Halle an der Saale - stiller Star des Städtetourismus
Halle ist die Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts. In der Geburtsstadt Händels gibt es viel zu hören (Händel-Festspiele, Kinderchorfestival), zu feiern (Laternenfest, Salzfest) und zu sehen (Himmelsscheibe, Moritzburg, Dom, Marienbibliothek).
Halle (Saale)
Halle/Saale: Halloren, Händel und Himmelsscheibe
Als schöne Nachbarin von Leipzig hätte man Halle an der Saale früher nicht bezeichnet. Kurz nach der Wende wurde die einstige Chemiearbeiterstadt noch als „Diva in Grau“ bespöttelt. Doch die viertgrößte Stadt in Ostdeutschland packte an und zeigt heute ein ganz anderes Gesicht. Ihr größes Schmuckstück ist die Altstadt, die den Krieg fast unversehrt überstand und aufs Schickste saniert wurde. Freuen Sie sich auf weitere Höhepunkte wie die Burg Giebichenstein, das Kunstmuseum Moritzburg, das Beatles-Museum und ein fantastisches Schokoladenzimmer. Ganz oben auf die Besuchsliste gehört der archäologische Superstar: die Himmelsscheibe von Nebra. Die Bronzeplatte mit der ältesten konkreten Darstellung kosmischer Phänomene ist einer der wertvollsten Funde der Menschheit, rund 3.600 Jahre alt. Ja, es gilt wieder, was Goethe einst seinem Freund Friedrich Schiller empfahl: "Versäumen Sie ja nicht, sich in Halle umzuschauen."
Halle war lange eine Stadt für den zweiten, na eher dritten Blick. Zwar kaum vom Krieg zerstört, doch mit diesem Glück wusste die DDR nicht viel anzufangen. Chemie und Plattenbau dominierten, das wunderschöne Erbe verfiel. Heute können Sie sich in der Altstadt einmal um die eigene Achse drehen und sehen bildschön entblätterte Kleinode aus allen Jahrhunderten und Stilepochen: spätmittelalterliche Giebelhäuser, barocke Pracht, Renaissance-Raritäten, Gründerzeit-Fassaden. Aber auch einen der schönsten Universitätsplätze in Deutschland. Dank Martin-Luther-Universität, Leopoldina (Deutsche Akademie der Naturforscher) und der Kunsthochschule auf Burg Giebichenstein ist Halle immer jung geblieben. Für die fast 22.000 Studenten bietet die Saalestadt perfekte Bedingungen: sympathisch überschaubar, Spitzen-Ausbildung, günstige Mieten, große Kulturszene. Erschwingliche WG-Zimmer mit Deckenstuck in verkehrsgünstiger Lage sind hier kein Traum und der Stellenwert der Wissenschaft ist hoch, wie die Franckeschen Stiftungen, der Technologiepark Weinberg Campus und das Fraunhofer Institut beweisen.
Halloren: Salz und Schokolade
Auf die drei H’s – Hallenser, Halloren, Hallunken – stoßen Sie immer wieder. Ein in Halle Geborener ist Hallenser, als Zugereister sind Sie ein Hallunke (mit Doppel-L!), und als Halloren werden die Salinearbeiter und ihre Nachfahren bezeichnet. Salz war im Mittelalter das große Glück der Stadt. Der Legende nach entdeckte die Quellen ein Schweinehirt, der seine Tiere am Fluss weiden ließ und plötzlich sah, wie das Borstenvieh mit einer verdächtig weißen Kruste in der Sonne glitzerte. Zusammen mit den Männern des Dorfes zog er nochmal los, sie fanden eine Solelache und gruben einen Brunnen. Dieser erste und älteste Sole-Brunnen ist der Gutjahr-Brunnen. Bis 1926 versorgte er mit einer Tiefe von 28 Metern die Saline Halles. Ein Klassiker dazu ist August Kopischs heiteres Gedicht: „O sag, wie hat in Halle man den salz'gen Quell entdeckt? Es hatt' ein Schwein vor Zeiten sich darein versteckt. Und kam heraus und war mit Salz kandirt: Das hat die Leute auf die Spur geführt. Aus Dankbarkeit legt man das Schwein /Noch jetzt in Salz und pökelt's ein.“
Der Name Halloren steht nicht nur für die 1.200-jährige Salinenzeit. Deutschlands älteste Schokoladenfabrik (gegründet 1804) hat ihn übernommen: die Halloren Schokoladenfabrik AG. Seit 1952 rollen die Original Halloren Kugeln vom Band. In der DDR war die Volkspraline mit der sahnigen Cremefüllung eine begehrte „Bückware“. Heute werden die Kultkugeln in vielen neuen Sorten erfolgreich in der ganzen Bundesrepublik verkauft. Wer mehr erfahren möchte, besucht das Schokoladenmuseum. Durch einen begehbaren Pralinenkasten gelangt man in den gläsernen Schaugang mit Blick in die Produktion der Pralinenmanufaktur. Außerdem gibt es Filme über die Geschichte der zartschmelzenden Köstlichkeit, Riechstationen, eine Schokowerkstatt für eigene Kreationen und ein phänomenales Schokoladenzimmer. 1,5 Tonnen braune Schleckermasse flossen in das berühmte Kunstwerk im Biedermeier-Look. Überhaupt sind die Halloren-Konditoren Rekordesammler: 2004 fertigten sie die größte Katzenzunge der Welt, 2006 die weltgrößte Kuckucksuhr aus Schokolade. Wer sich mit einer guten Grundausstattung versorgen will: Der Fabrikverkauf ist ein beliebter Abschluss des Besuchs.
Kultur: Türme, Theater, Glockenspiele
Halle lebt seine Stärken wieder voll aus: die Musik, Architektur, bildende Kunst und Wissenschaft. Kaum eine Stadt dieser mittleren Größe (240.000 Einwohner) kann ein solch pralles Ausgeh-Spektrum aufbieten. Ob Oper, Ballett, Staatskapelle, Neues Theater, Puppentheater, Thalia Theater oder Kunsthochschule Burg Giebichenstein, die Qualität ist erstklassig. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz mit seinem berühmten Händel-Denkmal. Die "Blauen Spitzen" und die "Hausmannstürme" der Marktkirche schaffen mit dem freistehenden Roten Turm die berühmte Silhouette Halles. Letzterer beherbergt eine akustische Kostbarkeit: das größte Carillon (Glockenspiel) Europas. Das Uhrengeläut mit 76 Glocken ist auf den sogenannten „Westminsterschlag“ gestimmt, welcher vom Glockenturm des Palace of Westminster in London erklingt – eine Ehrerbietung an Händel, der nach England auswanderte. Viermal am Tag, jeweils kurz nach 9, 12, 15 und 18 Uhr erklingt das bezaubernde Spiel. Im jahreszeitlichen Wechsel hören Sie Lieder wie „Freude schöner Götterfunken“, „Ach bittrer Winter“, „Nun will der Lenz uns grüßen“, oder auch Ausschnitte aus Werken von Georg Friedrich Händel. Noch eine schöne Geste: Alle neuen Erdenbürger von Halle werden um 13 Uhr zuerst mit dem Halleluja von Händel begrüßt. Kurz darauf erfolgen so viele Glockenschläge, wie neue Babys das Licht der Welt erblickten.
Händel: Ein Popstar seiner Zeit
Berühmtester Säugling der Stadt ist Georg Friedrich Händel selbst. Die Barock-Ikone wurde 1685 in Halle geboren und zu einem der einflussreichsten Musiker der Welt. 18 Jahre lebte er an der Saale. Selbst, nachdem er nach England auswanderte und man ihm dort zu Füßen lag, besuchte er immer wieder gern das heimatliche Halle. Sein imposantes Standbild auf dem Marktplatz ist tatsächlich das einzige Denkmal in Deutschland für den großen Barockkomponisten. Und weil es so zentral liegt, ist es auch der beliebteste Treffpunkt der Stadt.
Darüber hinaus ehrt die Stadt das virtuose Orgelgenie mit den jährlich im Juni stattfindenden Händel-Festspielen. 17 Tage barocker Musikgenuss. Von seinen 42 Opern und 25 Oratorien erklingen immer wieder Hits wie die „Wassermusik“, „Feuerwerksmusik“ und „Messiah“ mit dem weltbekannten „Halleluja“-Chor. Händel-Fans kommen gern auch kurz vor der Adventszeit wieder, dann gibt es „Händel im Herbst“, die „kleinen“ Händel-Festspiele.
Wissenschaft und Natur: Grünes Halle
Halles Repertoire an Kulturdenkmälern ist riesig: Da sind die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, und die Franckesche Stiftung, ein um 1700 gegründetes Waisenhaus-Ensemble mit dem größten Fachwerkwohnhaus Europas. Der Dom zu Halle überrascht in eher schlichter Optik, im Innern birgt er jedoch großartige barocke Schätze. Auf der Höhepunkt-Liste ganz oben stehen ebenfalls das Kunstmuseum Moritzburg aus dem 15. Jahrhundert, die Burg Giebichenstein, die heute als Kunsthochschule genutzt wird, und das Geburtshaus des Komponisten Georg Friedrich Händel. Nur 600 Meter östlich des Marktplatzes beeindruckt der Stadtgottesacker. Die denkmalgeschützte Schwibbogenanlage gilt als ein Meisterwerk der Renaissance nördlich der Alpen. In der Großen Klausstraße überrascht ein monumentales, 400 Quadratmeter großes Wandbild. Dank großartiger Illusionstechniken bekommen Passanten den Eindruck, man schaue in eine Seitengasse. Verweilen Sie unbedingt länger. Ob Marx, Händel, Mickey Maus oder die Parole der französischen Revolution – es ist spannend, die politischen Botschaften und Symbole zu enträtseln.
Gleichzeitig ist Halle/Saale herrlich grün. Beliebte lauschige Parks sind die Peißnitz, aber auch die Rabeninsel oder das Riveufer. Reichardts Garten, der einstige Privatgarten des Komponisten Johann Friedrich Reichardt, wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Durch die zahlreichen berühmten Gäste Reichardts (darunter Goethe, Novalis und Brentano) wurde das Anwesen weit über die Grenzen hinaus als „Herberge der Romantik“ bekannt. Halle ist zudem „inselreich“: Die Saale bildete in Halle mehrere Flussarme, weshalb es auf dem Stadtgebiet sechs größere Inseln und 132 Brücken gibt.
Die Himmelsscheibe von Nebra: Ein Archäologie-Krimi
Halle besitzt einen der fulminantesten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts: die Himmelsscheibe von Nebra. Ausgegraben wurde sie am 4. Juli 1999 von zwei Raubgräbern aus Sachsen-Anhalt auf dem Mittelberg bei Nebra, zusammen mit mehreren Objekten aus der frühen Bronzezeit. Sie verkauften den Schatz und er gelangte in die Hände verschiedener Hehler. 700.000 D-Mark sollen sie dafür verlangt haben. Nach jahrelanger, spektakulärer Fahndung erfolgte im Februar 2002 der Showdown: Die unrechtmäßigen Besitzer versuchten die Scheibe in einem Hotel in Basel zu verkaufen. Als Undercover-Interessent fungierte Sachsen-Anhalts Landesarchäologe Harald Meller. In einer Gemeinschaftsaktion mit der Schweizer Polizei konnte die Himmelsscheibe beschlagnahmt und die Hehler verhaftet werden. Die Originale gehören seitdem zur Schatzkammer des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle.
Was die kleine Bronzeplatte so besonders macht: Neben Vollmond, Mondsichel und einzelnen Sternen ist auf der Scheibe auch das Sternbild der Pjejaden sichtbar. Es handelt sich um die älteste konkrete Darstellung des Himmels und gibt wichtige Einblicke in das Wissen unserer Vorfahren. Spannende Hintergrundinformationen liefert auch die Arche Nebra, ein multimediales Besucherzentrum nahe dem Fundort der Himmelsscheibe. Im 3D-Flug erfähren Sie aus der Perspektive eines Staubkorns mehr über die spektakuläre Entdeckung, ein Puppentheater erzählt den Fahndungs-Krimi und das digitale Planetarium lädt auf eine Reise in die Frühbronzezeit. Zudem führt ein etwa drei Kilometer langer Wanderweg von der Arche Nebra zum Mittelberg, wo das „Himmelsauge” den Fundort der Scheibe kennzeichnet.
Was kann man mit Kindern in Halle an der Saale unternehmen?
Immer beliebt für einen schönen Familienausflug ist der Zoo in Halle, Deutschlands einziger Bergzoo. Mit seiner wildromantischen Landschaftsgestaltung an den Hängen eines Berges ist er in allen Belangen eine Augenweide. Auch im Winterurlaub: Dann betören die weltweit einzigartigen „Lichterwelten“ mit kunstvollen Installationen. Unbedingt anschauen.
Wer zur Weihnachtszeit reist, sollte sich Karten für die Weihnachtsrevue im Steintor sichern. Mehrmals täglich finden Vorstellungen rund um den Fuchs statt, der seit 1982 jedes Jahr aufs Neue versucht, Rudi, Lumpi und Watschel auszutricksen und alle Geschenke an sich zu reißen. Etwa 400 Kinder eines Tanzstudios sorgen für hochgelobte, ausverkaufte Shows.
Im Kinderkreativzentrum Krokoseum in den Frankeschen Stiftungen kann sich der Nachwuchs (6 - 12 Jahre) in den Bereichen Kunst, Literatur, Handwerk, Geschichte und Naturwissenschaften kreativ beschäftigen. Von Montag bis Freitag werden tolle Mitmachprogramme angeboten.
Und, sehr erholsam: die Parkeisenbahn auf der Peißnitzinsel. Seit 1960 fährt sie auf einer etwa zwei Kilometer langen Strecke durch den Auenwald. Oder Sie steigen in die „Halloren-Schunkel“. Diese Bimmelbahn bringt Sie im gemütlichen Tempo innerhalb einer Stunde zu den touristischen Höhepunkten der Stadt.
Beatles Museum: die weltweit größte Dokumentation
Dass Halle neben Händel auch die Beatles ehrt, ist ein weiterer Pluspunkt für die Vielfalt der Stadtkultur. Das Beatles Museum präsentiert die weltweit älteste, größte und umfangreichste öffentliche Schau über die Pilzköpfe. Gegründet wurde es 1989 in Köln, doch aus Platzgründen zog das Museum im Jahr 2000 in die Saalestadt. Zeit mitbringen: Es gibt drei Etagen voller Raritäten und Kuriositäten zu entdecken. Das Erdgeschoss zeigt alle Etappen der Bandgeschichte – von den ersten musikalischen Gehversuchen bis zum Höhepunkt ihrer Karriere und der Trennung im Jahr 1970. Das erste Stockwerk beschäftigt sich mit den Solokarrieren der Bandmitglieder, dem Attentat auf John Lennon und dem beliebten Beatles Zeichentrickfilm „Yellow Submarine“. Die letzte Etage stellt Beatles-Comics und Veröffentlichungen nach 2000 aus. Anschließend dürfte es schwierig werden, den Museumsshop nicht wenigstens mit einem Poster, Pin, Kaffeebecher oder einer kultigen Shoppertasche zu verlassen.
Zukunftszentrum: Würdigung der Lebensleistung der Ostdeutschen
Halle setzt nun noch einen Knaller obendrauf. Nach monatelangem Bewerbungsrennen bekam die Stadt 2023 den Zuschlag für das geplante „Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Die Eröffnung des Neubaus ist für 2028 geplant. Mit 200 Millionen Euro vom Bund sollen die Erfahrungen und Leistungen der Menschen im Osten aus den letzten 30 Jahren sichtbar gemacht und gewürdigt werden.
Halleluja Halle: Ob sanierter Gründerzeitbau oder Plattenbau-Retro-Charme, Kleinkunstbühne oder Barockfestival, Studentenkneipe oder Wissenschaftslabor – sie alle bringen auf den Punkt, was den Charme Halles ausmacht: kulturvolle, liebevolle, weltoffene, charmante Unperfektheit. Ein Statement für den Wandel. Entdecken Sie das neue Halle!
Halloren-Schokoladenmuseum - Halle (Saale)
Die Welt der Halloren-Kugeln
So lecker ist dieses Museum: 2002 wurde im detailgetreu und liebevoll renovierten Altbau des Halloren Schokoladenwerkes das erste ostdeutsche Schokoladenmuseum eröffnet. Halle an der Saale ist seitdem Ziel für alle Naschkatzen. In den Räumen der Erlebniswelt erfährt der Besucher alles über die süße Lust und über die bewegende 200-jährige Geschichte des Werkes. Alte Emailleschilder, Kakaodosen sowie historische Dokumente, Produktionsmittel und Produkte erzählen eindrucksvoll von dem Wandel der kleinen, im Jahre 1804 gegründeten Konditorei zum modernen Unternehmen. Einen Einblick erhält man durch die gläserne Produktion. Ebenso erlebt man im Museum, wie Rohkakao schmeckt, erfährt Interessantes über den Anbau und die Geschichte von Kakao, wie Schokolade entsteht, Hohlkörper hergestellt werden, worauf der Name "Halloren" und die Halloren Kugeln zurückgehen.
Nach dem Umbau 2007 hat sich die Gesamtfläche des Museums auf über 750 Quadratmeter vergrößert. Die Besucher erwartet eine Reise durch die Halloren Erlebniswelt. Sie beginnt im Schiffsrumpf eines alten Segelschiffes bei den Anfängen der Kakaonutzung. Durchstreifen Sie eine Kakaoplantage und erleben Sie das Flair der Goldenen Zwanziger Jahre in eindrucksvollen Installationen.
Halloren-Kugel der Rekorde
Höhepunkt der Ausstellung ist zweifellos das weltweit einmalige, im Biedermeierstil eingerichtete Schokoladenzimmer. Tische, Stühle, Tafelgeschirr, selbst die Wandverkleidungen wurde originalgetreu aus mehr als einer Tonne edler Schokolade und feinstem Marzipan gestaltet. 5.000 Stunden Arbeit wurden in das 17 Quadratmeter große Zimmer gesteckt, und wirklich alles ist essbar, aber durch eine Scheibe vor Schleckermäulern geschützt. Ebenso wie das zweite Highlight: die größte Halloren-Kugel der Welt. 200 Kilogramm, davon 160 Sahne-Cacao-Creme-Füllung, der Rest Zartbitterschokolade.
Im Anschluss an eine Führung erwartet den Besucher eine Videovorführung sowie eine Verkostung verschiedener Leckereien aus dem Hause Halloren, die im angegliederten Fabrikverkauf zu erwerben sind. Zum Ausklang des Besuchs kann man gerne im Café das Erlebte bei Kaffee und Kuchen auf sich wirken lassen.
Adresse Halloren-Schokoladenmuseum Halle
Delitzscher Str. 70, 06112 Halle (Saale)
Öffnungszeiten Halloren-Schokoladenmuseum Halle
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Marktkirche - Halle (Saale)
Luthers Maske und vier Türme für ein Halle-luja
Martin Luther predigte hier, Johann Sebastian Bach weihte eine Orgel ein, die Türme prägen das Stadtbild wie kaum etwas anderes: Man könnte den Eindruck gewinnen, als würde die Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle (Saale) gern ganz schön prahlen. Aber das völlig zu Recht.
"Eine Kirche, in der Luther dreimal predigte, Georg Friedrich Händel getauft wurde und deren große Orgel Johann Sebastian Bach eingeweiht hat, finden Sie auf der ganzen Welt nicht wieder". Da hat Oskar Rebling, von 1919 bis 1967 Meister an den Tasten der Kirchenorgel, bereits drei gute Gründe genannt, warum diese Kirche in Halle auf keinem Planungszettel von Besuchern fehlen darf. Nicht nur ist die Marktkirche Unser Lieben Frauen eines der bedeutendsten Bauwerke der mitteldeutschen Spätgotik. Ihre vier Türme thronen inmitten des Stadtbildes, gemeinsam mit dem Roten Turm brachten sie Halle den Beinamen "Die Stadt der Fünf Türme" ein. Entstanden ist die Kirche eigentlich aus zwei: Im 16. Jahrhundert wurden sie abgerissen, nur die Türme blieben stehen. Die östlichen Hausmannstürme sind mit einer Brücke verbunden, aus gutem Grund: Hier wachte einst der Hausmann über die Stadt und schlug notfalls Alarm.
Kellerfund: Original-Totenmaske Martin Luthers
Spektakulär waren manche Besucher schon. Reformator Martin Luther hielt in der Saalestadt Predigten, sein Geist lebt in mehrfacher Hinsicht weiter. Nach seinem Tod 1546 in Eisleben wurde er bei der Überführung nach Wittenberg in der Hallenser Marktkirche für eine Nacht aufgebahrt. Gegen einen Obolus kann noch heute seine Totenmaske aus Wachs und ein Abdruck seiner Hände betrachtet werden. Ein Freund und Mitarbeiter von Luther hatte sie angefertigt - dank ihm ist Halle um diesen besonderen Schatz, der lange Zeit im Keller verschwunden war, reicher. Und noch ein paar bekannte Namen: Georg Friedrich Händel wurde in der Marktkirche 1685 nicht nur getauft, an der Reichel-Orgel über dem Altar kam er auch in den Genuss seines ersten Unterrichts. Bis heute prangt das Prospekt einer Orgel, die Johann Sebastian Bach 1716 einweihte, auf der Westempore. Gemeinsam mit den hochrangigen Werken aus dem 15. und 16. Jahrhundert machen diese historischen Fakten und Artefakte die "VIP-Kirche" noch ein wenig schillernder.
Adresse Marktkirche Halle (Saale)
An der Marienkirche 2, 06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten Marktkirche Halle (Saale)
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Halle-Infos
Wussten Sie schon, ...
... dass durch Halle (Saale) 2 Flüsse fließen, 25 km Saale und 6,5 km Weiße Elster?
... dass Halle (Saale) mit der historischen Altstadt das größte architektonische Flächendenkmal deutscher Großstädte hat?
... dass Halle (Saale) mit der Burg Giebichenstein die älteste und mit der Moritzburg die jüngste aller Saaleburgen ihr Eigen nennt?
... dass Halle (Saale) eine der ältesten deutschen Universitäten besitzt? Hier wurde erstmals in Deutschland deutsch gelehrt, hier studierte erstmalig ein Schwarzafrikaner und hier erwarb Dorothea Erxleben als erste Frau in Deutschland 1754 den Doktorgrad.
... dass Halle (Saale) mit der 1652 gegründeten Deutschen Akademie der Naturforscher "Leopoldina" die älteste, ununterbrochen bestehende Gelehrtengesellschaft der Welt beherbergt? Sie ist seit 2009 Deutsche Nationale Akademie.
... dass Halle (Saale) mit den Franckeschen Stiftungen eine einzigartige Schulstadt besitzt, welche zum Weltkulturerbe der UNESCO angemeldet ist? In diesen über 300 Jahre alten Stiftungen liegen die Wurzeln des europäischen Pietismus und der Aufklärung. Hier entstanden das erste Kinderkrankenhaus der Welt und auch das längste Fachwerkhaus der Welt mit 114 m sowie das älteste erhaltene weltliche Bibliotheksgebäude Deutschlands. Die Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen ist das älteste bürgerliche Museum Deutschlands und das einzige original erhaltene Kuriositätenkabinett aus der Barockzeit europaweit. Seit 2002 sind die Franckeschen Stiftungen Sitz der Bundeskulturstiftung.
... dass Halle (Saale) die Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel und von Hans-Dietrich Genscher (Vize-Bundeskanzler und Außenminister 1974-1992) ist?
... dass Halle (Saale) mit der Marienbibliothek die älteste Kirchenbibliothek der Welt und mit der Cansteinschen Bibelanstalt die älteste Bibelsammlung der Welt beherbergt?
... dass Halle (Saale) die älteste Schokoladenfabrik in Deutschland hat? Die Halloren-Schokoladenfabrik wurde im Jahre 1804 gegründet.
... dass Halle (Saale) weltweit das zweitgrößte Glockenspiel vorweisen kann? 76 Glocken erklingen regelmäßig im Roten Turm auf dem Marktplatz.
... das Halle (Saale) mit dem Steintor-Varieté das älteste Varietétheater der Welt hat? Es ist 4 Monate älter als das "Moulin Rouge" in Paris.
... dass Halle (Saale) im Jahre 1891 als erste deutsche Stadt ein elektrisches Straßenbahnnetz bekam?
... dass in Halle (Saale) im Landesmuseum für Vorgeschichte die über 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra zu sehen ist?
... dass Halle (Saale) das größte Beatles-Museum der Welt beheimatet? Es ist größer als das Beatles-Museum in Liverpool.
... dass Halle (Saale) den einzigen deutschen Bergzoo besitzt?
... dass Halle (Saale) auf 7 Hügeln erbaut wurde?
... dass Halle (Saale) 10 Naturschutzgebiete aufweisen kann?
... dass Halle (Saale) mehr Kulturveranstaltungen pro Kopf der Bevölkerung anbietet als Paris?
Hallenser Bergzoo
Die Anden sind Ihnen zu weit? Der Himalaya ist Ihnen zu hoch? Auf den Kaukasus haben Sie keinen Bock? Dann kommen Sie doch in den Bergzoo in Halle. Denn im schönsten Bergzoo Deutschlands trifft man Kletterkünstler wie Steinbock und Mähnenspringer garantiert. Ob in den Hochebenen der Anden, den Bergregionen Kretas oder im felsigen Wüstengebirge Afrikas beheimatet - die Bergtiere finden hier mit den direkt am Hang gelegenen Anlagen einen naturnahen Lebensraum vor. Seine landschaftlich reizvolle Lage ergänzt den interessanten Tierbestand des Zoologischen Gartens und macht ihn zu einem überaus attraktiven Ausflugsziel.
Die Rundwege, die in verschiedenen Ebenen um den Reilsberg führen, und der Aussichtsturm auf seiner Spitze bieten immer wieder faszinierende Ausblicke auf Stadt und Saaletal. Dabei beeindruckt nicht nur die Landschaft zu jeder Jahreszeit auf ihre Weise, auch in der Tierwelt gibt es immer wieder etwas Besonderes zu entdecken. Der Berg ist natürlich ohne Spezialausrüstung zu erklimmen und bequem an einem Nachmittag zu erkunden.
Adresse Hallenser Bergzoo
Reilstraße 57, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten Hallenser Bergzoo
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Badeparadies Maya Mare - Halle (Saale)
Maya mare: ein Stück Südamerika in Sachsen-Anhalt
Das Erlebnisbad Maya mare ist mal etwas Anderes. Das sieht man schon vor dem Betreten. In dem alten Backsteingebäude war früher einmal das Wasserwerk der Stadt Halle untergebracht. Dass hier eines der schönsten Bäder Sachsen-Anhalt entstanden ist, ist mehr als passend. Tauchen Sie ab in die Welt der Inkas, Mayas und Azteken.
Der „Lazy River“ schlängelt sich durch tropische Landschaften und mexikanische Architektur hindurch, führt an Liegen und Whirlpools vorbei bis in den Außenbereich. 100 Meter ist der Kanal lang – da kann man lange Runden ziehen. Oder anderen beim Runden ziehen zusehen, denn überall haben Sie Gelegenheit, sich auf bequemen Liegen auszuruhen. Auch im Außenbereich entspannen Sie, entweder auf den Sprudelliegen und in der Wasserfallgrotte oder auf der Terrasse mit einem Cocktail oder Eis.
„So schnell ist keiner irgendwo…“
Doch eigentlich ist das Maya mare nichts für Faulpelze. Überall können Sie hier aktiv werden: draußen auf dem Beachvolleyballfeld, innen im Erlebnisbecken. Kinder finden hier viele Möglichkeiten zum Toben, vor allem in Becken mit kleinen Rutschen, Spielgeräten und Wasserspielen. Auch eine ordentliche Welle wird hier gemacht: Im Wellenbecken geht es stündlich auf und ab. Highlight für alle, die Spaß suchen, sind die Rutschen des Bades. Gleich vier Stück gibt es davon. Licht- und Lasereffekte erwarten Sie im Laser Express. In der Doppelbob-Rutsche flutscht es in den Kurven und richtig Fahrt nehmen Sie in der Speedy Rutsche auf. Da kann selbst die schnellste Maus von Mexiko nicht mithalten.
Es wird heiß
In Mexiko wird es manchmal sehr heiß, genau wie in der Saunalandschaft des Maya mare. Neun unterschiedliche Saunen – natürlich auch eine Aztekensauna – bieten atmosphärisches Schwitzen. Wer seinen Tag im kleinen Mittelamerika Sachsen-Anhalts entspannt ausklingen lassen will, der gönnt sich eine Massage oder ein Detoxbad im Wellnessbereich. Spaß, Sport und Sauna – was will man mehr? Und dafür müssen Sie nicht nach Südamerika, sondern nur ins schöne Halle fahren. Olé!
Adresse Badeparadies Maya mare Halle
Am Wasserwerk 1, 06132 Halle
Öffnungszeiten Badeparadies Maya mare Halle
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Landesmuseum für Vorgeschichte - Halle (Saale)
Das älteste Museum für prähistorische Archäologie
Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ist eines der wichtigsten archäologischen Museen in Mitteleuropa. Zum umfangreichen Sammlungsbestand von mehr als elf Millionen Funden gehört auch die berühmte Himmelsscheibe von Nebra.
Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle beherbergt eine der ältesten, umfangreichsten und bedeutendsten archäologischen Sammlungen in Deutschland.
Altsteinzeit: Betritt man die Ausstellung, so gibt es vielleicht keinen besseren Einstieg in die Welt der älteren Altsteinzeit als die Begegnung mit dem Befund von Bilzingsleben in Thüringen, der sich vor dem Betrachter auf einer Fläche von ca. 40 Quadratmetern erstreckt.
Mittelsteinzeit: Vor rund 11.500 Jahren ging die letzte Eiszeit zu Ende und eine bis heute andauernde Warmzeit begann. Die Umweltverhältnisse änderten sich wie in vielen anderen Klimawechseln zuvor erneut grundlegend. Spärliche Gehölze wuchsen zu dichten Wäldern. Mit dem Rückgang der offenen Landschaften der Eiszeit verschwanden aber auch die großen Rentier- und Pferdeherden, die dem Menschen ergiebige Nahrungsquellen waren. Wieder einmal mussten die Menschen ihre Lebensstrategien und Verhaltensweisen umstellen.
Jungsteinzeit: Der Übergang vom Wildbeutertum zu Pflanzenanbau und Viehhaltung markiert den Beginn der Jungsteinzeit, dem Neolithikum. Es ist der gewaltigste Kulturwandel in der Menschheitsgeschichte. In Mitteldeutschland vollzog er sich vor 7.500 bis 7.000 Jahren. Man begann, die Umwelt zu manipulieren, um vom natürlichen Nahrungsangebot unabhängiger zu sein. Das neue Lebenskonzept war jedoch keine selbständige Entwicklung hiesiger Völker. Erstmalig erfolgte dieser fundamentale Umbruch vor etwa 11.000 Jahren im südlichen Vorland des Taurus- und Zagrosgebirges, dem heutigen türkisch-iranisch-irakischen Grenzgebiet.
Frühbronzezeit: Zum Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. machten sich in Mitteleuropa einheimische Kulturen allmählich mit einem neuen Werkstoff vertraut: Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn. Unmittelbare Voraussetzungen für den Beginn einer Metallzeit waren die Einbindung in das Distributionsnetz alpiner Kupfererze und der Anschluss an das sich über Südost- und Südeuropa ausbreitende technische "Know How". Das verbindende archäologische Merkmal der mitteleuropäischen Frühbronzezeit ist die Bestattungssitte, Verstorbene in "gehockter" Position zu begraben. Sie wird gut nachvollziehbar aus dem heimischen jungsteinzeitlichen Erbe an die erste Metallzeit weitergereicht und spiegelt damit die Beibehaltung religiöser Konzepte wider.
Adresse Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten Landesmuseum für Vorgeschichte
Dienstag - Freitag 9.00 – 17.00 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag 10.00 – 18.00 Uhr
Himmelsscheibe von Nebra
Die Himmelsscheibe ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Sie zeigt die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene, die wir kennen.
Elemente des Tag- und Nachthimmels vermischen sich vor einem abstrakten Sternennetz. Sonne und Mond werden aber nicht nur in ihrem Himmelslauf abgebildet, sondern auch erklärt. Zwischen den Horizonten erscheint ein Schiff in nächtlicher Fahrt über dem Himmelsozean. Es ist hier zum ersten Mal als zentrales mythisches Symbol in Europa überliefert. Die Himmelsscheibe gibt uns einen Einblick in das Wissen unserer Vorfahren über den Weltenlauf und seine religiöse Deutung vor 3.600 Jahren.
Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu einem Bronzeschatz, den Sondengänger im Sommer 1999 auf dem Mittelberg nahe der Kuppe illegal ausgewühlt hatten.
Der Fund wurde verkauft und gelangte in den folgenden Jahren in die Hände verschiedener Hehler und Händler. Im Februar 2002 stellte die Basler Polizei in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt, dem Kultusministerium und dem Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt den Fund sicher. Die Originale gehören seitdem zur Schatzkammer des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Seit dem 23. Mai 2008 ist die Himmelsscheibe in der Dauerausstellung des Landesmuseums zu sehen.
Adresse Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
Dienstag - Freitag 10.00 - 17.00 Uhr
Samstag, Sonn-/Feiertag 10.00 - 18.00 Uhr
Montag nach Vereinbarung