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Thüringer Wald

Kurzurlaub im Thüringer Wald

Der Thüringer Wald ist das grüne Herz der Region und zieht sich 70 Kilometer schräg durch Mitteldeutschland. Sein ganz besonderer Wanderweg, der Rennsteig, fasziniert Naturfreunde aus aller Welt.

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Kurzreisen zum Thüringer Wald

Wandern, Wellness und mehr im Thüringer Wald

Er ist das grüne Herz der Region, sein berühmtes Wanderlied wurde zur heimlichen Hymne von Thüringen. Der Thüringer Wald zieht sich 70 Kilometer schräg durch Mitteldeutschland. Sein ganz besonderer Wanderweg, der Rennsteig, fasziniert Naturfreunde aus aller Welt.

"Diesen Weg auf den Höh'n bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder…" schmettern viele Wandergruppen auf dem Rennsteig. Das Lied wurde extra für den 169-Kilometer-Höhenweg geschrieben, der die Hauptader der gesamten Region ist. Der Thüringer Wald ist ein Mittelgebirge mit - na klar - ganz viel Wald. Er beginnt bei Eisenach im Nordwesten und geht im Südosten ins Schiefergebirge über. Der Große Beerberg ist mit 982,9 Metern die höchste Erhebung. Der gesamte Gebirgskamm ist übrigens fast dreimal so lang wie Lanzarote.

Luther, Wagner und Unter-Tage-Feen

Die geeignetsten Fortbewegungsmittel sind: Füße, Fahrrad oder Skier, Motorrad, Auto oder Caravan. Wer's sportlich mag, der wird sich über die steile und steilste Berg-und-Tal-Landschaft freuen. Man kann es aber auch viel gemütlicher angehen, durch idyllische Dörfer schlendern oder den Spuren von Goethe, Schiller und Luther folgen. In der berühmten Wartburg bei Eisenach saß Martin Luther vor 500 Jahren und übersetzte die Bibel, 300 Jahre später schrieb Richard Wagner hier seinen "Tannhäuser". Eisenach gehört auch heute noch zu den Top-5-Orten im Thüringer Wald. Der beliebteste Urlauberort ist Oberhof, das Wintersportzentrum. Unglaublich: Der 1.668-Einwohner-Ort hat 428.000 Gäste-Übernachtungen pro Jahr. Es gibt viel zu sehen im Thüringer Wald: moderne Museen und uralte Kirchen, die märchenhaften Saalfelder Feengrotten, das Spielzeugmuseum in Sonneberg, die Oberweißbacher (Cabrio)-Bergbahn oder den Funpark am Inselsberg mit Sommerrodelbahn und Flugzeugen zum Selberfliegen.

Profis haben Steine in der Tasche

Aber wahrscheinlich haben Urlauber mit dem Rennsteig alle Hände und Füße voll zu tun: In geraden Jahren soll er nämlich von Hörschel aus Richtung Südwesten bewandert werden, in ungeraden umgekehrt. In der Sage heißt es außerdem: Der wahre Wanderfreund nimmt sich vom Ursprung des Rennsteigs einen Stein aus der Werra, trägt ihn bis zum Ende an der Saale in seiner Tasche und wirft ihn dort wieder ins Wasser. Und wenn Ihnen andere Wanderer unterwegs sowas wie "Gudruns!" zurufen, keine Sorge, es ist nichts mit Gudrun. "Gut Runst!" ist der Wanderergruß für Insider. Eine Runst ist eine Rennsteigwanderung.

Schloss Altenstein - Bad Liebenstein

Schloss Altenstein: English Style made in Thüringen

Die Meininger Herzöge sprachen bei ihrer Sommerresidenz tiefstapelnd von "Landhaus". Traumschloss trifft es wohl eher. Das zweigeschossige Neorenaissanceschloss am Rande Bad Liebensteins, inmitten eines 160 Hektar großen, romantisch gelegenen Landschaftsparks mit Wasserfall und Naturhöhle gehört seltsamerweise noch immer zu den Geheimtipps in Thüringen. Dabei ist es 2017 zum „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“ erklärt worden. Ein Museum erinnert an die Besuche und Musik von Johannes Brahms.

Nicht nur Politik im Kopf: Georg II. war ein außergewöhnlich kunstsinniger und weitgereister Herzog. Als Regent von Sachsen-Meiningen erfreute er sich bei seinen Besuchen in England am Stil der englischen Herrschaftshäuse und vollendete in Bad Liebenwerda sein letztes großes Bauvorhaben — ein historisches Schlossgebäude nach britischem Vorbild. Ebenso einmalig präsentiert sich die harmonische Verbindung zwischen Garten- und Landschaftsarchitektur. Ein Park fast wie Natur. Keine Frage, hier nahm Gartenkünstler-Koryphäe Hermann Fürst-Pückler-Muskau großen Einfluss.

Die gut 160 Hektar große Anlage südwestlich von Erfurt im Thüringer Wald blieb bis 1918 Sommersitz und wurde 1942 an den Freistaat Thüringen verkauft, fungierte im 2. Weltkrieg als Offizierslazarett und wurde ab 1949 in Pacht von der Handwerkskammer Thüringen als Handwerkererholungsheim genutzt. Heute bilden Schloss Altenstein und Parkareal einen Ortsteil Bad Liebensteins, des ältesten Thüringer Bades.

Eines der schönsten Gartenkunstwerke Thüringens

Spannend, hier einmal umherzustromern. Der fünf Kilometer lange beschilderte Rundweg führt vorbei an der Altensteiner Höhle, am Herzogsgrab, dem Chinesischen Häuschen bis zum Morgentor - einem Felsen mit Blick ins Werratal, weiter zum Bonifacius-Felsen und offeriert einen Blick auf Steinbach und seine Barockkirche. Unterwegs treffen Sie außerdem auf eine restaurierte Ritterkapelle, die Teufelsbrücke (eine Hängebrücke zwischen zwei Felsen), den Luisenthaler Wasserfall sowie diverse Schmuckelemente wie Sonnenuhr oder Fontänenbrunnen, etc. Auch findet sich hier die Altensteiner Höhle, eine der wenigen natürlichen Höhlen in Europa, die im Sinne eines unterirdischen Landschaftsgartens gestaltet und genutzt wurden. Das Schloss erlebte 1982 eine große Tragik: Durch ein Unglück brannte es komplett aus, verlor alles Inventar und wird bis heute wieder aufgebaut. Der Park blieb aber unberührt..

Brahms-Museum und Chinesisches Kabinett

Johannes Brahms war zweimal Gast beim Herzogs und seiner Gattin und war überaus angetan von der freundlichen Atmosphäre. Und so kam es, dass das Brahms-Forscherehepaar Renate und Kurt Hofmann dem Schloss später, nach dem schlimmen Brand, kostbare Brahms-Autographe, Erstdrucke, Originalbilder, Plastiken und ein Klavier zum Aufbau eines Museums schenkte. Hier erzählen Fotogravuren, Originalbriefe und Notendrucke, wie eng Brahms’ Verhältnis über Jahre hinweg zu Meiningen und seiner Hofkapelle, zu Altenstein und zum herzoglichen Paar. war. Nebenan, im chinesischen Kabinett, ziehen etwa zweihundert kaiserliche snuff bottles (Schnupftabakflaschen) alle Blicke auf sich. Mal mit erotischen Malereien, mal in Gestalt von Krokodilen oder Affen, mal als befüllbare Medaillons. Neuer Glanz und neues Leben im Prachtschloss.

Adresse Schloss Altenstein
Altenstein 9, 36448 Bad Liebenstein

Öffnungszeiten Schloss Altenstein
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier

Morassina Schmiedefeld

Der Thüringer Wald hat zu jeder Jahreszeit etwas märchenhaft Schönes an sich. Aber die Farbenpracht und Formenvielfalt ist nicht nur über, sondern auch unter der Erdoberfläche zu bewundern. Zum Beispiel im Schaubergwerk "Morassina" im Thüringischen Schmiedefeld. Lassen Sie sich verzaubern von den vielfältigen Formen und Farben der unzähligen Tropfsteine.

Durch seine Einzigartigkeit ging das Schaubergwerk 1996 sogar ins Guinnessbuch der Rekorde ein - als "eine Kombination aus Naturschönheit und technischem Denkmal mit Zeugnissen bergbaulicher Tätigkeit". Ein Besuch der "Morassina" ist übrigens auch äußerst gesund. Die extrem reine Luft im Heilstollen "Sankt Barbara" wird als Naturheilverfahren zur Behandlung von Atemwegserkrankungen angewandt. Das ist Wellness für die Lunge!

Das ehemalige Alaunschieferbergwerk war schon im 17. Jahrhundert in aller Munde. Zu dieser Zeit prägte der Bergbau die hier lebenden Menschen, aber auch die Natur und die Landschaft. Benannt wurde die Grube nach einem der Besitzer, dem Kaufmann Johann Leonard Morassi, der das Bergwerk 1717 erwarb. Heute wird in der "Morassina" nicht mehr geschuftet, sondern gestaunt. Mit Helm und blauem Kittel geht es hinab in den geheimnisvollen Berg mit seinen farbenfrohen Grotten.

Adresse Morassina Schmiedefeld
Schwefelloch 1, 98739 Schmiedefeld

Öffnungszeiten Morassina Schmiedefeld
1. April - 31. Oktober:
täglich 10.00 - 16.00 Uhr
1. November - 31. März: ​​​​​​​täglich 11.00 - 15.00 Uhr

Baumkronenpfad Thiemsburg

Baumkronenpfad Thiemsburg: Immer obenauf

Dem Wald mal aufs Dach steigen: Das geht im Nationalpark Hainich, dem einzigen Nationalpark in Thüringen. Zwischen Mühlhausen und Eisenach gelegen, erstreckt sich der von der UNESCO anerkannte Nationalpark über 7.500 Hektar und schützt die heimischen Buchenwälder. Dank des Baumwipfelpfades können Sie diese auch von oben betrachten.

Wer sich auf den Baumkronenpfad begibt, der ist ganz nah an den Elementen und der Natur. Hier oben ist der Wind etwas schärfer, die Luft etwas besser und der Himmel etwas näher. 540 Meter lang ist der Weg über das Dach des Waldes. Nach unten sind es 44 Meter, aber schauen Sie lieber in das Geäst der Bäume. Hier lebt und wächst es – was genau zu sehen ist, erklären Schautafeln und Lehrstationen auf zwei großen, thematisch ausgerichteten Schleifen. Brennende Fragen, auf die die Schautafeln keine Antwort haben, beantworten Nationalparkranger mit Engelsgeduld. Sogar Kinderwagen und Rollstuhlfahrer können problemlos mithalten, es gibt einen Fahrstuhl und der Pfad selbst hat nur eine leichte Steigung. Nur zum Aussichtsturm führen Treppen. Da sollten Sie sich nach Möglichkeit aber trotzdem hinaufbegeben. Nach kurzem Aufstieg blicken Sie auf die Weite des Nationalparks, über alle Wipfel hinweg.

Runter zwischen die Wurzeln

Und wenn’s doch mal von Himmel tröpfelt? Schnell hinab in die Wurzelhöhle, eine interaktive Erlebniswelt, die zeigt, was unter der Erde alles los ist. Von Wurm bis Assel, von Maulwurf bis Ameise – ganz schön geschäftig geht es in diesem Lebensraum zu. Gerade für Kinder ein echtes Faszinosum, denn alles ist zum Anfassen und Mitmachen, es gibt Klettermodelle und eine Rutsche. Und schließlich ist da noch das Nationalparkzentrum für Besucher, das über die Vielfalt der UNESCO-Welterbestätte informiert und in Sonderausstellungen spannende Themen rund um die Natur präsentiert.

Ohne die Hand des Menschen

Mit so viel Wissen ausgestattet, macht ein Spaziergang durch den Wald gleich doppelt so viel Freude. Hier darf die Natur schalten und walten wie sie möchte. 91 Prozent des Nationalparks sind frei von Eingriffen des Menschen – ein Rekord unter den Naturparks. Diese Ursprünglichkeit macht den Nationalpark Hainich zum wilden Naturerlebnis für die ganze Familie. Egal ob unter, auf oder über dem Boden.

Adresse Baumkronenpfad Thiemsburg
Parkplatz Baumkronenpfad, 99947 Schönstedt

Öffnungszeiten Baumkronenpfad Thiemsburg
finden Sie hier

Wellness in Bad Liebenstein

Ein Schloss, eine Burg und das uralte Heilbad

Als Sommerresidenz der Meininger Herzogsfamilie bekannt geworden, liegt Bad Liebenstein, die Kur- und Bäderstadt im nordwestlichen Thüringer Wald, eingerahmt von Burgberg, Aschenberg und Antoniusberg. Die bekanntesten Städte im Umkreis sind Eisenach, ca. 30 Kilometer nördlich und Schmalkalden, etwa 15 Kilometer südöstlich.

Die Burgruine Liebenstein, den Burgberg krönend und erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt, gab dem Städtchen ihren Namen und bedeutet so viel wie Dickicht, das schattige Laubdach. Sehr treffend, bei so viel Wald rundherum.

Ende des 16. Jahrhunderts entstanden die ersten Häuser in der Talmulde zwischen Aschenberg und Burgberg, nämlich dort, wo die heilende Quelle entsprang. Schon im 17. Jahrhundert ließ Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen die ersten bequemen Wohnungen für Kurgäste erbauen.

Mit den Ortsteilen Meimers, Bairoda und Altenstein zählt der Kurort seit den 90er Jahren gut 4.000 Einwohner, wobei Altenstein keine direkte Verbindung zur Stadt hat. Dafür aber befindet sich in diesem Ortsteil das Schloss Altenstein, das nach englischem Vorbild in den Jahren 1888 bis 1890 errichtet wurde. Nämlich als Sommerresidenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen, die sich noch zwei weitere Sommerresidenzen in Bad Liebenstein gönnten: die Villa Georg mit dem Biberschwanzdach im Rautenmuster und die Villa Feodora, ein Schweizerhaus mit Lüftlmalereien der Münchner Gebrüder Spieß. Zurück zum Schloss Altenstein. Der wunderschöne, gleichnamige Park mit seiner Fläche von 160 Hektar ist damit einer der größten Landschaftsparks in ganz Deutschland. Genug Platz für seltene Mammutbäume und Ginkgos. Also unbedingt einen Besuch wert.

Nur so am Rande erwähnt: Im Ortsteil Bairoda steht eine 1.000 jährige Linde. Aber weiter mit den Parks. Im Zentrum von Bad Liebenstein befindet sich der Elisabethpark mit mehreren Teichen. Etwas oberhalb entstand auf einer ehemaligen Streuobstwiese der kleine Tierpark, in dem Sie unter anderem Erdmännchen, Stachelschweine und zwei Leguane begrüßen können. Anders sieht der Kurpark aus. Der wird vom heutigen Hotel Kaiserhof, dem Theater und der Villa Feodora begrenzt und geht nördlich in den bewaldeten Burgberg über. Auf halber Strecke Richtung Meimers finden Angler ihr Paradies und natürlich Ruhe Suchende, denen eine Rast auf einer der vielen Bänke im "Stillen Tal" gegönnt ist.

Abgesehen von schönen Parks in ohnehin wunderbarer Natur gibt es auch Kultur. Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe war der Meinung, dass doch ein Theater gebaut werden solle. So geschah es dann auch. Etwa seit 1800 besteht das Kurtheater. Anfang der 1930er Jahre glich man den heutigen Eingang des Theaters mit dem klassizistischen Stil des damals neu erbauten Badehauses an. Nachdem in den 90er Jahren der Spielbetrieb völlig zum Erliegen kam, kämpften die Liebensteiner Bürger um ihr Theater. Mit Erfolg: Seit 2004 finden wieder regelmäßig Gastspiele statt.

Hinter dem Hotel Kaiserhof, am Ende des Kurzentrums, befindet sich eine Konzertmuschel, die auch als solches genutzt wird. Hinter dieser Freilichtbühne gab es ein Kino, das 1995 abgerissen wurde. Seit der Wiedereröffnung des Hotels in 2006 finden nun hier die Kinovorführungen statt.

In erster Linie war und ist Bad Liebenstein ein Kurort, in dem in der langen Tradition als Kurort schon viele Berühmtheiten ihre Erholung fanden: Gerhart Hauptmann, Henrik Ibsen, Franz Liszt, Max Reger, Fritz Reuter, Albert Schweitzer, Charlotte von Stein, um nur einige zu nennen. Sie müssen allerdings keine Berühmtheit sein, um sich eine wohltuende Auszeit in diesem liebevollen Städtchen gönnen zu dürfen.

Bunkermuseum Frauenwald (Thüringer Wald)

Bunkermuseum: Abtauchen in die Stasi-Unterwelt

Als Unterwassertank der örtlichen Wasserwirtschaft getarnt, war der Führungsbunker zu DDR-Zeiten nur wenigen Eingeweihten bekannt. Von der Existenz als Unterschlupf für die örtliche Parteiführung Suhl wussten bis 1990 nur ausgewählte 130 Personen. Im Kriegsfall hätten sie sich hier im Thüringer Wald zurückgezogen. Die Überlebenschance lag bei einem Jahr. Für die Besucher des Bunkermuseums sind die Einblicke in die jüngste Geschichte Ostdeutschlands ergreifend, beklemmend und aufschlussreich.

Während eine Vielzahl von Bunkern als Gefechts- und Schutzanlagen erbaut wurden, handelt es sich bei der Anlage am Hotel "Rennsteighöhe" um einen Führungsbunker, ähnlich denen, die schon im 2. Weltkrieg zum Einsatz kamen. Im Ernst- bzw. Kriegsfall sollte er der Bezirkseinsatzleitung des Ministeriums für Staatssicherheit zur Gewährleistung ihrer Führungsaufgaben dienen. Ein Schutz gegen jegliche Art von militärischen und kriegerischen Handlungen war daher unerlässlich. In der Zeit des kalten Krieges erbaut, verfügte der Bunker über modernste Nachrichtentechnik, eigene Stromversorgung, Telefon, Fernschreiber, mobile Funktechnik und diverse Abhöreinrichtungen.

Perfekte Tarnung

Die Tarnung war nahezu perfekt, was sich schon aus der Gliederung des gesamten Objektes ergibt. Die stationierte Mannschaft war von der Stärke sowie von der Bewaffnung in der Lage, die Selbstverteidigung zu gewährleisten. Bei atomarer Einwirkung, jedoch nicht bei atomarer Verstrahlung, war sowohl die Besatzung des Bunkers, als auch die Nachrichtentechnik einschließlich der Stromversorgung gesichert.

Ein ausgefeiltes System lebenserhaltender Maßnahmen sicherte das Überleben für ein Jahr (im Atomkriegsfall jedoch für 6 - 8 Tage). Dies galt auch für den Einsatz chemischer Waffen. Erreicht wurde dies durch die hermetische Verschlussfähigkeit des gesamten Bunkerraumes zur Außenluft, durch dichten Beton, Türen und Schleusen mit erforderlichen Schutzkleidungen und Entaktivierungsanlagen und der damit verbundenen Sicherung der Atemluft mithilfe von Ventilatoren, Filtern und der separaten Sauerstofferzeugung. Diese Anlagen sind teilweise noch heute im Original zu besichtigen.

Damit das Licht brannte

Die Sicherung der Stromversorgung, besonders der Nachrichtentechnik, war durch Batterien, Umformer und eine eigene Notstromversorgung außerhalb des Bunkers gewährleistet. Weiterhin gab es außerhalb des Bunkers (im heutigen Hotel) einen Lagebesprechnungsraum und mehrere Notunterkünfte. Zur Aufrechterhaltung und Erweiterung der Wirksamkeit des Bunkers, auch unter Kriegsbedingungen, gab es die materiell-technische Basis, eine Lagerhalle über dem Bunker, welche jedoch nach der Wende zusammen mit der Nachrichtentechnik und streng geheimen Führungskonzepten leer geräumt wurde. (Text Bunkermuseum)

Adresse Bunkermuseum Frauenwald
Am Rothenberg 1, 98711 Frauenwald

Öffnungszeiten/Führungen Bunkermuseum Frauenwald
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier

Arnstadt

Unterwegs im mitteldeutschen Arnstadt, gelegen am Fuße des Thüringer Waldes, kann man dem Charme der kleinen Stadt schwer widerstehen. Im Jahr 2004 blickte die ehemalige Residenzstadt auf 1.300 Jahre Stadtgeschichte zurück, diese sind durch viele steinerne Zeugnisse und verschiedene Spuren von Historie bei einem Stadtbummel ablesbar.

Der Hausturm der Ruine Neideck, Zeuge eines heute zerfallenen Schlosses, grüßt wie ein Leuchtturm von weitem. Auch die Türme der romanisch - gotischen Liebfrauenkirche und der Jakobsturm beherrschen die Stadtsilhouette. Ein Bummel durch die Stadt zeigt schmale Gassen, selbstbewusste Renaissancebauten und wertvolle sakrale Bauwerke.

Als Johann Sebastian Bach 1703 in der heute nach ihm benannten Neuen Kirche die Orgel prüfen sollte, war er erst 18 Jahre alt und überzeugte auch mit seinen organistischen Fähigkeiten, dass er sobald eine Festanstellung angeboten bekam.

Die Bedingungen müssen günstig gewesen sein; so ganz in die Fremde kam der Organist auch nicht. In der Oberkirche und der Liebfrauenkirche spielte sein Großonkel Heinrich 51 Jahre lang die Orgel. Christoph Bach, dessen Haus in der Kohlgasse 7 noch steht, war ebenfalls als Musiker in Arnstadt ansässig. In Thüringen war der Familienname Bach als Synonym für Musiker geläufig, so auch in Arnstadt über mehrere Generationen.

Wer in Arnstadt weilt, kann die Spur des jungen Bachs allerorten finden: Die Bachkirche zieht zu alljährlichen Konzerten während des "Bach Festivals Arnstadt" oder des "Thüringer Orgelsommers" viele Musikfreunde an. Den prominentesten der hier ansässigen Bache kann man aus Bronze auf dem Markt begegnen, lässig lümmelnd schaut er in die Ferne. Wenige Kilometer östlich Arnstadts liegt Dornheim, in dessen inzwischen rekonstruierter Kirche Bach 1707 seine Cousine Maria Barbara heiratete.

Die Miniaturwelt "Mon plaisir" mit Puppen zeigt ein Spiegelbild der barocken höfischen Welt im Schlossmuseum und gehört zu den europaweit kunsthistorisch einzigartigen Stücken. Auch an vielen anderen Stellen erweist sich Arnstadt als ein zu entdeckendes Kleinod in der mitteldeutschen Kulturlandschaft.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann würde sich die Stadt Arnstadt freuen, Sie als Gäste begrüßen zu dürfen!

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