Reise: Harz
Urlaub im Harz: Zauberhafte Natur überall
Es gibt viele Mittelgebirge in Deutschland , aber nur einen Harz. Von tiefen Schluchten, Flussläufen und Wasserfällen, bewaldeten Hängen und lieblichen Hochmooren über historische Bergbaustätten bis zu unheimlichen Sagen über Hexen, Teufel und anderen Fabelwesen – der Harz fasziniert Besucher immer wieder aufs Neue.
Wie beliebt der Harz bei Wanderern ist, zeigt die Geschichte: Am 3. Dezember 1989 erwanderten sich 6.000 Protestierende aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. den damals noch als militärisches Sperrgebiet geltenden Brocken. „Mauer weg!“ – das galt auch für dieses schon lange vor der deutschen Teilung beliebte Wanderziel. Seit 1990 ist der Tourismus im Harz und vor allem auf dem Brocken wieder in vollem Schwung. Eine Million Besucher im Jahr kommen zu Fuß oder mit der berühmten Schmalspureisenbahn, der Brockenbahn. Der 1.141 Meter hohe Berg, oft auch Blocksberg genannt, ist angeblich Versammlungsort für Geisterwesen. Ob hier wirklich in der Walpurgisnacht die Hexen um den Gipfel tanzen? Zumindest das Brockengespenst gibt es – ein optischer Effekt, der bei Nebel entsteht.
Ihr Hotel im Harz: Mittelalterliche Städte und gemütliche Wintersportorte
Außer mit Natur bezaubert der Harz mit entzückenden Fachwerkstädten, wie Wernigerode, das nichts von seinem mittelalterlichen Charme eingebüßt hat. Bei einem Bummel durch die Altstadt stechen vor allem das adrette Rathaus mit seinen beiden Türmen, das kleinste Haus (heute ein Museum) und das Schiefe Haus hervor. Oberhalb der Stadt thront das stolze Schloss. Doch Wernigerode ist nicht die einzige Mittelalterstadt des Harzes. Quedlinburg steht fast komplett auf der UNESCO-Weltkuturerbeliste, Goslar war lange Sitz der Kaiserpfalz und ist heute ebenfalls Weltkulurerbe und Walkenried schmückt sich mit den prächtigen Ruinen eines einst mächtigen Klosters, das es – hätten Sie’s gedacht – der UNESCO ebenfalls angetan hat. In Clausthal-Zellerfeld ist der Bergbau zuhause, Braunlage gilt als der beliebteste Wintersportort im Harz und Bad Harzburg glänzt mit einem Baumwipfelpfad und einer Soletherme.
Wandern im Harz
Außerhalb der Orte finden Sie einen bunten Strauß Wanderziele, die nicht nur für alle Sportlichkeitsgrade geeignet sind, sondern auch spektakuläre Fotomotive abgeben. Die Teufelsmauer ist zum Beispiel besonders beeindruckend: scharfe Felszacken, die unmittelbar aus der Erde in den Himmel ragen. Das Bodetal wird gerne als deutscher Grand Canyon bezeichnet, weil sich die Bode hier tief in die Erde gegraben hat. In der Nähe finden Sie auch den Hexentanzplatz, die Teufelskanzel und einen sagenumwobenen Hufabdruck. Oder Sie wandern zur Mausefalle, einem großen Steinbrocken, der gefährlich über einer steilen Klippe balanciert. Ist es ein Wunder, dass es im Harz vor Sagengestalten nur so zu wimmeln scheint, wenn die Natur sich hier in so vielen Formen ausgetobt hat? Von den plätschernden Bächen, die sich über bemooste Steine ergießen, über bizarre Felsformationen bis zu tiefen Bergstollen – alles scheint hier verzaubert, verflucht oder verwunschen zu sein. Lassen Sie sich ebenfalls verzaubert, bei einem Urlaub im Harz.
Rübeländer Tropfsteinhöhle - Oberharz am Brocken
Baumannshöhle: Steinerne Kunstwerke der Natur
Wo sieht man einen Mönch, einen Lebensbaum und eine Schildkröte und das unter der Erde? In der Baumannshöhle in Rübeland im Harz, der ältesten Schauhöhle Deutschlands. Eindrucksvolle Stalagmiten (die am Boden) und Stalaktiten (die an der Decke), riesige Säle und Hallen - eine Tour durch die Baumannshöhle zeigt die unterirdische Schönheit des Harzes.
Die Höhle wurde schon 1539 entdeckt, weniger als ein Jahrhundert später beginnen die ersten Führungen durch die Höhle. Die waren zunächst sehr mühsam für Besucher, weil sich der Zugang hoch am Hang des Bodetals befand. Man kletterte über Leitern, rutschte sogar auf dem Hinterteil in die Höhlen hinab - mit einem Lederstück als Schutz (der sogenannte „Arschlappen“). Mittlerweile kann die Höhle aber direkt vom Ortskern betreten werden und die Gänge sind ausgebaut. Seit 1890 sogar mit elektrischem Licht.
Fantasievolle Namen
Die Baumannshöhle wurde bekannt, weil hier Knochen des ausgestorbenen Höhlenbären gefunden wurden und natürlich wegen der atemberaubenden Tropfsteinen. Berühmte Persönlichkeiten kamen zur Besichtigung, Goethe gleich drei Mal. Er inspirierte den Namen für eine Gesteinsformation in der Höhle: In drei Stalaktmiten erkannte er das „Hamburger Wappen“. Direkt gegenüber steht der „Mönch“, ein gedrungener Stalagmit in Menschenform. Fast alle Felsformationen haben solche sprechende Namen, benannt nach den Dingen, die ihre Entdecker darin erkannt haben wollen. Zum Beispiel die „Schildkröte“, der „Lebensbaum“, der Raum „Hängende Gebirge“ und die „Palmengrotte“. Von Höhle zu Höhle zeigen sich neue, faszinierende Formen. Schönster Anblick ist die Säulenhalle. Hunderte Stalagtmiten und Stalaktiten wachsen aus Decke und Boden, vereinen sich zu Stalagnaten. Ein wahres Kunstwerk der Natur, denn in 20 Jahren wächst ein Tropfstein um gerade mal sieben Millimeter.
„Ich will“ unter Tage
Der größte Raum der Höhle wird nach dem Dichterfürst „Goethesaal“ genannt. Dieser unterirdische Raum ist riesig, 300 Personen finden hier Platz und es gibt zwei Bühnen für Konzerte und Theaterstücke. Das stete Tropfen der Steine, leichter Hall - Konzerte haben hier eine schaurig-schöne Qualität. Auch Heiraten kann man unter Tage. Doch bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit und acht Grad Celsius sollten Braut und Bräutigam lieber in Daunenjacke und gefütterte Stiefel investieren statt in Smoking und Spitzenkleid.
Adresse Baumannshöhle
Blankenburger Str. 36, Rübeland
Öffnungszeiten Baumannshöhle
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Bergwerksmuseum (Oberharz)
Oberharzer Bergwerkmuseum: Tunnelblick in den Bergbau
Clausthal-Zellerfeld: Luftkurort, Universitätsstadt und Standort des ältesten technischen Freilichtmuseum Deutschlands. Im Oberharzer Bergwerksmuseum dreht sich alles um die Geschichte des Bergbaus vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert - und zwar in "normalen" Museumsräumen, auf dem Außengelände und in einem Bergwerksstollen.
Dieser Arbeitsplatz ist dunkel, eng und staubig: Wie sich Menschen fühlen, die unter Tage arbeiten, kann man sich gut vorstellenbei einem Besuch des Schaustollen im Bergwerksmuseum. Das Oberharzer Bergwerksmuseum im niedersächsischen Clausthal-Zellenfeld ist das erste technische Freilichtmuseum Deutschlands und zeigt eindrucksvoll die Geschichte des Harzer Bergbaus.
Pferdekraft für‘s Förderband
Auf dem Freigelände des Oberharzer Bergwerksmuseums gibt es aber auch obertägig viel zu entdecken. Mit dem elektronischen Führer EMIL können Besucher die stillgelegten Original-Bergwerksanlagen eigenständig erkunden. Es gibt einige Merkwürdigkeiten zu entdecken. Darunter ein sogenannter Pferdegöpel: eine Art Kraft-Karussell. Ein Pferd läuft im Kreis und bewegt dabei diese hölzerne Maschine. Die sorgt wiederum per Zugkraft dafür, das Material aus den Stollen ans Tageslicht zu befördern.
Ein Bergbaumuseum von Kumpel gegründet
Genau genommen ist übrigens das Museum selbst ein Fall für‘s Museum. Es hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte: Im Jahr 1884 begannen Bergleute, nicht mehr benötigte Arbeitsgeräte für ein Museum zu sammeln. Acht Jahre später wurde es dann tatsächlich eröffnet und befindet sich heute mitten in Clausthal-Zellerfeld. Die Exponate in zwei 300 Jahre alten Bürgerhäusern zeigen Besuchern das Alltagsleben der Bergleute und ihrer Familien.
Wer es noch anschaulicher möchte: In Stiefel, Helm und Schutzjacke fahren Besucher in die Gruben Dorothea und Carolin. Sie waren die ertragsreichsten im Harz und sind eng und feucht. Zwei Stunden geht es mit einem Führer durch den Berg, bis man am Ende der Tour durch den Caroliner Wetterschacht über 20 Meter hohe Leitern wieder ans Tageslicht kommt. Glückauf!
Adresse Oberharzer Bergwerksmuseum
Bornhardtstr. 16, 38678 Clausthal-Zellerfeld
Öffnungszeiten Oberharzer Bergwerksmuseum
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Harzer Schmalspurbahnen
Harzer Schmalspurbahnen: Mit der Dampflok den Harz erkunden
Knapp eine Stunde braucht die lackschwarze Schmalspurbahn bis sie schnaufend und rauchend den Gipfel des Brockens erreicht. Beinahe 600 Höhenmeter muss sie dabei vom Ausgangspunkt Drei Annen Hohne bis zum Brockenbahnhof erklimmen und das ohne Zahnräder! Doch die Anstrengungen lohnen sich, denn das Gipfelpanorama ist fantastisch.
Schon bevor man mit der herrlichen Aussicht über das Vorland belohnt wird, gibt es auf dem steilen Weg nach oben einiges zu sehen. Durch Tannenwälder und über weite Hochflächen zuckelt die Dampflok durch die herrliche Landschaft des Harzer Nationalparks. Einen bequemeren Weg auf den höchsten Berg Norddeutschlands gibt es nicht. Vor allem nicht im Winter, wenn die Gegend unter einer märchenhaft glitzernden Schneedecke liegt. Kein Wunder also, dass die Brockenbahn die beliebteste der drei Harzer Schmalspurbahnen ist.
400 Brücken und ein Tunnel
Wer sich eine längere Fahrt mit der Dampflok gönnen möchte, kann bereits mit einer historischen Eisenbahn zu Drei Annen Hohne anreisen: Die Harzquerbahn verläuft entlang der Nord-Süd-Achse des Harzes und verbindet Wernigerode mit Nordhausen in Thüringen. Auf ihrem Weg durchquert die zweite Harzer Schmalspurbahn das enge Drängetal und macht unter anderem einen Zwischenstopp in Drei Annen Hohne, dem Startpunkt der Brockenbahn. Die Strecke führt durch typische Harzlandschaft, tiefe Waldtäler, grüne Hochebenen und über zahllose Brücken und durch den einzigen Tunnel aller Schmalspurbahnen in den neuen Bundesländern.
Dank Wasserdampf durch den Unterharz – seit 1887
Auf der Ostseite des Harzes erstreckt sich die Selketalbahn, die älteste der drei Schmalspurbahnen. Von der Welterbestadt Quedlinburg über Alexisbad und Stiege zuckelt die Bahn gemütlich in Richtung Südwesten bis zur Endstation Eisfelder Talmühle, wo sie auf die Harzquerbahn trifft. Der erste Streckenabschnitt von Quedlinburg nach Alexisbad gilt als die schönste und romantischste Strecke der Harzer Schmalspurbahnen. Während der Reise geht es vorbei an bunten Blumenwiesen, versteckten Teichen, schroffen Felsen und durch ausgedehnte Buchen- und Eichenwälder.
Ob Sie mit Dampfkraft den Brocken erklimmen, sich eine entspannte Fahrt durch die wildromantische Natur gönnen oder einfach den Harz aus einer anderen Perspektive kennenlernen möchten, Ausflüge mit den Schmalspurbahnen sind erlebnisreich und voller Abwechslung.
Brocken (Harz)
Brocken: Wandern zwischen Legenden und Zeitzeugen
Eingebettet in den Nationalpark Harz überragt der Brocken (1.141 m) mit seinen zerklüfteten Felsgetürmen und Jahrtausende alten Hochmooren die Landschaft. Dank seines mystischen Erscheinungsbildes ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden um den Berg: von Hexen, die zur Walpurgisnacht auf dem Gipfel tanzen, über spukende Geister bis zum Teufel, der in Goethes Faust hier sein Unwesen treibt.
Von Goethe bis Märchen
Aber nicht nur zur Walpurgisnacht fühlt sich der Wanderer von kichernden Hexen und tanzenden Teufeln verfolgt – oder sind es doch nur vom Wind zerzauste Sträucher, die sich im Morgennebel hinter schroffen Felsen ducken? Zumindest das Brockengespenst gibt es wirklich – so wird ein optischer Effekt (Halos) bezeichnet, der bei Nebel im Zusammenspiel mit der Sonne entsteht und Wanderern den Schrecken einjagt. Zirka 300 Tage im Jahr ist der Gipfel von Nebelschwaden umwabert. Kein Wunder, dass die Fantasie hier zu Höchstformen aufläuft. Ob Goethes Idee für den Faust daher kam? Er bestieg den Brocken – im Volksmund auch Blocksberg genannt – nämlich zweimal und beschrieb das schaurige Halo-Phänomen.
Beschwingt zum Ziel
Doch wenn das Wetter mitspielt und die Sonne durch den Nebel blitzt, zeigt sich die malerische Natur um den Brocken in ihrer vollen Pracht: Schmale Bäche durchschlängeln die heidebedeckten Moore, an vielen Stellen leuchtet blauer Enzian durch das Grün, Wollgräser neigen sich im Wind und ab und zu flattern orangene Perlmuttfalter vorbei oder eine Waldeidechse huscht durch das Dickicht. Der Aufstieg zum 1.141 Meter hohen Gipfel ist abwechslungsreich und wird nie langweilig. Dank der militärischen Besetzung des Berges während und nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Wege gut ausgebaut und machen den Aufstieg auch für unerfahrene Gipfelerklimmer zum Wandergenuss. Hoch geht es von allen Seiten, die Autos müssen allerdings unten bleiben, denn der Brocken ist trotz alter Militärstraßen autofrei. Also Wanderschuhe schnüren und los geht‘s! Ob kurz und unkompliziert von Schierke, ausgedehnt über den 16 Kilometer langen Goetheweg von Altenau oder über 23 Kilometer den Teufelsstieg entlang (die schwerste Wanderrute zum Brocken-Gipfel), der passende Weg ist für alle dabei.
Für viele das große Highlight: wenn die Brockenbahn schnaufend und rauchend am Weg vorbeituckert. 1829 eröffnet, befördert die Dampflok seither fleißig Besucher zum höchsten Schmalspur-Bahnhof Deutschlands auf der Spitze des Brockens. Oben angekommen, erwartet Sie eine dreifache Belohnung: die gigantische Sicht auf die Umgebung, eiskalte Getränke und deftige Stärkungen im Brockenhotel und das Brockenhaus mit seiner Ausstellung über die Geschichte und Natur des sagenumwobenen Berges.
Ob Märchenfan, Geisterjäger, Dampflokenthusiast oder leidenschaftlicher Wanderer – der Brocken ist nicht ohne Grund ein beliebtes Ausflugsziel und begeistert Besucher und Einheimische immer wieder mit seiner wild-romantischen Natur und gruseligen Legenden.
ErlebnisBocksBerg - Goslar
Blocksberg? Ne, Bocksberg! Highspeed im Harz
Die längste Sommerrodelbahn Nordeuropas steht im Harz, auf dem 727 Meter hohen Bocksberg in der Nähe von Goslar. Es ist der Hausberg des heilklimatischen Kurortes und bietet neben Bob-Fahrspaß und Bikerparcours auch das ganz klassische Harz-Programm: traumhafte Wanderwege und eine sagenhafte Aussicht vom "Brockenblick".
Keine Frage, der Gipfelausblick ist jede Marsch-Anstrengung wert. Doch der Lift äußerst verlockend. Die bunte Gondelbahn braucht nur neun Minuten bis zum Gipfel des Hahnenkleer Hausberges. Hier oben steht seit 1976 ein hölzerner Aussichtsturm mit dem schönen und oft zutreffenden Namen "Brockenblick". Sein nicht minder markanter Nachbar: ein Antennenmast, im Kurort weithin sichtbar. Und wo der Blick gerade so herrlich weit über die Oberharzer Bergwelt streift, lässt sich schon mal eine passende Weiterwander- oder Abstiegsroute ersinnen.
Klassisch wandern oder krass biken
Wanderwege zweigen in jede Himmelsrichtung ab, den romantischsten Schwenk bietet der Rundwanderweg "Liebesbankweg". Die Verschnaufplätze tragen reizende Namen wie "Rendezvous"-Bank und die "Kronjuwelenhochzeit"-Bank. Begeisterte Biker können derweil im Bikepark beim Downhill, Freeride und Flowtrail in die Pedale treten. Eine eigene Ausrüstung ist dabei nicht erforderlich. Vor Ort kann vom Fahrrad bis hin zu Protektoren und Helm alles ausgeliehen werden.
Abwärts im Bob
Viele Besucher, die den Gipfel erreichen, können allerdings nicht schnell genug wieder hinunterkommen. Die Talfahrt mit dem BocksBergBob ist zur beliebten Gästeattraktion geworden. Die ursprüngliche Bob- und Rennrodelbahn war bis in die 1970er Austragungsort nationaler und internationaler Meisterschaften. Die neugebaute 1.250 Meter lange Bobbahn auf Schienen ist heute nur für Hobbyrodler geöffnet. Die Abfahrt samt Kurven, Wellen und Jumps gestaltet man ganz in Eigenregie: allein oder zu zweit, rasant oder relaxt. Im Winter sind Sportler auf den fünf Pisten, von leicht bis schwer, mit Skiern und Snowboard willkommen. Schöner als vom Bocksberg kann es garantiert nicht bergab gehen.
Adresse ErlebnisBocksBerg Goslar
An den Teichwiesen, 38644 Goslar-Hahnenklee
Öffnungszeiten ErlebnisBocksBerg Goslar
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Roseburg - Ballenstedt (Harz)
Ein Architekt baute sich Traumburg bei Ballenstedt
Die Roseburg gehört zu den noch recht unbekannten Schloss-Schätzchen in Deutschland. Sie sieht aus wie aus dem Mittelalter, ist aber erst im vergangenen Jahrhundert gebaut worden. Bei Ballenstedt im Ostharz, direkt neben der Landstraße, liegt das kleine Märchenschloss mit Burgcafé und duftendem Fliedergarten. Der wurde sogar mal von Hennen "erobert".
Mitten durch Ballenstedt verläuft die Straße der Romanik, eine der großen deutschen Ferienstraßen und Teil der europäischen Kulturstraße Transromanica. Die Route wurde nach ihrer Vielzahl an Bauwerken aus dem Mittelalter benannt. Wunderbar erhalten gebliebene Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser - und die ziehen jährlich über eine Million Besucher an.
Burg in Ballenstedt, Bühne in Berlin
Die Roseburg ist keines der mittelalterlichen Bauwerke, sondern tatsächlich ein „Neubau“. Damit keine Burg, wie man sie sich vorstellt, mit einst hier hausenden Rittern und einem zu beschützenden Burgfräulein. Eigentlich ist sie der 1908 fertiggestellte Sommersitz des Architekten Bernhard Sehring. Erste Auszeichnungen erhielt der Wahlberliner schon in jungen Jahren, für seine Entwürfe zur Museums-Insel. Sein bekanntester Bau: das Theater des Westens in Charlottenburg - eine der großen deutschen Musicalbühnen.
Eine Burg auf einer anderen
Beim Bau des privaten Märchenschlosses im Harz stieß man auf die Fundamente einer weiteren Burg, diese stammen tatsächlich aus dem Mittelalter. Knapp 1.000 Jahre vorher erstmals in Geschichtsbüchern aufgetaucht, später nur noch erwähnt als der Ort, "wo noch ein Stück Mauer zu sehen ist und wo man den Fuchs jagt".
Heute befinden sich die Gebäude in Privatbesitz, zugänglich ist aber der prächtige Roseburgpark. Und da hat Sehring seine ganze Erfahrung und Liebe zum Detail eingebracht: Es hockt ein Berliner Bär mit Wappen auf einer Säule, Treppen, Wasserkaskaden und herrliche Steinmetz-Arbeiten wohin man blickt. Der Architekt hat in harmonischem Einklang exotische mit einheimischen Gewächsen vermischt, die Blütezeiten aufeinander abgestimmt, so dass der Park ganzjährig eine Pracht ist. Am schönsten aber zur Fliederblüte von Mai bis Juni - duftet dann auch herrlich und passt zu einem Gläschen Rotwein aus dem Burgcafè nebenan. Ganz anders war das mal in den 50er Jahren, denn da hat gemeines Federvieh den Schlosspark erobert - nach dem Tod des Erbauers erlernten hier unter DDR-Flagge angehende Hühnerzüchter ihr Handwerk. Heute gibt's den Schlosspark wieder ohne Gefieder, dafür mit Wohlgeruch von Rosen und Flieder.
Adresse Roseburg Ballenstedt
Roseburg 1, 06493 Ballenstedt
Öffnungszeiten Roseburg Ballenstedt
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Burg Falkenstein
Burg Falkenstein - hält, was der Name verspricht
Auf einem Bergrücken im Harz steht sie, nie erobert, nie zerstört: Die Burg Falkenstein. Die mittelalterliche Feste an der Straße der Romanik befindet sich mitten im Naturschutzgebiet Selketal. Ihrem Namen macht sie mit eigener Falknerei alle Ehre - und lässt von März bis Oktober täglich die Könige der Lüfte kreisen.
Schaut man sich die Burg an, ist es nicht verwunderlich, dass sie in fast 1.000 Jahren nie erobert wurde. Nach zwei zinnen-bewehrten Vorhöfen steht der heutige Besucher da und es bleibt nur noch eins: den Kopf ganz weit in den Nacken legen, die hohen Außenmauern bestaunen. Innerhalb derer findet sich dann hübsches Fachwerk, eine historische und voll funktionsfähige Burgküche, dazu eine reich gedeckte Rittertafel.
Außen hui und innen - auch
Vorbei an Kapelle und Brunnen im Innenhof, hinein in die Burg. Ganz wie zu Zeiten der preußisch-königlichen Hofjagden und der anschließenden Gelage fühlt man sich hier: Gemälde, antike Möbel und wertvolle Jagdwaffen aus ganzen fünf Jahrhunderten - im Obergeschoss dann der Rittersaal mit komplett eingedeckter Tafel. Fast könnte man meinen, die Edelmänner seien gerade erst aufgestanden. Genau genommen ist die gesamte Burg ein Museum. Es wurde versucht, sämtliche Räume mit Originalinventar so zu gestalten, wie sie auch ursprünglich genutzt wurden. Dabei hielt sich die Stiftung für Burgen, Schlösser und Gärten Sachsen-Anhalts an die Geschichtsbücher und Überlieferungen. Räume, bei denen der Urzustand nicht nachvollziehbar war, beherbergen wechselnde und themenbezogene Ausstellungen.
Falke, Adler & Co.
Im Falkenhof wird dann der Name zum Programm: Von März bis Oktober erheben sich, mehrmals täglich, die anmutigen Greifvögel. Nur montags, da ruhen sich die Herrscher der Lüfte aus. Zu sehen ist zwar keine richtige Jagd, aber beeindruckende Einlagen ihres Könnens: Der Adler stürzt sich aus den Wolken bis hinunter in den Burghof, um dann punktgenau ein Häppchen Fleisch zu greifen. Der blitzschnelle Federspielfalke schlägt einen Haken und überrascht mit einem zweiten Anflug. Während der Show erklären die Falkner alles, was es um diese prachtvollen Tiere zu wissen gibt.
Adresse Burg Falkenstein
Burg Falkenstein 1, 06543 Falkenstein (Harz)
Öffnungszeiten Burg Falkenstein
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Clausthal-Zellerfeld
Hinab in die tiefen Stollen des Harzer Luftkurorts
Über- oder unterirdisch schön? Der Luftkurort Clausthal-Zellerfeld im Harz ist beides. An der frischen Luft ist Winter- oder Sommersport angesagt, unter Tage können sich Besucher durch historische Gruben und Schächte führen lassen. Die Bergwerksstollen und die Oberharzer Wasserwirtschaft mit ihren 107 Teichen sind heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes Oberharz.
Clausthal und Zellerfeld waren bis 1924 zwei Städte. Eines hatten sie aber schon immer gemeinsam: die Tradition des Bergbaus. Davon ist die Stadt mit ihren fast 15.000 Einwohnern auch heute noch geprägt.
Mit Helm 576 Meter unter Tage
Der Bergbau wurde noch bis 1930 betrieben. Im Oberharzer Bergbaumuseum erfahren Besucher mehr über die harte Arbeit in den Stollen. Wer die Faszination unter Tage selber erleben möchte, nimmt mit Helm und Schutzjacke an einer Führung durch die Gruben Dorothea und Caroline teil. Diese gehören seit 2010 zum UNESCO Weltkulturerbe Oberharz. Ebenso wie die 107 Teiche (davon 65 noch in Betrieb), Gräben und Wasserläufe der Oberharzer Wasserwirtschaft. Das vor 800 Jahren errichtete Wasserleitsystem sollte die Wasserenergie für den Bergbau nutzbar machen. Heute bieten die Anlagen der Wasserwirtschaft auf 22 Wasserwanderwegen Gelegenheit für entspannte Spaziergänge.
Zwischen Business und Bergwiesen
Obwohl aus Clausthal und Zellerfeld eine Stadt wurde, hat sich jeder Teil seinen Charakter bewahrt. Während in Clausthal das geschäftliche und studentische Leben stattfindet, ist Zellerfeld bekannt für seine Kulturmeile mit Kunsthandwerkerhof und Bauernmarkt (Donnerstagabend, von Mai bis Oktober). Markant ist auch die Marktkirche "Zum Heiligen Geist", größte Holzkirche Deutschlands und seit 2013 wieder im ursprünglichen, kräftigen Blau gestrichen. Auch ein Abstecher in den Ortsteil Buntenbock lohnt, um im Sommer zu wandern und im Winter auf dem Ziegenberg zu rodeln. Überhaupt hat der Sport einen "hohen" Stellenwert im Luftkurort: Auf 560 Metern Höhe bieten etwa 62 Mountainbike-Routen, kilometerlange Wanderwege und 35 Kilometer Loipen herrliche Aussichten auf das Land. Das Städtchen Clausthal-Zellerfeld: einfach irdisch schön.
Harzer-Hexen-Stieg
Harzer-Hexen-Stieg: Quer durch den Harz
Mitten in Deutschland, mitten im Harz. Rund hundert Kilometer quer über das nördlichste deutsche Mittelgebirge, von Ost nach West oder West nach Ost, über den sagenumwobenen Brocken, den höchsten Berg des Nordens: Der Harzer-Hexen-Stieg macht's möglich.
Die ganze Schönheit des Harzes liegt dem Wanderer auf seinem Weg zu Füßen. Lichte Mischwälder und dichte Nadelwälder, bunt leuchtende Bergwiesen und steil aufragende Klippen, leise plätschernde Bäche und majestätische Talsperren.
Zeugnisse der mehr als tausendjährigen Bergbaugeschichte finden sich auf Schritt und Tritt. Zum Beispiel die schmalen Gräben des "Oberharzer Wasserregals", ein im 16. bis 18. Jahrhundert für den Bergbau angelegtes Wassersammelsystem, das in seiner Ausdehnung und Erhaltung weltweit einzigartig ist. Rauchende Holzkohlenmeiler lassen die Köhlerei, die einst von großer Bedeutung für die Verhüttung der gewonnenen Erze war, entlang des Weges wieder aufleben. Was früher das Erz war, ist heute der Stein: Immer noch wird Bergbau betrieben, über Tage und auch am Wegesrand.
Eingebettet in die Nationalparks Harz und Hochharz überragt der Brocken mit seinen zerklüfteten Felsfluren und Jahrtausende alten Hochmooren die Landschaft. Gern begleiten Sie die Ranger ein Stück und weihen Sie in die Geheimnisse der Natur hier oben ein.
Der Harz - Landschaft der Mythen und Mysterien. Nicht nur zur Walpurgisnacht fühlt sich der Wanderer von kichernden Hexen und tanzenden Teufeln verfolgt - oder sind es doch nur vom Wind zerzauste Birken, die sich im Morgennebel hinter zerklüfteten Felsen ducken?
Harzer Baudensteig
Harzer Baudensteig: Pilgern durch den Harz
Sie sind begeisterte Wanderer und eine Pilgerreise reizt Sie schon lange? Dann fangen Sie doch gleich in Bad Lauterberg an, mit dem Harzer BaudenSteig, quasi der deutsche Jakobsweg.
Der gut ausgeschilderte Wanderweg verläuft von Bad Grund über Lerbach, Sieber, Bad Lauterberg, Bad Sachsa und Wieda bis zum Kloster Walkenried. Die rund 100 Kilometer lange Strecke ist in sechs Tages-Etappen unterteilt, wobei der Einstieg individuell gewählt werden kann. Neben der eindrucksvollen Landschaft des Südharzes, warten zahlreiche andere Attraktionen auf Sie. Nicht nur die Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund, der Sösestausee bei Lerbach oder der Abenteuerspielplatz in Sieber sorgen für ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein.
Glück in Etappen
Natürlich ist auch für ausreichend Verpflegung gesorgt, nicht umsonst wurde der 2010 eröffnete Weg, nach seinen Bauden benannt. Die Waldgaststätten und Berggasthöfe sind das Ziel jeder Etappe und sorgen mit Harzer Gastlichkeit und köstlichen Spezialitäten für Ihr leibliches Wohl. Dabei hat jede Baude ihren ganz eigenen Charme, mal mit rustikalem, mal mit gehobenem Ambiente. Der große Vorteil gegenüber dem bekannten Jakobsweg ist übrigens, dass sie Ihr Gepäck ganz bequem in den Bauden zurück lassen können. Von dort wird es mit dem Auto direkt zum nächsten Etappenziel gebracht und Sie brauchen sich um nichts zu kümmern.
Ziel: Wandernadel
Wenn Sie alle Etappen bewältigt haben, bekommen Sie am Ende Ihrer "Pilgerreise" die goldene Wandernadel verliehen. Aber auch wenn Sie nur wenige Tage im schönen Harz verbringen, lohnt sich ein Ausflug zum Harzer BaudenSteig, denn ausgewiesene Rundwege bieten die Möglichkeit, die Bauden in Halbtages- bis Tageswanderungen zu erreichen. Egal ob Sie sich ehrgeizige Ziele stecken, oder lieber gemütlich durch die Wälder spazieren, Wanderfreuden sind im Harz garantiert!
Grube Samson - Sankt Andreasberg
Buttermilch und Harzer Roller im tiefen Stollen
Über ein Jahrtausend Bergbau - das hat Spuren im Harz hinterlassen. Mittlerweile sind die meisten Bergwerke jedoch stillgelegt. Im Bergwerksmuseum Grube Samson können Sie erfahren, wie die Kumpel wertvolle Bodenschätze gefördert haben. Das Dröhnen der Maschinen, die glitzernden Wände der Stollen, die knarzenden Wasserräder ... So spannend ist der Harz unter Tage.
Braungestrichene Holzhäuser, etwas düster und schief … Besonders einladend sieht das Bergwerk in St. Andreasberg nicht aus. Doch hier wurde über 400 Jahrhunderte lang erfolgreich gegraben. Hauptsächlich nach Silber und anderen seltenen Mineralien wie dem "Buttermilcherz" - eine stark silberhaltige weißliche Flüssigkeit, die sich an der Luft schnell verfestigte. Die Grube war nicht nur ertragreich, sondern auch eine der modernsten der Welt, ausgestattet mit technischen Neuerungen. Bei der Führung durch das Bergwerk können Sie die weltweit einzige heute noch funktionstüchtige Fahrkunst besichtigen.
Samson: Der Bergwerks-Fahrstuhl
Die Grube Samson war zu ihrer Hochzeit eines der tiefsten Bergwerke der Welt. Bis zu 840 Meter geht der Schacht in die Erde - so tief, dass ein Abstieg mit Leitern mehr als zwei Stunden gedauert hätte. Die Fahrkunst funktioniert ähnlich wie ein Paternoster: zwei Stangen, die sich, angetrieben durch ein Wasserrad, abwechselnd im Schacht senken und heben. Der Bergmann wechselte flink von einem Brett der Fahrkunst zum nächsten, um in die Tiefe oder nach oben zu gelangen. Dank dieser innovativen Technik steht die Grube seit 1987 auf der Liste der internationalen historischen Maschinenbau-Denkmäler und seit 2010 auf der Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Hightech auf der Stange
Im Gaipel des Stollens wird einer der wichtigsten Mitarbeiter in Bergwerken und St. Andreasberg-Ureinwohner gewürdigt: der Harzer Roller. Gemeint ist weder der Käse noch Goslarer Sigmar Gabriel, sondern die Kanarienvogelart. Der gelbe Singvogel war ständiger Begleiter der Kumpel unter Tage, denn er warnte sie vor "matten Wettern", also vor Giftgasen und zu wenig Sauerstoff. Die Kumpel brachten ihm sein melodisches Singen bei und besserten mit Züchtungen ihren Lohn auf. Diese und andere spannende Geschichten aus dem Leben der Bergarbeiter erzählen die Museumsführer authentisch und eindrucksvoll - Fragen willkommen. Der Harz ist eben auch unter Tage ein Erlebnis.
Adresse Grube Samson Sankt Andreasberg
Am Samson 2, 37444 St. Andreasberg
Führungen Grube Samson Sankt Andreasberg
Öffnungszeiten finden Sie hier
Goslar
Über 1.000 Jahre alt und kein bisschen grau
Goslar, die zauberhafte Kaiserstadt mit ca. 50.000 Einwohnern, liegt am Nordrand des Naturparks Harz. Die mittelalterliche Altstadt mit der Kaiserpfalz und das erst 1988 stillgelegte Erzbergwerk Rammelsberg - das einzige Bergwerk der Welt mit einer über 1000-jährigen Betriebskontinuität - sind seit 1992 in die UNESCO-Liste des "Kultur- und Naturerbes der Menschheit" aufgenommen worden.
Es ist einer der Plätze, wo die Geschichte des Abendlandes ihren Anfang nahm: Viele Wahrzeichen einer großen europäischen Vergangenheit sind in dieser Stadt meist unversehrt geblieben. Zwei Drittel aller Gebäude in der Altstadt stehen unter dem Schutz der Denkmalpflege, aber diese Innenstadt ist kein Museum. Sie wird von vielen Menschen, attraktiven Geschäften, gemütlichen Cafés und gepflegten Restaurants belebt. Besondere Sehenswürdigkeiten sind neben der Kaiserpfalz, der Marktplatz mit dem Rathaus, die Gildehäuser, die Befestigungsanlagen, die Kirchen und Kapellen, Weltkulturerbe Rammelsberg - Besucherbergwerk und Bergbaumuseum und vieles mehr.
Altes und Neues
Die Stadt selbst lebt von der faszinierenden Atmosphäre des scheinbar Gegensätzlichen. Aktivität und Lebendigkeit des Mittelzentrums der Nordharzregion verbinden sich mit dem gelassenen In-sich-Ruhen der geschichtsträchtigen Szenerie, die wiederum von den fast provokanten Kontrapunkten der modernen Kunst gebrochen wird. Seit 1975 verleiht die Stadt Goslar zusammen mit dem Mönchehaus-Museum für Moderne Kunst einen Preis von mittlerweile internationalem Rang: den Goslarer Kaiserring. Objekte von Preisträgern und anderen namhaften Künstlern finden sich im ganzen Stadtbild und im Mönchehaus-Museum selbst.
Rammelsberg
Der Harz von unten: Grubengold aus der Tiefe
Über ein Jahrtausend Bergbau – das hat Spuren im Harz hinterlassen. Mittlerweile sind die meisten Bergwerke stillgelegt, aber am Rammelsberg können Sie erfahren, wie die Kumpels die Bodenschätze gefördert haben. Das Dröhnen der Maschinen, die glitzernden Wände der Stollen, die knarzenden Wasserräder … So spannend ist der Harz unter Tage.
Im Besucherbergwerk Rammelsberg gilt Helmpflicht – warme Kleidung und feste Schuhe werden empfohlen. Im Stollen wird es höchstens 12 Grad warm. Mit dem gelben Kopfschutz ausgestattet, können Sie dem Weg des Erzes folgen. Unter Tage geht’s mit der orangenen Grubenbahn. Die ist schon ziemlich rostig, bringt Sie aber sicher tief in den Berg. Unten wird es dann laut, wenn die originalen Bergbaumaschinen vom Experten vorgeführt werden. An den Wänden: Vitriole, farbige Metallsalze, strahlen und glitzern in allen Farben im Schein der Lampe wie geöffnete Schmuckkästchen. Hätten Sie gedacht, dass es unter Tage so schön sein kann?
Rammelsberg: Erzfieber im Harz
1.000 Jahre lang wurde im Rammelsberg nach Erzen gegraben, über 30 Millionen Tonnen wurden gefördert. Zuerst vor allem Silber, später Blei und Zinkerz. 1988 galt das Bergwerk als erschöpft, wurde geschlossen. Den Bürgern Goslars ist es zu verdanken, dass die Anlage nicht abgerissen, sondern zu einem einzigartigen Museum umgebaut wurde. Hier erfährt man, wie das Erz verarbeitet wurde, wie die Technik funktionierte und wer in den Stollen arbeitete oder arbeiten musste. Die Belohnung für dieses exzellente Museum und Ausflugziel im Harz: Die UNESCO nahm das Erzbergwerk 1992 in die Liste der Welterbestätten auf.
Adresse Weltkulturerbe Rammelsberg
Bergtal 19, 38640 Goslar
Öffnungszeiten und Ticketpreise finden Sie hier
Hammerschmiede - Zorge
Ein Harzer Whisky erobert die Welt
Whisky aus der Hammerschmiede: In der Herstellung tief mit der Region verbunden, im weltweiten Vergleich gelobt als Superstar und Spitzenreiter unter den Whiskys. Spannend - nicht nur für Kenner und Liebhaber.
Harz - da denkt jeder sofort an Kräuterschnaps und Obstbrand. Aber an Whisky? Der Harz hat alles, was einen guten Single Malt Whisky ausmacht: Brennholz, Quellwasser und Gerste. Nebelverhangene, geheimnisvolle Täler gibt es natürlich auch, die Harzer Highlands sozusagen. Seit 2002 macht eine kleine Südharzer Schnapsbrennerei den schottischen und amerikanischen Whiskys Konkurrenz. Die in Zorge gelegene Hammerschmiede destilliert Whisky von feinster Qualität. Das Beste: Die Besitzer lassen sich dabei über die Schulter gucken.
Mit allen Sinnen
Die 40- bis 60-minütige Führung beansprucht mindestens vier von fünf Sinnen: Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten. Erste Einblicke in die Geheimnisse des Whiskybrennens gibt das neue Besucherzentrum. Eine virtuelle Präsentation über Whiskyherstellung zum Angucken, eine ausrangierte Wash Still (Brennblase für die Destillation) zum Anfassen und abgefüllte Kräuter- und Fruchtansätze zum Riechen. Die Flaschen - Ballons unter Fachleuten genannt - unbedingt öffnen. Nur so ziehen einem die verschiedenen Kräuter- und Fruchtdüfte in die Nase.
Whiskey für Engel
Maisch- und Gärraum, Brennerei und Produktionslabor, der geführte Rundgang zeigt alle Schritte der Whiskyproduktion. Großes Finale ist das Lager. Links und rechts reihen sich riesige Fässer aneinander. In der Luft liegt der schwere Duft des verdampften Whiskys, der sogenannte Angel's Share. Hier ruht der Whisky. Mindestens drei bis vier Jahre reift er und zieht die Aromen aus den alten Eichenholzfässern - absolut wichtig für seinen charakteristischen Geschmack und seine bernsteinerne Farbe. Nun darf die obligatorische Whisky-Verkostung natürlich nicht fehlen. Fruchtig, würzig, holzig, samtig schmecken sie - die edlen Klassiker aus Zorge.
Glen Els heißt er, der Whisky aus der Hammerschmiede. Das hört sich doch sehr schottisch an. Kein Zufall: Glen ist das gälische Wort für Tal und Els heißt die Quelle, aus der das Wasser für den Whisky stammt. Whisky aus den Els Tal also. Gleich zum Mitnehmen gibt es den Glen Els im hauseigenen Laden. Zur Überraschung stehen dort ebenso Kräuterschnaps und Obstbrand neben den Whiskyflaschen im Regal. Denn auch in der Hammerschmiede - wie wäre es anders zu erwarten gewesen - liegt der Ursprung in der Schnapsbrennerei. Aber Tradition hin oder her, am Ende bleibt nur eins zu sagen: "Der Whisky ist der Hammer!"
Adresse Hammerschmiede Zorge
Elsbach 11A, 37449 Zorge
Öffnungszeiten Hammerschmiede Zorge
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Kristall "Heißer Brocken" - Altenau
Ein "Heißer Brocken" Wellness
Tief unten, im innersten Gestein unserer Erde schlummern seit Millionen Jahren verborgene Schätze, nämlich wertvolle Mineralien. Im Kristall "Heißer Brocken" in Altenau sorgen diese Mineralien für einzigartiges Kristall-Thermal-Sole-Heilwasser. Bei einer Wassertemperatur von 32 Grad Celsius bis 36 Grad Celsius lässt es sich ganzjährig sowohl im Innen- als auch im Außenbereich baden.
Wenn Sie es lieber etwas heißer mögen empfiehlt sich die großflächige Saunawelt. Vier Innen- und zwei Außen-Saunen mit unterschiedlichen Temperaturen und Duftnuancen verheißen Abwechslung pur und lassen Sie so richtig ins Schwitzen kommen. Nicht ins Schwitzen, aber ins Träumen kommen Sie im Wellnessbereich, hier wird Ihnen eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungen angeboten, von der klassischen Massage über die Bienenwachs-Packung, bis hin zur speziellen Migräne-Behandlung. Der "Zeitlosraum" macht seinem Namen alle Ehre, er ist der ideale Ort, um sich so richtig zu entspannen, die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen und Zeit und Raum zu vergessen. Auch für Ihr leibliches Wohl wird bestens gesorgt, in zwei Restaurants und einem schicken Biergarten werden feine Spezialitäten aus der Region, saisonale Speisen und leckere Snacks für den Hunger zwischendurch angeboten. "Genießen Sie sich gesund und schön!", dieses Motto können Sie hier wörtlich nehmen.
Adresse Kristall "Heißer Brocken"
Karl-Reinecke-Weg 35, 38707 Altenau
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Nordhausen
Nordhausen - Tor zum Harz
Die 1.000-jährige Stadt Nordhausen liegt am sonnigen Südrand des Harzes und bildet hier das Thüringer Tor zum Harz. Den Beinamen verdankt die Stadt ihrem Wahrzeichen, der Rolandsstatue am Rathaus, welche seit jeher eine Verkörperung für Freiheit, Macht und Gerichtsbarkeit darstellt. Mit einem umfangreichen Kultur-, Kunst- und Freizeitangebot, interessanten Sehenswürdigkeiten, einer liebevoll restaurierten Innenstadt mit zahlreichen Cafés und Restaurants und einer beliebten Einkaufsmeile bietet Nordhausen seinen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm.
"Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei": In der stimmungsvollen Mischung aus denkmalgeschütztem Gebäudeensemble und modernem Erlebnismuseum gehen Besucher auf eine Erlebnisreise durch die spannende Geschichte der Nordhäuser Brenntradition. Die mit viel Liebe zum Detail restaurierten Produktionsräume und der historische Fasskeller geben einen lebendigen Einblick in die Handwerkskunst der Kornbrennmeister zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit allen Sinnen erleben die Gäste eine unvergessliche Zeitreise durch die über 500-jährige Geschichte des Nordhäuser Korns. Wobei natürlich eine Verkostung für Erwachsene zum Programm gehört.
Adresse Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei Nordhausen
Grimmelallee 11, 99734 Nordhausen
Öffnungszeiten Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei Nordhausen
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Flohburg: Das Nordhausen Museum ist ein offenes und lebendiges Haus. Über drei Etagen wird bewegte Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, unterstützt von vielen Medien- und Hörstationen, anschaulich dargestellt. Eine historische Bohlenstube und ein original erhaltener Tiefkeller können bestaunt werden. Viele Mineralien, wichtige archäologische Funde, bedeutende Schriften, Urkunden, Münzen und zahlreiche interessante, aus vielen Jahrhunderten stammende Objekte garantieren einen unvergesslichen Museumsbesuch für jedermann.
Adresse Flohburg Nordhausen
Barfüßerstraße 6, 99734 Nordhausen
Öffnungszeiten Flohburg Nordhausen
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Kunsthaus Meyenburg: Das Kunsthaus präsentiert in einer historischen Villa von 1907, zu der auch ein hübscher Aussichtsturm gehört, wechselnde Sonderausstellungen. Hier und im angrenzenden Park finden regelmäßig Veranstaltungen statt, darunter das alljährliche Kunstfest. In der Villa ergibt sich eine ungewöhnliche Verbindung der Ausstellungsstücke mit dem historischen Interieur. So wird antikem Mobiliar aus dem 14. bis 19. Jahrhundert moderne Kunst gegenübergestellt, grafische Werke kontrastieren vor kräftigen Jugendstil-Wandfarben. Die überregional bedeutsamen Kunstausstellungen widmen sich namhaften Künstlern und Künstlergruppen, wie z. B. Hundertwasser, Dalí, Picasso sowie zeitgenössischen Künstlern wie Horst Janssen und Jörg Immendorf.
Adresse Kunsthaus Meyenburg Nordhausen
Alexander-Puschkin-Straße 31, 99734 Nordhausen
Öffnungszeiten Kunsthaus Meyenburg Nordhausen
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Theater Nordhausen: Nach wechselvoller Geschichte durch zwei Weltkriege, Nachkriegszeit und Wende ist das Theater Nordhausen in Zusammenschluss mit dem Loh-Orchester Sondershausen eine der wichtigsten Kultureinrichtungen Nordthüringens. Die viel beachteten Inszenierungen des 3-Sparten-Theaters ziehen Interessierte weit über Thüringen hinaus an.
Bergbaumuseum Lautenthal - Langelsheim
Bergbaumuseum Lautenthal: Die wundersame Welt der Bergleute
"Lautenthals Glück" ist eine der ältesten Gruben im Harz, die noch befahrbar ist. Der Name war ab dem 16. Jahrhundert tatsächlich Programm: Die Erzgrube im Oberharz bescherte dem kleinen Ort am Flüsschen Laute vier Jahrhunderte lang Wohlstand und Glück. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden hier wertvolle Silbererze abgebaut. Weltweit einzigartig ist heute die Möglichkeit, im Erzkahn einen unterirdischen Entwässerungsstollen zu befahren.
Wen fasziniert das schon nicht? Einmal mit Grubenzügen durch einen Schacht ins innere unserer Erde hinab – natürlich völlig abgesichert und ungefährlich. Das erlebnisreiche Bergwerk zeigt seit über 40 Jahren, wie hier einst Silbererz abgebaut wurde. Sie durchfahren unterirdisch die St. Barbara-Kapelle, den Bolzenschrotschacht und sehen die alten Abbaue, das Schrägaufhauen, alte Bergbaumaschinen und erleben die Faszination des mittleren Devon.
Höhepunkt Erzschifffahrt: Mit eigener Körperkraft durch den Stollen
Aber das war nicht alles. Ein besonderes Erlebnis ist der Abstecher zur unterirdischen Anlegestelle der Erzschiffe. Die Lautenthaler Grube ist die einzige weltweit, die sich in Teilen auch von einem Boot aus erkunden lässt. Die Wasserstrecke unter Tage kann bis zu 150 Meter im Erzkahn bewältigt werden (ein Nachbau., da die Erzschifffahrt in Lautenthal nie betrieben wurdem, jedoch im nahe gelegenen Clausthal-Zellerfeld). Um voranzukommen, müssen Sie sich an einem Stahlseil entlang ziehen - für Paddel wäre die unterirdische Wasserstraße zu eng.
Adresse Bergbaumuseum Lautenthal
Wildemanner Str. 17, 38685 Langelsheim
Öffnungszeiten Bergbaumuseum Lautenthal
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Ilsenburg
Ilsenburg - mystische Stadt im Harz
Ilsenburg - unzählige Sagen erzählt man sich über dieses kleine Städtchen im Harz. Die meisten ranken sich um die schöne Prinzessin Ilse, Tochter des Königs Ilsan. Feengleich, wurde sie im Ilsestein gefangen. Bis heute wartet sie dort auf ihre Erlösung.
Aber Ilsenburg ist nicht wegen dieser mythischen Sagen so beliebt, sondern vor allem wegen harter Fakten: erster Nationalparkort Hochharz, schönster Brocken-Aufstieg und Luftkurort an der Straße der Romanik lauten die Prädikate des 6.000-Einwohner-Städtchens. Machen Sie sich selbst ein Bild, beispielsweise bei einer ausgedehnten Wanderung. 250 km lange Wander- und Trekkingwege in einer einmaligen Landschaft laden dazu ein. Schon Heinrich Heine ließ sich vom romantischen Ilsetal verzaubern und wanderte auf den 1.142 m hohen Brocken. Nicht von ungefähr wurde der wohl schönste Aufstieg nach dem Dichter benannt.
Spazieren Sie durch die einzigartige Mittelgebirgslandschaft, in der sich eine vielfältige Flora entwickelt hat. Und verwöhnen Sie ihre Sinne: Felsmassive, grüne Täler, idyllische Gebirgsbäche und dichte Wälder machen eine Wanderung oder Fahrradtour zum Erlebnis und lassen Lärm und Hektik schnell vergessen. Die besondere Luft und die markanten Höhenunterschiede wirken sich positiv auf Körper und Geist aus. Denn die Natur auch Natur sein lassen, dieser Grundsatz ist im Nationalpark Harz Programm.
Aktivurlaub im Harz
Doch nicht nur Wanderlustige kommen auf ihre Kosten. Reiten, Mountainbiking, Gleitschirmfliegen oder auch nur den Spuren der Vergangenheit folgen - die Liste der Möglichkeiten ist lang. In Ilsenburg fühlt man sich über 1.000 Jahre zurückversetzt. Alte Schmieden, Mühlen, Kirchen und das Schloss sind Zeugen der Vergangenheit. Die Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert gehört zur Straße der Romanik, die romanische Bauwerke in Mitteldeutschland verbindet. Besuchen Sie dieses historische Kleinod von hoher architektonischer und kulturhistorischer Bedeutung. Lassen auch Sie sich begeistern von intakter Natur und sagenumwobener Wildnis. So wie bereits König Ilsan und Heinrich Heine!
Stolberg, Harz
Genussurlauben in der „Perle des Harzes“
So alt und noch so taufrisch. Die 900 Jahre, die Stolberg auf dem Buckel hat, sind scheinbar spurlos an dem 1.200 Bewohner Ort vorbeigegangen. Weder Krieg noch Baufrevel der DDR-Zeit konnten der mittelalterlichen Fachwerkfassade der „Perle des Harzes“ etwas anhaben. Die auffälligste Sehenswürdigkeit thront über der Stadt: das Stolberger Schloss. Weiß leuchtend steht es schmuck auf einem Bergsporn über der Altstadt. Mittlerweile ist es nach aufwendigen Renovierungen wieder in seiner alten Pracht zugänglich, ebenso wie der Schlossgarten.
Kuriose Bauten
Bekannt wurde die Stadt als Geburtsort des Bauernführer Thomas Müntzer, direkt vor dem Rathaus steht sein Denkmal. Das Rathaus ist übrigens eine kleine architektonische Sensation. 1454 erbaut, hat das dreigeschossige Gebäude kein Treppenhaus. Stattdessen führt außen an der Fassade eine breite Steintreppe entlang, die auch hoch zur St. Martini-Kirche führt. Die oberen Stockwerke sind nur so zu erreichen – im Winter flucht dann wohl so mancher Rathausmitarbeiter. Vom Rathaus sollten Sie die Niedergasse runterschlendern zum hübschesten Fachwerkhaus der Stadt: die „Alte Münze“. Turmartig ragt das imposante Gebäude in den Himmel mit dunklem Fachwerk und Schnitzereien. Rein darf man auch, denn das Haus ist ein Museum, das die lange Geschichte der Münzprägung in der Stadt zeigt.
Kulinarische Vögel
Derlei gebildet darf man getrost nebenan unter der Markise der Friwi Konditorei Platz nehmen und einen Blick auf die Speisekarte werfen. Feine Backkunst von Sahnetorte bis Obstkuchen, Pralinen bis Eisbecher und natürlich die beliebten Kekse, mit Schokoladenüberzug oder ohne werden hier geboten. Wer es lieber deftig mag: Die Stolberger Lerchen sind eine besondere Spezialität. Lange Würstchen, die zu Grünkohl und Salzkartoffeln serviert werden. Ihren Namen verdanken sie der beim Braten entweichenden Luft, was klingt wie der Gesang der Lerche. Beim Essen hört man allerdings höchstens ein zufriedenes „Mhhhhmmm.“
Echter Nordhäuser - Harz
Bismarck und Huhn - lieben den "Nordhäuser"
Das Korn wurde, wenn man einem Märchen von Ludwig Bechtstein glaubt, vom Teufel aus Langeweile erfunden. Er ging nach Nordhausen im Harz und wurde Schnapsbrenner. Damals und heute lebt der Ort vom Klaren: Zwei riesige Kornflaschen und Huhn Henrietta bestimmen das Stadtbild.
Das hatte sich der Teufel so gedacht: Wenn die Menschen dem Gebrannten zusprechen, kriegt er die armen Seelen leichter in die Hölle. Doch die Nordhäuser machten aus dem Teufelswerk eine Erfolgsgeschichte. Sie können mittlerweile auf über 500 Jahre Tradition zurückblicken. In der denkmalgeschützten Traditionsbrauerei "Echter Nordhäuser" mitten im Ort wird nicht nur die Schnapsherstellung vorgeführt. Hier finden regelmäßig Theateraufführungen und Ausstellungen statt.
Wie das Korn in die Flasche kommt
Besucher können in historischer Umgebung den Weg "Vom Korn zum Korn" verfolgen. 25.000 Roggenkörner sind nötig, um eine Flasche Korn herzustellen. Im Erlebnis-Museum ist alles noch wie vor hundert Jahren: Das Korn von der Goldenen Aue in Thüringen wird gemahlen, die Maische gegärt, destilliert und gebrannt. Zum Abschluss der Führung gibt es den edlen Tropfen dann auch zu kosten und zu kaufen. Schließlich sind nicht nur die Nordhäuser der Meinung: "Die allerbeste Medizin ist allzeit ‚Nordhisser Branntewy'n!".
Berühmte Fans des "Echten Nordhäuser"
Prominenter Liebhaber des "Echten Nordhäuser" war Reichskanzler Otto von Bismarck, dem 1874 einige Flaschen angeblichem "Nordhäuser" geschenkt wurden. Doch Bismarck erkannte in dem Schnaps einen billigen Fake. Wasser und Kartoffelspiritus zusammengepanscht - er machte sich Sorgen um den "wohlverdienten Ruf dieses heimischen Getränkes". Die Nordhäuser Brenner sandten Bismarck daraufhin zwei Fässer ihres Qualitätsproduktes und stimmten den Reichkanzler so wieder versöhnlich.
Richtig prominent ist auch Henriette: das pickende Huhn aus dem, "Echter Nordhäuser" TV-Spot. Sie ist überlebensgroß aus Holz auf dem Hof der Brennerei verewigt und ihr Portrait ziert die dienstälteste Straßenbahn in Nordhausen.
Adresse Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei Nordhausen
Grimmelallee 11, 99734 Nordhausen
Öffnungszeiten Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei Nordhausen
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Aschersleben - im Harzvorland
Eine sehr alte Stadt, die sich bestens gehalten hat
Im Harzvorland liegt die älteste Stadt Sachsen-Anhalts. Das knapp 30.000 Einwohner zählende Aschersleben wurde erstmalig im Jahre 753 urkundlich erwähnt. Alt ja, verstaubt ist sie sicher nicht. Im Gegenteil: Durch die Landesgartenschau 2010 entstanden herrliche Gärten wie das Rosarium, der Bestehornpark, der Promenadenring und der Stadtpark. Moderne Anlagen wurden mit Historischem verbunden.
Bestaunen Sie bei einem Altstadtbummel die verschiedensten Baustile der letzten Jahrhunderte. Schlendern Sie durch die zwei klassizistischen Kolonnadengänge "Scharren" zur gotischen St. Stephanikirche, vorbei am romanischen "Grauen Hof", dem ältestens Profanbau der Stadt. Das Rathaus und Krukmannsche Haus stammen aus der Renaissance. Umringt wird die Altstadt von Bauten des Klassizismus und Jugendstils.
Das ehemalige im Jahr 1896 eingerichtete Stadtgefängnis zeigt heute die Geschichte der Kriminalpolizei Deutschlands. Das städtische Museum umfasst eine Ausstellung über die wichtigsten Etappen der Stadtgeschichte.
Aschersleben ist eine der wenigen Städte Deutschlands, in der die Stadtbefestigungsanlage zum großen Teil erhalten ist. 15 Türme sind noch zu bestaunen. Der mächtigste ist das "Rondell". Beeindruckende 3,7 bis 4,0 Meter stark sind die Wände. Gut erhalten ist auch der Johannisturm aus dem Jahr 1380. Er misst eine Höhe von 42 Metern. Gleich daneben befindet sich der "Schmale Heinrich". Dieser ist 32 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 1442.
Bedingt durch eine günstige Lage im Regenschatten des Harzes wurde die Stadt zum Zentrum des Majoran-Anbaus in Deutschland. Aufgrund der geografischen Lage am Nordostrand des Harzes wird Aschersleben auch als das "Tor zum Harz" genannt.
Kloster Wöltingerode - Goslar
Ein Kloster ist ein Ort der Ruhe, der Konzentration und des Glaubens. So auch das Kloster Wöltingerode - zumindest in vergangenen Zeiten. Heute geht es munter zu und der Leitsatz "bete und arbeite" (ora et labora) sollte eher umgewandelt werden zu "lebe und genieße". Schließlich besteht das Kloster nun aus einem Hotel mit Restaurant, einer Brennerei, einer Likörmanufaktur und Verwaltungsgebäuden. Die Ruhe können Sie jedoch noch immer erleben.
1174 wurde das Kloster für Benediktiner gegründet, es bestand in dieser Form jedoch nur 14 Jahre. Anschließend wurde es von Zisterziensernonnen geleitet. Bereits damals entstand der Grundbau des Klosters, wie er noch heute vorhanden ist. Im 13. Jahrhundert erfuhr es die erste Blütezeit. Das Kloster war so beliebt, dass es mehrere Gründungskolonien in nahe gelegene Städte aussandte - es konnte einfach nicht alle Nonnen aufnehmen. Im 16. Jahrhundert wechselte der Kultus des Klosters mehrmals, bis es schließlich die lutherische Lehre annahm. Bei einem verheerendem Feuer 1676 wurden viele Bauten des Klosters zerstört, der Wiederaufbau dauerte fast ein Jahrhundert. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss, der Säkularisation und mehreren Eigentumswechseln gehörte das Kloster zum Königreich Hannover, später zum Landkreis Goslar. Bevor das Kloster in seiner heutigen Form bestehen blieb, war es Heimat für die Landfrauenschule des Reifensteiner Verbandes.
Bereits seit 1682 besteht die Brennerei des Wöltingeroder Korns und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit. In den Genuss des "Wölti" kommt man bei einer Führung durch die Klosterbrennerei. Eine Verkostung der feinen Erzeugnisse und die Besichtigung der historischen Dampfmaschine stehen dabei auf dem Programm, Sie werden viel über die Kunst der Spirituosenherstellung lernen. Wenn Sie Gefallen an den Spezialitäten finden, können Sie sich im Klosterladen eindecken. Übrigens auch ein tolles Geschenk für die Daheim-Gebliebenen.
An dem Ort, "wo Mönche sich die Finger lecken", hat die Gastronomie des Klosters ihren Platz. Ein Restaurant, ein Café und ein Biergarten stehen fürs Schlemmen zur Auswahl. Im Klosterkrug werden ländlich deutsche Speisen serviert, teilweise nach alten Klosterrezepten bereitet. Auch saisonale Gerichte stehen auf der wechselnden Tageskarte.
Jedes Jahr lädt das Kloster Wöltingerode zu verschiedenen Festen ein. Im September findet das traditionelle Herbstfest mit einer Bulldog- und Traktorenausstellung statt. Ein Handwerkermarkt und ein Edelflohmarkt locken die Besucher auf das historische Gelände. An den ersten beiden Adventswochenenden wird es dann romantisch: Das Kloster veranstaltet einen musikalischen Weihnachtsmarkt mit Chören, Kunsthandwerkern, Verkaufsständen und Leckereien, die auf das Weihnachtsfest einstimmen.
Adresse Kloster Wöltingerode Goslar
Wöltingerode 3, 38690 Goslar
Öffnungszeiten Kloster Wöltingerode Goslar
Montag - Freitag 10.00 - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag 11.00 - 17.00 Uhr
Ski und Rodelcentrum - Hohegeiß
Wintersport im Harz: Kurze Wege in Hohegeiß
Das Skicentrum Hohegeiß ist perfekt für alle Wintersportler, die es nicht abwarten können, auf die Piste zu kommen. Denn wer in unserem Partnerhotel Rust in Hohegeiß übernachtet, rollt aus dem Bett auf die Loipe. Okay, ein kleiner Zwischenstopp am Frühstücksbuffet darf gerne eingelegt werden.
Winterurlaub im Harz? Ja bitte. Lange Wege zum Hang? Muss nicht. Nur 50 Meter sind es von der Tür des familiengeführten Hotels Rust im Braunlager Vorort Hohegeiß bis zum Skicentrum. Gerade für Skifahrer mit kurzen Beinen und noch kürzerer Geduld (also Kinder) ist das ein Traum. Nicht mal den Berg brauchen sie hochlaufen – es geht gleich hinab ins Tal mit Schneegestöber und Jauchzen.
Rodeln für Kinder
Das größte Skigebiet des Harzes ist das Ski & Rodelcentrum Hohegeiß nicht, aber ein wirklich schönes für Familien. Ski oder Schlitten können Sie vor Ort ausleihen. Der Skihang „Am Brande“ wartet mit mehreren Abfahrtspisten mittleren Schwierigkeitsgrades auf 1,2 Kilometer Länge auf. „Im Hasental“ gleiten Rodler auf 300 Meter den Berg hinunter. Wer – huiii – ins Tal fährt, ist – schwupps – mit einem der beiden modernen Skilifte oder dem Rodellift schnell wieder oben und darf das Vergnügen noch mal erleben. Und noch mal. Und noch mal. Kleiner Verschnaufer von Nöten? Sonnenliegestühle und geheizte Sanitäranlagen sorgen für angenehme Rodelpausen. Auch eine zünftige Brotzeit und Bier gibt’s direkt auf der Piste. Im Café des Hotels geben Apfelstrudel und Kakao Energie für noch mehr Abenteuer im Schnee.
Aprés-Ski für Erwachsene
Neben den Kleinen fühlen sich auch die Erwachsenen hier wohl. An einigen Abenden hört der Spaß selbst nach Einbruch der Dunkelheit nicht auf: Mit Flutlicht sausen Sie den Hang hinunter. Dabei wird es atmosphärisch: Fackeln im Schnee und Aprés-Ski Musik machen die Piste zur Vergnügungsabfahrt. Natürlich gibt es auch unter der Woche täglich Aprés-Ski-Partys. Und sollte es mal wieder länger dauern – der Weg zum Hang am nächsten Tag ist ja nicht weit.
Adresse Ski & Rodelcentrum Hohegeiß
Am Brande 16, 38700 Braunlage/Hohegeiß
Öffnungszeiten Ski & Rodelcentrum Hohegeiß
täglich 9.30 - 16.30 Uhr
Königreich Romkerhall - Goslar
Ein fürstlicher Mega-Urlaub im Mini-Königreich
Ein kurioseres Urlaubsziel werden Sie in Deutschland nur schwer finden: das Königreich Romkerhall, gelegen im Harzer Okertal zwischen Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Bad Harzburg. Es ist das selbsternannte "kleinste Königreich der Welt", hat aber alles: Königshaus, Verfassung, Königliche Garde, Nationalhymne ("Von Bergen rings umgeben ist unser Vaterland/ Es soll so weiterleben, als kleines Märchenland").
Das Königreich besteht hauptsächlich aus dem Jagdschlösschen und Schlosshotel und etwas Land drumrum. Es vergibt sogar Visa - eine Einreise ist allerdings auch ohne möglich. Auch der Euro wird akzeptiert, obwohl Romkerhall seine eigene Währung hat (den Königsthaler mit dem Portrait der verstorbenen Herrscherin Erina). Das Königreich rühmt sich besonders mit seiner Hauptattraktion, dem 64 Meter hohen Wasserfall, der für den letzten König von Hannover, Georg V., angelegt wurde. Der fand Romkerhall entzückend - er war allerdings auch blind.
Marketing? Ja, aber gutes
Aber halt! Es wäre zu einfach, sich über die Vermarktung von Romkerhall lustig zu machen. Sicher, hier ist Kitsch der King und es wird lieber geklotzt als gekleckert, aber die Romkerhaller sind mit solcher Inbrunst dabei, dass es einem ganz warm ums Herz wird. Und sind dabei so charmant, freundlich und ehrlich. Das Essen dauert etwas länger? Dann kriegen Sie das so auch gesagt, aber dafür kommt es heiß und frisch zubereitet auf den Tisch, nicht warm gehalten. Der alte Georg hatte trotz Sehbehinderung recht: Das Königreich liegt zudem in einer traumhaften Landschaft, umgeben von dunklen Wäldern, Bergen und dem Fluss Oker. Die schönsten Orte nördlich des Harzes sind in wenigen Minuten mit dem Auto erreichbar.
Königreich zum Anfassen
Doch wie kam es dazu, dass auf niedersächsischem Grund und Boden ein Königreich entstand? Es begann mit der besagten blinden Majestät, die das Gebiet dem Könighaus Hannover unterstellte. Als 1919 die Monarchie von der Weimarer Republik abgelöst wurde, geriet es in Vergessenheit und, mittlerweile in privater Hand, wurde nie einer Gemeinde zugeteilt. So kam es, dass man hier in den 80ern ein Königreich ausrief. Eine Königin fand sich schnell - Prinzessin Erina von Sachsen, Enkelin des letzten Sachsenkönigs Friedrich August III. - und nun vergnügen sich täglich die Touristen an diesem einmaligen, magischen Ort. Sie lassen sich zum Ritter schlagen, heiraten im Königssaal, laben sich am Rittermahl oder drehen eine Runde mit der Staatskarosse, einem zehn Meter langen Rolls-Royce ("Die Staatskarosse des kleinsten Königreichs der Welt ist der wohl längste Rolls-Royce der Welt!"). Chapeau, liebe Romkerhaller!
Hahnenklee - Goslar
Haben Sie es schon gehört? Im Goslarer Stadtteil Hahnenklee-Bockswiese liegt was in der Luft. Und zwar nicht nur der Duft der Fichtenwälder, die unseren herrlichen Wanderort im Harz umsäumen, sondern auch ein ganz besonderes Flair. Eine Atmosphäre, die zu jeder Tages- und Jahreszeit gute Laune und Lust auf Wandern macht. Im Sommer über bunte Wiesen und Felder, im Winter über schneebedeckte Anhöhen und gefrorene Bäche. Vorbei an Teichen, Gräben und Sehenswürdigkeiten:
Stabkirche
Die Gustav-Adolf-Stabkirche ist nach dem Vorbild norwegischer Stabkirchen, ganz aus Holz, 1907/1908 von Prof. Karl Mohrmann erbaut. Sie ist in Ihrer Art einmalig und weit über Deutschland hinaus bekannt. Neben ihrem imposanten Erscheinungsbild, fasziniert sie durch den prächtigen Innenraum, eine hervorragende Orgel und das im weiten Umkreis einzigartige vier Oktaven umfassende Carillon (ein mechanisch spielbares Glockenspiel).
Bocksberg
Der Hausberg von Hahnenklee-Bockswiese überragt mit seiner Höhe von 726 Metern alles in seiner Umgebung. Und bietet auf dem Weg nach oben zahlreiche schöne Aussichtspunkte. Hat man den Berg erklommen, bietet sich ein Besuch in der "Bocksberghütte" an. Die gemütliche Ausflugsgaststätte veranstaltet urige Hüttenabende. Für den Weg nach unten stehen Ihnen neben verschiedenen Wanderwegen im Winter auch mehrere gut präparierte Pisten zur Verfügung.
Bockswiese
Auf dem Weg von Goslar nach Hahnenklee-Bockwiese, kommen Sie zu allererst an unserem idyllischen Ortsteil Bockswiese vorbei. Bockswiese ist keine fünf Minuten von Hahnenklee entfernt und zu Fuß über den "Märchenweg" schnell erreichbar. Am kleinen Kurpark mit dem historischen Wasserrad spielt sich im Sommer das Leben ab, dort finden zum Beispiel die traditionellen Grillfeste des Fremdenverkehrsvereins oder das Bockswieser Sommerfest im August statt.
Kurpark und -see
Egal, ob Sie lieber einen gemütlichen Spaziergang am Kranicher Teich entlang unternehmen möchten, auf Bänken mit Seeblick ausspannen wollen oder bei einer der vielfältigen Veranstaltungen feiern möchten, der Kurpark im Zentrum von Hahnenklee bietet Erholung pur und lädt ein, die Natur mitten im Ort zu genießen. Und für die Kleinen gibt es einen neu gestalteten Spielplatz mit Kletterspinne, Schaukel, Seilrutsche und Wasserspielplatz. Übrigens, im Ortsteil Bockswiese gibt es ebenfalls einen liebevoll gestalteten Kurpark rund um den Pochwerkplatz, der sogar mit einem historischen Wasserrad aufwarten kann.