Frauenau im Bayerischen Wald

Urwald, Gipfelkönige wie Rachel und Arber, Wanderwege, gute Luft – Frauenau ist ein herrliches Outdoorparadies. Hier sind Sie mittendrin im größten Waldgebirge Europas. Doch Ihr Urlaubsort hat noch ein Ass im Ärmel: Seit dem Mittelalter wird in der niederbayerischen Naturidylle Glas hergestellt und veredelt. Das Glasmuseum mit seiner stattlichen Sammlung nimmt mit auf eine Reise durch das Traditionshandwerk. In den Gläsernen Gärten davor erstaunen spektakuläre Skulpturen: Ob überdimensioniertes Herz, gläserner Baum oder stumme Diener – hier ist alles eine Glas-Klasse für sich.

Frauenau ist wie eine Waldmassage. Der heimelige 2.800-Einwohner-Ort im Zentrum des Bayerischen Waldes liegt eingebettet im Tal des Flanitzbaches, umgeben von herrlichen Wipfeln und Gipfeln. Ob Wandern, Radeln oder Wintersport – Menschen, die im Urlaub gern aktiv unterwegs sind, sind hier am richtigen Fleck.

Manche kommen auch nur zum Anschauen ganz besonderer Kunst: der Glaskunst. Blasen, schleifen, gravieren – mit filigranen Meisterwerken setzen die Frauenauer seit eh und je Glanzpunkte. Mal zuschauen? In der Glasmanufaktur Poschinger und der Eisch-Hütte dürfen Sie Glasmachern bei der Arbeit am Ofen beobachten. Im Glasmuseum können die virtuos veredelten Kunstwerke mit Muse beäugt und die Kulturgeschichte des Glases erlebt werden. Um das Museum herum faszinieren die „Gläsernen Gärten“ mit ihren riesigen Kunstobjekten. Es ist der weltweit erste gläserne Skulpturenpark, über 30 Installationen sowohl international renommierter als auch regional prominenter Künstler können entdeckt werden. An einigen Terminen im Jahr werden die Gläser extra hoch erhoben: Events wie die „Klingenden Gläsernen Gärten“ oder das Glasstraßenfest feiern das berühmte Handwerk in allen Facetten.

Wer mag, kann seinen Urlaub an der Glasstraße komplett auf das Thema zuschneiden. So führt der „Gläserne Steig“ auf 6 Etappen durch wichtige Zentren der alten Kunst, rund um den Nationalpark laden Galerien und Glaskünstler zum ausgiebigen Stöbern. In Passau, eine gute Autostunde südlich von Frauenau, befindet sich sogar das weltweit größte Museum zum Thema Europäisches Glas.

Mit 6.000 Quadratkilometern ist der Bayerische Wald die größte Waldlandschaft Mitteleuropas – und wird besonders geschützt, als Naturpark oder Nationalpark. Das verwirrt manchmal. Doch eigentlich ist es schnell erklärt: Im Naturpark Bayerischer Wald, in dem sich Frauenau befindet, darf der Mensch Land- und Forstwirtschaft betreiben. Rücksichtsvoll und nachhaltig natürlich. Im Nationalpark Bayerischer Wald wiederum, der sich ganz in der Nähe direkt an der Grenze zu Tschechien ausstreckt, lässt man Pflanzen und Tieren freien Lauf. Die Natur darf wie sie will und homo sapiens hat mal nur zuzuschauen.

Wild und schön ist hier alles: Wanderer können zwischen unzähligen Routen und mehr als 130 Berggipfeln über 1.000 Meter wählen. Da ist zum Beispiel der kahlköpfige Lusen (1.373 m) mit seinem gewaltigen Blockmeer und der berühmten Himmelsleiter. Der Große Arber darf sich mit 1.456 Metern „König“ im Revier nennen, er ist der höchste Berg des Bayerisch-Böhmischen Gebirgsmassivs. Im Ranking gleich dahinter kommt schon der Hausberg Frauenaus, der Große Rachel (1.453 m). Mit seinem sagenumwobenem Rachelsee gehört er zu den Top-Ausflugszielen.

So Frau Holle die richtige Marie im Hause hat, wird auch der Winter zum Erlebnis. Moderne Liftanlagen, super Pisten, ein renommiertes Langlaufzentrum und ein Rodelhang – was Sie mögen. Es müssen ja nicht immer Superlative sein. Wer es gemacher mag, stapft mit Schneeschuhen oder ganz ohne Zubehör durch die zauberhafte Winterlandschaft.

Ja, Frauenau hat viele Trümpfe im Ärmel. Zum Schluss noch ein Spar-Plus: Mit der GUTi-Gästearte fahren Sie kostenlos mit Bus und Bahn hin und her. Gebucht, oder?

1975 wurde das Glasmuseum Frauenau gegründet, als ein kleines, kommunales Spezialmuseum, das die jahrhundertealte Glasmachertradition des Grenzortes im Bayerischen Wald ebenso reflektieren sollte wie die Rolle Frauenaus als Treffpunkt von internationalen Glaskünstlern und Kunstpublikum. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2005 präsentiert sich das Glasmuseum - sozusagen antizyklisch zu den Abstiegstendenzen der regionalen Handglasindustrie - neu konzipiert in einem ambitionierten Neubau.