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Die Stadt Essen: Im Zentrum des "Kohlenpotts"
Essen hat sich gemausert. Vom Herz des Ruhrpotts, Kohlestadt, Motor des Wirtschaftswunders zur Kulturhauptstadt Europas. Zechen sind jetzt Museen und Stahlwerke wurden zu Parks. Die Essener waren schon immer eines: tatkräftig.
Urlaub in Essen
Im Zentrum des "Kohlenpotts"
Brachliegende Industrielandschaften und rauchende Schlote, die einem die Luft zum Atmen nehmen - Vorurteile, mit denen das Ruhrgebiet lange zu kämpfen hatte. Während die Region nach und nach ihr Image von der "grauen Maus" aufpolierte, hatte Essen ein noch viel größeres Problem.
Die Stadt im Zentrum des "Kohlenpotts" hatte nämlich gar kein Image. Das zeigte sich bereits 1924, als Egon Erwin Kisch die Ruhrmetropole folgendermaßen beschrieb: "Kaum eine Schnellzugstunde ist's nach dem wunderschönen, leuchtenden Düsseldorf, wo Heine dichtete, Richard Wagner komponierte und Achenbach malte." Mit keinem einzigen Wort erwähnte der Reporter den Namen der Stadt. Dabei ist die Stadt mit ihrer nachweisbaren Geschichte älter als beispielsweise Berlin oder München.
Die Zeiten von Kohle und Stahl sind in Essen vorbei, wenn auch nicht vergessen. Wie kaum eine andere Stadt im Ruhrgebiet hat man hier erfolgreich den Strukturwandel vom Zentrum der Montanindustrie zu einer modernen Dienstleistungsmetropole vollzogen. Der Lohn: Stellvertretend für die gesamte Region wurde Essen zur Kulturhauptstadt 2010 nominiert. Das Essener Beispiel, wonach sich eine industriell geprägte Region durch Kultur neu zu erfinden vermag, hatte die Brüsseler Expertenjury überzeugt.
Klar gibt es sie noch, die Arbeitersiedlungen in Essen. Bekannteste ihrer Art ist die Margarethenhöhe, auch heute noch eine beliebte Wohngegend. Bei einer Rundfahrt durch Essen - am besten mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad - passiert der Besucher aber eben auch teure Villen, Szeneviertel und Kulturdenkmäler. Nicht nur in der Zeche Zollverein, überall in Essen finden sich architektonische Meisterwerke.
Hier schon mal einige Anregungen von Spar mit! Reisen.
Herausragend: Das Opernhaus, erbaut nach Plänen des finnischen Architekten Alvar Aalto.
Glanzstück der Innenstadt: Der Burgplatz mit Johanneskirche, Atrium, Münster, Domschatzkammer und Bischofspalais. Ein weiteres imposantes Relikt des Industriezeitalters ist das Colosseum am Berliner Platz.
Rhythmisch: Die historische Werkshalle, in der um 1900 die Firma Krupp Schmiedeteile und Formguss-Stücke herstellte, ist eines der schönsten Musicaltheater Deutschlands.
International: Das Museum Folkwang ist wegen seiner Gemäldesammlung bei Kunstliebhabern aus aller Welt ein Begriff.
Vor allem hat Essen aber auch eines zu bieten: Viele grüne Oasen. Der Grugapark, in unmittelbarer Nähe zur Messe Essen gelegen, ist einer der größten und schönsten deutschen Stadtgärten. Er lockt Besucher unter anderem mit botanischem Garten, thematischen Pflanzungen und Tiergehegen. Der Baldeneysee und seine Umgebung sind ein bekanntes Ziel für Angler, Ruderer, Surfer, Segler und Inlineskater. Die Biergärten am See und entlang der Ruhr sind besonders im Sommer ein beliebter Treffpunkt.
Grugahalle - Essen
Grugahalle Essen: Comedy, Sport und Rock'n Roll
Die Grugahalle Essen wurde 1958 erbaut und berühmt mit Rock-Musik-Festivals in den 70er und 80er Jahren. Ab da an ging ihre Erfolgsgeschichte weiter und sie war Anziehungspunkt für Größen von Rock und Pop. Unter ihnen waren Jazz-Idole wie Louis Armstrong und Ella Fitzgerald, Weltstars wie Johnny Cash, David Bowie, B.B. King, Tina Turner, die Beatles, die Rolling Stones, Genesis und viele mehr.
Was gab es hier für wilde, coole Rockpalast-Nächte in den 70er/80er Jahren. Der WDR übernahm Live-Übertragungen mit den größten der Rock- und Pop-Ära, wie Roger Chapman, Patti Smith, The Blues Band, Rory Gallagher, BAP ... Mit den Internationalen Songtagen zeigte Essen der Welt bereits ein Jahr vor Woodstock, was Rock alles auslöst.
Seit dem 26. Oktober 2000 steht die Grugahalle unter Denkmalschutz. Als massenkompatible Mehrzweckhalle bietet sie Platz für bis zu 1.000 Besucher. Sie ist Teil des Gruga-Komplexes, zu dem auch der Grugapark, das Grugabad und die Messe Essen gehören. Neben Konzerten werden auch internationale Sportevents, Comedyshows und Flohmärkte geboten, sie ist Zirkusmanege, Eishalle und Treffpunkt für Wirtschaft, Politik, Kirche, Hobby und Freizeit.
Adresse Grugahalle
Messepl. 2, 45131 Essen
Museen und Sammlungen in Essen
Museen Essen: Moderne trifft Industriekultur
Weg von der „eingestaubten“ Museenordnung: Essen bietet eine Vielzahl topmoderner und international renommierter Museen, darunter das fantastische Folkwang. Ein Tempel der Künste für Freunde des Impressionismus, Expressionismus und Surrealismus sowie graphischer und fotografischer Kunst. Es ist zudem das größte deutsche Kunstmuseum, das freien Eintritt in seine ständige Sammlung gewährt. Vier große Kulturhighlights für Ihren Besuch im Ruhrgebiet.
Museum Folkwang
Es ist das spektakulärste, traditionsreichste und bedeutendste Museum der Stadt. Die Sammlung umfasst rund 600 Gemälde und 280 Bildwerke, Skulpturen und Objekte - eine beeindruckend vollständige Übersicht über die deutsche und französische Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden die deutsche Romantik, 'heroische' Landschaftsbilder des Spätklassizismus, französische Landschaftsmalerei und der Impressionismus. Außerdem gehört seit 2010 auch das Deutsche Plakat Museum mit 350.000 Exponaten zur Sammlung. Der vom englischen Architekten Chippendale entworfene Neubau ist das schönste Überbleibsel des Kulturhauptstadtjahres von Essen. Hell, sommerlich leicht, eine grandiose Hommage an die fünfziger Jahre, vor allem an Mies van der Rohe und Berthold Beitz.
Adresse Museum Folkwang
Museumsplatz 1, 45128 Essen
Öffnungszeiten Museum Folkwang
Dienstag, Mittwoch, Samstag, Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr, Donnerstag, Freitag 10.00 – 20.00 Uhr
Villa Hügel
Ein Kulturschauplatz der Superlative ist die Villa Hügel. Im ehemaligen Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp finden regelmäßig beeindruckende Kunst-Ausstellungen statt. Auch ein Besuch der Villa selbst lohnt sich. Das Hauptgebäude mit den Wohnräumen ist heute als herausragendes Beispiel der Wohnkultur der Gründerzeit zu besichtigen. Im Nebengebäude ist das Krupp-Museum zur Firmengeschichte untergebracht.
Adresse Villa Hügel
Hügel 15, 45133 Essen
Öffnungszeiten Villa Hügel
Dienstag – Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
Ruhr Museum
Das Ruhr Museum zeigt die gesamte Natur- und Kulturgeschichte im Ruhrgebiet. Es ist in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein im Schacht XII beheimatet, sieht sich aber nicht als klassisches Industriemuseum. Als Gedächtnis und Schaufenster der neuen Metropole Ruhr bildet es den Strukturwandel der Region ab. Die umfangreichen Sammlungen stammen überwiegend aus dem ehemaligen Ruhrlandmuseum der Stadt Essen.
Adresse Ruhr Museum
Hügel 15, 45133 Essen
Öffnungszeiten Ruhr Museum
Montag – Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
Red Dot Design Museum
Was macht gutes Produktdesign aus? Mit über 2.000 Exponaten zeigt das Red Dot Design Museum im ehemaligen Kesselhaus der Zeche Zollverein die weltweit größte Ausstellung zeitgenössischen Designs. Alle ausgestellten Produkte sind Gewinner des red dot design awards, einem der weltweit führenden und größten Designwettbewerbe. Multifunktionsherd, Fahrrad, USB-Stick– hier ist alles außergewöhnlich. Und der Kontrast könnte nicht cooler sein: moderne Produktkultur inmitten historischer Industriearchitektur.
Adresse Red Dot Design Museum
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
Öffnungszeiten Red Dot Design Museum
Dienstag – Sonntag 11.00 – 18.00 Uhr
Stadtrundfahrt Essen
Hop-On-Hop-Off-Stadtrundfahrt Essen
Es gibt kaum einen entspannteren Weg, um eine Stadt kennenzulernen als bei einer Busrundfahrt. In Essen gibt es sogar gleich zwei – die Rote und die Grüne Linie – die unter einem Tagesticket vereint sind.
Beide Stadtrundfahrten dauern jeweils etwa eine Stunde und Gäste können an allen zehn Haltestellen nach Lust und Laune ein- und aussteigen. Wenn Sie einen Tipp möchten: Schauen Sie bei der Grugahalle vorbei und entdecken, was gerade geboten wird – vom Flohmarkt über Konzerte bis zum Zirkus ist in der Halle immer etwas los. Natürlich darf auch ein Abstecher bei Essens Wahrzeichen, der Zeche Zollverein, nicht fehlen. Hier trifft Industrie auf Kultur.
Abfahrtszeiten (am Hauptbahnhof)
März: Samstag – Sonntag 10.15 Uhr
April - Mai: Freitag – Sonntag 10.15 und 12.30 Uhr
Juni - September: Dienstag – Sonntag 10.15 und 12.30 Uhr
Oktober: Freitag – Sonntag 10.15 und 12.30 Uhr
November: Samstag 10.15 Uhr
Haltestellen
- Hauptbahnhof / Haus der Technik
- Baldeneysee / Nähe Regattahaus
- Hauptbahnhof / Haus der Technik
- Zollverein / Kohlenwäsche
- Hauptbahnhof / Haus der Technik
Zeche Zollverein - Essen
Schönste im Pott: Essens gigantische Superzeche
Sie war die Nr. 1 im Ruhrgebiet, die größte und leistungsstärkste Zeche der Welt. Heute zählen Schachtanlagen und Kokerei zu den bedeutendsten Industriedenkmälern Europas, sind UNESCO-Welterbestätte und beliebtes Naherholungsgebiet mit Restaurants, Cafés, Museen (Red Dot Designmuseum, Ruhr Museum). Das zweite Leben der Zeche Zollverein in Essen ist bunt.
Rauchende Schlote, monströse Anlagen, Kumpels voller Kohlestaub - 1986 war Schluss. Nach der Stillegung der "schönsten Zeche der Welt" übernahmen vor allem Künstler die Industriedenkmäler und machen das Welterbe zum Hotspot für Design und Geschichte. Der Imagewandel Essens bleibt nicht bei kleinen Anläufen: 2010 Kulturhauptstadt, 2017 Fahnen hoch in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit - als "Grüne Hauptstadt Europas".
Pott-Geschichte: Kohle, Koks und Kumpel
Die große Zechen-Geschichte aber schrieb Gründer Franz Haniel (die Haniel-Gruppe ist bis heute eines der größten Familienunternehmen in Deutschland). Der Reviermann fand hier, in Essen-Schönbeck, die Kohlevorkommen, die er für seine Eisenproduktion brauchte. Zusammen mit Architekten und Spezialisten pushte er das Bergwerk zur Riesenmaschine, zum durchgetakteten technischen Meisterwerk. Bis zum Ära-Ende wurden auf der Zeche Zollverein 240 Millionen Tonnen Kohle abgebaut. 8.000 Tonnen Koks pro Tag, 8.000 Bergleute im Dauer-Einsatz. Nach der Schließung zeigten die Kumpels zunächst ihren Familien, wie die Arbeit im Steinkohlekoloss aussah. Das Interesse war riesig. Inzwischen gibt es circa 30 unterschiedliche Führungen. Wer mit auf "Nachtschicht im Schacht XII" geht, durchkämmt die Stollen des Bergwerkes und kann nach der Führung mit dem Kumpel einen Absacker nehmen oder zu Abend essen.
Heute: Kunst mit bombastischer Kulisse
Erstbesucher sollten zunächst einen Stopp am RUHR.VISITORCENTER einlegen. Macht Lust auf die vielen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf dem Gelände. Zum Beispiel auf das Ruhr Museum in der ehemaligen Kohlenwäsche, das Red Dot Design Museum mit der größten Sammlung zeitgenössischen Designs oder das Werksschwimmbad, einst Kunstprojekt und heute Abkühlung an heißen Tagen. Im Winter zieht die Eisbahn mit der gewaltigen Kulisse der Stahlriesen tausende Besucher an. Zur "ExtraSchicht" Ende Juni ist das ganze Ruhrgebiet in Bewegung, eine Nacht lang wird an 45 Orten gefeiert. Doch es gibt auch die ruhige, gelassene Seite. Die Zeche Zollverein ist vor allem ein wunderschönes Naherholungsgebiet mit Skulpturenpark und exzellenten Restaurants. Zugabe für Fußballfans: Vom Dach der Zechengebäude sind alle großen Stadien des Reviers zu sehen.
Adresse Zeche Zollverein Essen
Gelsenkirchenerr Straße 181, 45309 Essen
Öffnungszeiten Zeche Zollverein Essen
täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Villa Hügel
Villa Hügel: Ihrer Zeit weit, weit voraus
Kein Familienunternehmen hat die Geschicke der Stadt Essen so sehr geprägt wie jenes der Krupps. Sie revolutionierten die deutsche Stahlproduktion, agierten als Waffenschmiede in den Weltkriegen und bewiesen eine zukunftsgerichtete soziale Firmenpolitik. Ihre Villa Hügel diente von 1873 bis 1945 als monumentales Wohn- und Repräsentationshaus. Es erzählt bis heute vom großbürgerlichen Lebensstil und der legendären Industriekultur des Ruhrgebiets. Doch nicht nur die Ausmaße, der technische Fortschritt und das fast königliche Mobiliar beeindrucken – der Stammsitz der Krupps zeigt ebenso regelmäßig Kunstausstellungen von höchster Qualität.
Krupp – der Name steht für fünf Generationen Stahl-Imperium, industrielle Revolution und nationale Geschichte. Auch die Familienresidenz sollte so bahnbrechend wie alle Erfindungen werden. Sie imponiert mit 269 Zimmern (davon 103 Hauptwohnräume) auf 8.100 Quadratmetern Wohnfläche inmitten einer großen Parklandschaft. On top: der herrliche Blick über den Baldeneysee. Doch vor allem die technischen Raffinessen im Innern der Villa Hügel machten Schlagzeilen: Hier wurde ein Vorreiter der Klimaanlage – die erste Warmluftheizung der Welt eingebaut. Auch in Sachen Uhren, Telefon, Klingelanlage, Lifts und Beleuchtung war die Fabrikantenvilla ein Hightech-Paradestück ihrer Zeit. Zur Selbstversorgung gab es einen eigenen Bauernhof, ein Wasserwerk und Gaswerk. Teilweise arbeiteten hier über 600 Angestellte, auch Ärzte, Beamte und Bibliothekare. Nein, Villa Hügel war kein reines Wohnhaus. Es repräsentierte – und zwar Geschäftserfolg, Macht und Fortschritt. Nach Kaisern, Königen, Regierungschefs und Politikern aus aller Welt darf längst auch die Öffentlichkeit durchschreiten und staunen.
Großes Haus
Villa Hügel teilt sich in zwei Gebäudeflügel. Das Hauptgebäude – „Großes Haus“ genannt – diente als Wohnsitz. Durch einen Verbindungstrakt ist es mit dem Kleinen Haus verbunden. Im Erdgeschoss besichtigen Sie die einstigen Gesellschaftsräume: Empfangssalons, Speisesaal und Bibliothek. Großformatige Gemälde zeigen die Familienmitglieder, opulente Kronleuchter, Spiegelpracht und holzgetäfelte Decken lassen wie in einem Schloss fühlen. Im ersten Stock befindet sich die berühmte „Obere Halle“ - repräsentativer Wohnraum und Festsaal. Auch das Arbeitszimmer wirkt monumental mit seinem riesigem Doppelschreibtisch. Und die flämischen Wandteppiche aus der Zeit von 1500 bis 1760 zählen zu den bedeutendsten Sammlungen in deutschem Privatbesitz.
Kleines Haus
Im „Kleinen Haus“, dem früheren Gästehaus, informieren zwei spannende Ausstellungen über das Leben und Wirken der Familie Krupp, die Leistungen des Unternehmens und die Förderungsaktivitäten der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftung. Hier lagert auch das Historische Archiv Krupp. Für die gesamte Residenz wurden übrigens hauptsächlich feuerunempfindliche Materialien wie Stein, Stahl und Glas genutzt – Alfred Krupp fürchtete sich immens vor Feuer.
Bühne für Kunst und Kultur
Bis 1945 diente die Villa Hügel als Wohnsitz. Fast 80 Jahre später zeigt sich Villa Hügel so schillernd und showfreudig wie damals. Ganz im Sinne von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dient es als Ort für repräsentative Veranstaltungen der Krupp-Stiftung, für Verleihungen, Stipendiatentreffen, Pressekonferenzen. Es ist Spielstätte des renommierten Folkwang Kammerorchesters, Sitz der „Kulturstiftung Ruhr“ und seit 1953 finden regelmäßig Kunstausstellungen von internationaler Bedeutung statt.
Traumhaftes Parkgelände
Nach so viel Luxus muss man mal durchatmen: im 28 Hektar großen Park der Residenz. Auf dem weitläufigen Gelände wechseln sich Wiesen und Waldareale ab, mehr als 7.000 Bäume wurden gepflanzt. Wobei auch hier eine Anekdote den ausnehmenden Krupp-Geist widerspiegelt: Der Baumbestand des Parks ist tatsächlich wesentlich älter als die Anlage selbst. Krupp ließ einfach ausgewachsene Bäume herbeischaffen – um selbst noch zu Lebzeiten die Anlage in Gänze nutznießen zu können.
Villa Hügel – ein sagenumwobenes Anwesen, das die Fantasie bis heute beflügelt und viele Fernsehdokumentationen füllt. Denn dahinter steckt die Geschichte eines deutschen Schwerindustrie-Mythos, die noch nicht auserzählt ist.
Adresse Villa Hügel
Hügel 15, 45133 Essen
Öffnungszeiten Villa Hügel
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Baldeneysee
Baldeneysee: Grüne Idylle mitten im Pott
Mit dem Naherholungsziel Baldeneysee haben die Essener ein Traumziel vor der Haustür. Der „Lago Baldini“, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen, ist der größte der sechs Stauseen im Ruhrgebiet und für viele das schönste Ausflugsziel in NRW. Direkt am Ruhrtalradweg gelegen, bietet er Gelegenheit für Wassersport, Entspannung oder ein Extra-Ründchen: 14 Kilometer sind’s einmal rundherum.
Ganz früher sollte der Baldeneysee schlicht und einfach die Fließgeschwindigkeit der Ruhr verlangsamen und als Reinigungskraft fungieren. Heute schafft er das Kunststück, Naturidyll und Freiluftsportpark im Süden der Pottmetropole Essens zu sein. Ob Radtouren, Rudern, Segeln, Kanufahren, Joggen, Inlineskaten oder ausgedehnte Spaziergänge, hier ist alles möglich. Hat sich aber auch viel geändert im Herzen des Reviers – sogar die Ruhr zählt heute zu den saubersten Flüssen Deutschlands. Und da der Baldeneysee in beide Richtungen mit ihr verbunden ist, darf an guten Tagen wieder reingesprungen werden. Noch schöner ist allerdings die Bewegung drumherum.
Wandern auf dem BaldeneySteig
Als Essen 2017 den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ erhielt, wurde auch ein neuer großer Rundwanderweg eingerichtet: der BaldeneySteig. 27 Kilometer lang ist er, inklusive grandioser Ausblicke. Die populäre Tour führt einmal rund um das Gewässer, nördlich des Sees geht es durch hügelige bis steile Waldgebiete, die Südseite wird von Wiesen, landwirtschaftlichen Gebieten und Bergbau-Spuren geprägt. Vier verlockende Abstecher können in die Tagestour integriert werden – nach Werden, zur Korte Klippe, Ruine Neu-Isenburg und Siedlung Brandenbusch. Aber auch so sind rund sieben Stunden Gehzeit und 600 Höhenmeter ein strafferes Tageswerk. Abkürzbar ist die Wanderung mit den Schiffen der Weißen Flotte, dem ÖPNV oder an Sommerwochenenden mit dem historischen Museumszug der Hespertalbahn – einst Grubenanschlussbahn der stillgelegten Zeche Pörtingssiepen. Bereits seit 1867 führt die reizvolle Strecke am Baldeneyseeufer entlang.
Kleine Seerunden
Es geht natürlich auch kürzer. Spaziergänger sind hier die häufigsten Gäste. Eine lockere 4,5-Kilometer-Tour mit Ziel Werden startet am Regattahaus. Dieser Stadtteil Essens zählt zu den hübschesten überhaupt, überrascht mit historischer Altstadt und vielen Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg dahin kommen Sie an der imposanten Staumauer vorbei.
Eine andere Variante: die 14-Kilometer-Tour. Sie startet ebenfalls am Regattahaus und biegt an der Staumauer nach links Richtung Fischlaken ab. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, schiebt es einmal kurz über den ca. 350 Meter langen Damm. Proviantpakete sind nicht unbedingt nötig, auf der Strecke liegen etliche kulinarische Einkehrstopps, vom Fachwerk-Traum „Haus am See“ bis zum legendären Bikertreff „Haus Scheppen“. Zur anderen Seeseite gelangen Sie dann über die frühere Eisenbahnbrücke Kupferdreh-Heisingen und wandern bzw. fahren zurück zum Regattaturm, vorbei am Café Extrablatt und dem Seaside Beach.
Traumstrand mit Palmen
46 Jahre lang war das Schwimmen in der Ruhr streng verboten. Doch mit dem Ende der Kohleförderung, dem Aufleben der Natur und Essens Berufung als (zur?) „Grüne Hauptstadt Europas“ zog auch ein Hauch Karibik in den Pott. Der Seaside Beach Baldeney ist Erlebnis: feinster weißer Sandstrand, mehr als 100 echte Palmen, drei Südsee-Bars und Grillmöglichkeiten. Absolut top auch die vielen Sport-Möglichkeiten, wie Surfen und Stand-Up-Paddeln, Hochseil-Klettern, Bogenschießen, Volleyball, Tischtennis, Tauchen, Fußball und Minigolf. Oder Sie schauen einfach nur zu und genießen einen erfrischenden Cocktail auf der Strandliege. An heißen Tagen ist es ohnehin DER Ort für Abkühlung. Am Seaside Beach gibt‘s eine der ganz wenigen offiziellen Badestellen entlang der Ruhr. Mit Steg, Rettungsschwimmer und täglicher Messung (Freigabe beachten). Fehlt nur noch „über“ dem See: Als Symbol der Industrialisierung steht die Villa Hügel auf dem Essen-Hügel. Vom ehemaligen Wohnhaus der Familie Krupp genießt man einen wunderschönen Blick auf die 28 Hektar große Parkanlage und den Baldeneysee – eine Idylle mitten im Ruhrpott.
Ja, hier zeigt sich das Ruhrgebiet von einer neuen Seite. Urlaubsfeeling pur. In diesem Sinne: Immer mit der Ruhr!
Adresse Seaside Beach Baldeney
Freiherr-vom-Stein-Straße 384, 45133 Essen
Öffnungszeiten Seaside Beach Baldeney
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Ruhr Museum - Essen
Ruhr Museum: Schwarzes Gold transparent gemacht
Wer über das Gelände der Zeche Zollverein in Essen schlendert, bekommt einen guten Eindruck, wie es hier zur Hochzeit des Kohleabbaus zuging. In der alten Kohlewäsche kann man dem Einfluss des Bergbaus auf das Ruhrgebiet noch tiefer auf den Grund gehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Besucher des Ruhr Museums steigen durch verschiedene Ebenen des Gebäudes immer tiefer hinab und folgen dem Weg der Kohle.
Doch zum Museum geht es zunächst einmal bergauf: 90 Sekunden dauert die Fahrt mit der orangefarben beleuchteten Rolltreppe, mit 68 Metern die längste freistehende in Deutschland. So näherte man sich auf eindrucksvolle Weise dem historischen Gebäude, in dem früher die Kohle aufbereitet wurde. Das Ruhr Museum ist seit 2008 in der Kohlenwäsche der Zeche Zollverein untergebracht, blickt aber auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Gedächtnis und Schaufenster will das Museum heute sein und führt Besucher auf ungewöhnliche Art durch die Ausstellung: von oben nach unten, von der Gegenwart ins Vergangene.
Weg der Kohle
Zunächst steigen die Besucher auf die 17-Meter-Ebene hinab, wo Mythen und Phänomene des gegenwärtigen Ruhrgebietes dargestellt werden. Auf zwölf Metern geht es dann nicht mehr um die Gegenwart, sondern um die Geschichte. Wie ist Kohle entstanden? Wie veränderte der Kohleabbau das Ruhrgebiet? Diese Fragen beantwortet unter anderem ein acht mal fünf Meter großes Diorama, das das Leben vor 300 Millionen Jahren darstellt. Mit Fotos, Film und Ton zur Industrialisierung führt die Ausstellung auf der letzten Ebene die Besucher wieder zurück in die Gegenwart. Alltag und Arbeit im größten Ballungszentrum Europas werden hier illustriert: die Solidarität der Kumpel, die schwere, schmutzige Arbeit, die diversen Kulturen der Immigranten und das Ende des Bergbaus in den 60ern.
Ruhrgebiet von oben
Die ehemalige Kohlewäsche ist dabei nicht nur Bühne, sondern Teil der Ausstellung. Die alten Mauern aus Beton, Metallstreben und Glas geben den hellbeleuchteten Ausstellungsstücken einen atmosphärischen Rahmen. Wer sich noch einmal nach oben begibt, kann im Museumshop ein Stück Kohle, "Ruhr Saat"-Samentüten und Bergauf-Seife kaufen oder im Café Kohlenwäsche einen Snack zu sich nehmen. Von hier aus geht es per Treppe auf die Panoramaterrasse. Denn: Im Ruhr Museum kann man sich den besten Überblick über das Ruhrgebiet verschaffen - historisch und im wahren Leben.
Adresse Ruhr Museum Essen
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen/Ruhr
Öffnungszeiten Ruhr Museum Essen
täglich 10.00 - 18.00 Uhr