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Bodensee: Insel Reichenau
Insel Reichenau: Gemüse und UNESCO-Weltkultur
Die Insel Reichenau ist mit 4,5 Kilometern Länge und 1,5 Kilometern Breite die Größte der drei Inseln auf dem Bodensee. Sie befindet sich im westlichen Teil des Bodensees, dem sogenannten Untersee, nahe der Stadt Konstanz.
Seit 1838 ist die Reichenau über einen Inseldamm mit einer Pappelallee, Deutsche Alleenstraße mit dem Festland verbunden und bequem mit dem Auto oder Fahrrad erreichbar.
Im Jahre 2000 wurde die gesamte Insel als "Kulturlandschaft" in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Und das zu Recht: Die "reiche Au" kann auf eine über 1000 Jahre alte Geschichte mit viel Kultur und Tradition zurückblicken. Auch wenn erste Spuren der Besiedlung bereits aus der Zeit von 850 vor Christus entdeckt wurden, so beginnt die Blütezeit erst im 8. Jahrhundert nach Christus, als der Wanderbischof Pirmin die Reichenau betrat. Damals soll die Insel überwuchert gewesen sein mit dornigem Gestrüpp, in dem sich Kröten, Schlangen und giftige Tiere aufhielten. Als Pirmin seinen Bischofsstab beim Betreten der Insel auf die Erde stieß, sollen alle giftigen Tiere in den See geflohen sein und die Insel wurde bewohnbar. So die Legende.
Keine Legende allerdings ist, dass Pirmin im Jahre 724 auf der Reichenau ein Benediktinerkloster gründete und die Reichenau sich im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte zum wichtigsten geistigen und kulturellen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches entwickelte. Die drei romanischen Kirchen auf der Insel sind Überbleibsel dieser Zeit.
Ein weiteres ist die Landwirtschaft. Sie wurde zur Versorgung des Klosters eingeführt und bis heute werden weite Teile der Insel bewirtschaftet. So werden jährlich auf 220 Hektar Anbaufläche 16.000 Tonnen Gurken, Tomaten, Salate, Zucchini & Co. geerntet. Dank des milden Seeklimas und des guten Bodens genießt das Gemüse einen sehr guten Ruf.
Doch es gibt auch noch weitere kulinarische Spezialitäten auf dieser kleinen, aber feinen Insel: Auch wenn Weinbau und Fischerei heute längst nicht mehr zu den wichtigsten Einnahmequellen gehören, so haben Bodenseefisch und Reichenauer Weine dennoch einen festen Platz auf den Reichenauer Speisekarten.