfalls am richtigen Fleck. Die zahlreichen Steigungen sorgen für intensive Fitnesseinheiten, Mountainbiker finden im Bikepark Schöneck fünft coole Trails in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und der Elsterradweg bietet auf 250 Kilometern höchst reizvolle Kulissen.

Die Elster ziert demonstrativ das Wappen, hat aber eigentlich gar keinen geschichtlichen Auftritt. Der Name des Ortes bezieht sich auf das Flüsschen Weiße Elster, das hier rund 15 Kilometer nach seiner Quelle den Ort durchquert. Warum der Fluss so heißt, darüber gibt es verschiedene Theorien. Eine beruft sich auf das altgermanische Wort Alistra, was fließen oder strömen bedeutet. Andere gehen davon aus, dass sich Elster vom sorbischen Wort Alder für Erle ableitet. Wie auch immer – der Vogel ist das hübsche Symbol der Kurstadt geworden und passt perfekt zum Glanz der Stadt. Erholen Sie sich gut im prachtvollen Flair eines der ältesten Mineral- und Moorheilbädern Deutschlands!

Wie ein barockes Schlösschen schaut es aus. Das 1852 eröffnete Albert Bad mit seiner zauberhaften Bäderarchitektur ist die Hauptattraktion Bad Elsters. Im Innern des denkmalgeschützten Königsbades lassen kunstvolle Bögen, Meißner Kacheln und Stuckornamente das 21. Jahrhundert fast vergessen. Ein bisschen Moderne durfte aber herein: Der historische Gebäudekomplex wurde durch lichtdurchflutete Glas-Stahl-Konstruktionen harmonisch ergänzt. Alte Noblesse und belebender Genuss, eine einzigartige Kombi!

Gleich das Entree lässt staunen: Die kunstvoll verzierte Kuppel (Waldkuppel) über der Eingangshalle wurde dank des kunstfertigen Dresdner Architekturmalers Ludwig Theodor Choulant 1882/83 mit zauberhaften Kur- und Wassermotiven gestaltet. Man könnte sich im Anblick der Bögen, Putten, Fresken, Reliefs, Blüten- und Farbenpracht verlieren. Aber erstmal: Abtauchen!

In vier Becken und zwei Whirlpools im Innen- und Außenbereich können Sie Körper und Geist mit wohligen 26 bis 34 Grad einhüllen. Massagedüsen und Nackensprudler lockern die Muskulatur und sorgen für wohltuende Wellnesserlebnisse.

Für Sauna-Liebhaber bietet das Albert Bad eine ausreichende Auswahl an Schwitzstuben wie Sanarium, Kristallsauna, finnische Sauna und Dampfbad. Nach den Saunagängen sorgen Erlebnisduschen sowie Tauchbecken im Innen- und Außenbereich für Erfrischung.

Neben der Bade- und Saunalandschaft beherbergt das Albert Bad noch ein modern ausgestattetes medizinisches Trainings- und Bewegungszentrum sowie das Therapie- und Wohlfühlzentrum der Sächsischen Staatsbäder GmbH. Natürlich spielen hier Bad Elsters große Schätze – urgesundes Moor und erfrischendes Heilwasser – die Hauptrolle.

Ein nostalgisches Badeerlebnis bietet die Königskabine. Treten Sie näher! Dieses schmucke Wellnessörtchen war bis 1918 ausschließlich den Sächsischen Königen vorbehalten, heute dürfen Nicht-Blaublüter in der original erhaltenen Kupferwanne Ihre Glieder wohlig bei einem prickelnden Kohlensäuresprudelbad ausstrecken. Auch in der historischen Moorbadekabine kann man schauen, wie zur großen Blütezeit Bad Elsters die Moorbäder verabreicht wurden. Vor dem Verlassen nehmen Sie sich nochmal Zeit für die Details, für Messinghähne, Meißener Fliesen, Kronleuchter, Stuckkunstwerke und Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge …

Genießen Sie das Glanzpünktchen Bad Elsters!

Der liebliche Kurort mit dem putzigen Namen im sächsischen Vogtland ist mit einem einzigartigen Schatz gesegnet: Wasser. Eingeschlossen in 1.200 Metern Tiefe seit 1,5 Millionen Jahren und hochmineralisiert wie sonst nirgends. Dieses Solewasser wurde 2009 in Bad Elster bei einer Bohrung gefunden und füllt nun die Becken der Soletherme Bad Elster und des Albert Bades, die zusammen einen großen Wellness-Komplex bilden.

Das einmalige Entspannungs-Highlight verraten wir gleich zu Beginn: Das Licht- und Klangbad in der Soletherme verzaubert selbst den gestresstesten Miesegrummel. In diesem Becken wird die Erlebniswelt multimedial erfahrbar dank Musik, die unter und über Wasser zu hören ist, märchenhafter Projektionen an Decke, Wänden und im Pool. So treiben Sie durch verschiedene Klang- und Lichtwelten: ein belebtes Riff, ein stiller Wald, ein Sternenhimmel, ein weites Feld oder eine Fantasiewelt. Der Hintergrund wechselt alle 30 Minuten – der Sorgen-weg-Faktor bleibt gleich hoch.

Doch auch der Rest des Thermalbades kann sich sehen lassen: lichtdurchflutet und freundlich. Das Wasser ist wohlige 28 bis 37 °C warm. Welches Becken welche Temperatur hat? Das müssen Sie nicht erraten, denn es steht in mannshohen Lettern dran. Massagedüsen und Nackenduschen lockern die Muskulatur. Whirlpools und Sprudelbänke, Strömungskanal und Dampfbad, der Ruhebereich im Wintergarten – mehr Solegenuss geht nicht. Wer sich ein besonderes Pflegeextra gönnen möchte, wechselt ins Albert Bad. Hier bringt eine Massage Ihren Stoffwechsel auf Trab, der ayurvedischer Stirn-Ölguss hat eine ausgleichende Wirkung oder fühlen Sie sich wie Kleopatra bei einem pflegenden Milchbad.

Heiß her geht es in der Saunalandschaft des Albert Bades. Wählen Sie zwischen finnischer Sauna, Bio-Farbsauna und Kristallsauna – da würde auch die Elster aus dem Stadtwappen gern mal vorbeiflattern. Im Sanarium ist es nicht ganz so warm (60 °C und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit) – ideal für alle, denen die ganz heißen Saunagänge nicht bekommen. Erfrischung bieten die Tauchbecken und Erlebnisduschen im Innen- und Außenbereich. Im Wintergarten erholen Sie sich dann, vielleicht bei einem kleinen Snack aus der Cafeteria. Wer das Baden und Saunieren auch in der Theorie kennenlernen möchte, kann nach dem Besuch der Therme noch einen Abstecher ins Sächsische Bädermuseum gleich nebenan machen. Aber mal ehrlich: Die Praxis ist schöner.