Prag-Kurzurlaub: Goldene Schönheit an der Moldau
Von der Karlsbrücke bis zum Kafka-Museum: Prag steckt voller Geschichten, Geschichte und malerischer Gassen. Genießen Sie einen Trip in eine Stadt wie keine zweite und nicht vergessen - den Abend mit Bier in einer Kneipe ausklingen zu lassen, gehört hier zum guten Ton.
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Prachtstadt Prag: Goldene Schönheit an der Moldau
Reiche Stadt, Goldene Stadt, Stadt der hundert Türme. Stadt der Querdenker, der Genies, der Unangepassten. Prag ist vieles und ohne Zweifel eine der schönsten Städte der Welt. Wer im Sonnenuntergang vom Burgberg hinunter auf Kleinseite und Altstadt schaut, versteht den Gold-Mythos. Doch Vorsicht, in Prag fällt man leicht aus dem Fenster.
Zweimal warfen die Prager kaiserliche Beamte kurzerhand aus dem Fenster der Burg. 1419 ging das dumm aus, die Räte starben. 1618 hatte man schon mehr Übung. Die Opfer überlebten, weil sie auf einen Mistwagen fielen. Diese Aktion löste allerdings den Dreißigjährigen Krieg aus, was vielleicht nicht nötig war. Die Prager hatten schließlich allen Grund zur Dankbarkeit.
Märchenmetropole mit vielen Facetten
Über die Jahrhunderte machten die böhmischen Könige, die deutschen Kaiser und die Habsburger Prag groß und prächtig. Auf dem Hradschin steht die größte mittelalterliche Festung Europas mit dem Königspalast. Auf die Alchimisten im Goldenen Gässchen nebenan hofften die Kaiser, wenn sie kein Geld mehr hatten. Sonst hielten sie es mit Gott. Kirchen und Klöster prägen das Stadtbild. Das Kloster Strahov und St. Nikolaus auf der Kleinseite, wo Mozart oft an der Orgel spielte, der Veitsdom auf dem Hradschin und St. Martin in Vyšehrad. Die Bürger waren reich. Das sieht man am Altstädter Ring. 70 Meter erhebt sich der Rathausturm mit dem berühmten Glockenspiel über den zentralen Platz in Prag. Die jüdischen Kaufleute lebten in der Josefsstadt. Ihre Altneu-Synagoge ist die älteste in Europa. Türme überall - die beste Aussicht hat man vom Petrin. Errichtet wurde der Turm anlässlich der Weltausstellung 1891, als Kopie des Pariser Eiffelturms. Zwar nur im Verhältnis 1:5, doch bei 299 Stufen käme eine vorherige Leibspeisung nicht ungelegen.
Cappuccino nicht unbedingt am Altstädter Ring
Einblicke in das kulinarische Erbe von Tschechien bieten die zahlreichen Restaurants, versteckt in den Gässchen der Kleinseite oder, etwas teurer, am Altstädter Ring. Vegetarier haben es nicht ganz so leicht. Ein Gulasch oder ein Lendenbraten mit Sahnesoße und ein Bier gehören definitiv zu einem Pragbesuch. Und anschließend in einem Kaffeehaus mit Freunden sitzen und einfach die Zeit vorbeigehen lassen. Es muss ja nicht eines der traditionellen Cafés in der Altstadt sein. Inzwischen hat das Vršovice-Viertel eine interessante Kneipen-Szene, genauso wie die Náplavka zwischen Vyšehrad und Tanzendem Haus auf dem rechten Moldau Ufer. Hier gibt's zum Bierchen oder Kaffee Musik gratis dazu. Wer aus dem Fenster fällt, hat höchstwahrscheinlich ein bisschen zu viel gebechert.
Wissenwertes über Prag
Prag: Vielleicht sogar die Schönste in ganz Europa ...
Die 1,2 Millionen Einwohner große Hauptstadt von Böhmen, der Tschechoslowakei und jetzt Tschechien ist eine der schönsten Städte Europas und als Reiseziel eine der beliebtesten. Millionen Touristen strömen jedes Jahr in die Goldene Stadt an der Moldau. Mit Wenzelsplatz, der Burg Hradschin und der Karlsbrücke hat Prag Sehenswürdigkeiten, die für Besucher ein absolutes Muss darstellen.
Es gibt aber auch weniger bekannte und mindestens genauso interessante Punkte, die Sie ansteuern sollten. Bei all den alten Gemäuern und historischen Plätzen ist Prag eine überaus junge Stadt. Das Nachtleben mit unzähligen Bars, Diskotheken, Kinos und Jazzclubs ist international und quicklebendig. Hier in aller Kürze ein paar Tipps, die den Reiseführer nicht ersetzen können und wollen.
Karlsbrücke: nomen et omen - Karl IV. ließ die Brücke 1357 bauen, seinen Namen bekam sie allerdings erst viel später. Zunächst war die Brüstung blank, die heute so berühmten Steinfiguren kamen erst im 17. Jahrhundert nach und nach hinzu. Ein Besuch in Prag ist ohne die Überquerung der Karlsbrücke praktisch undenkbar, sie verbindet die Altstadt mit der "Kleinseite" und der Burg. Nicht wundern, wenn Sie vor der achten Figur rechts, aus Richtung Altstadt, eine Schlange sehen. Es gibt hier nichts umsonst, aber das Berühren des Reliefs am Pfeiler soll Glück bringen. Die blank geriebene Stelle beweist, dass viele Leute daran glauben, also stellen Sie sich ruhig hinten an.
Burg Hradschin: Auf der sogenannten "Kleinseite", die jahrhundertelang eine eigene Stadt war, befindet sich die größte Burganlage der Welt mit dem Veitsdom als überragendem Mittelpunkt. Hier ist heute der Sitz des tschechischen Präsidenten. Für die Besichtigung sollten Sie mindestens einen halben Tag einplanen.
Jüdische Synagoge: In der Altstadt befindet sich die guterhaltene jüdische Synagoge aus dem Jahr 1275, sie ist ebenso sehenswert wie der alte jüdische Friedhof in unmittelbarer Nähe.
Altstädter Ring: Highlight auf dem Rathausplatz in der Altstadt ist die astronomische Uhr mit ihrer stündlichen Apostel-Parade. Das beeindruckende Wunderwerk begeistert Millionen Touristen, für ihren Erschaffer aber war brutaler Undank der Lohn: Die Auftraggeber blendeten den Meister nach Fertigstellung, damit er nie in einer anderen Stadt etwas ähnlich Schönes schaffen könne.
Museen: Mit seinen umfangreichen Sammlungen zieht das Nationalmuseum am Wenzelsplatz klassisch Kunstinteressierte an. Ganz in der Nähe und sehr schön gemacht ist das erst 1998 eingerichtete Mucha-Museum, das Leben und Werk des Begründers der "Art nouveau", Alfons Mucha (1860-1939), zeigt. Berühmt sind seine Jugendstil-Plakate mit der französischen Schauspielerin Sarah Bernhard. Wenn Sie sich, trotz quälender Schulstunden in Deutsch, für Franz Kafka interessieren: Im Goldmachergässchen bei der Burg Hradschin können Sie sein Arbeitszimmer besichtigen, im Geburtshaus Kafkas gibt es ein kleines Museum (Metro A, Staramestka).
Wenzelsplatz: Karl IV. legte den Platz 1348 als Rossmarkt vor den Toren der Altstadt an, wenig spektakulär. Im Laufe der Jahrhunderte schrieb der Platz aber immer wieder Weltgeschichte, 1969 zum Beispiel, als sich Student Jan Palach hier aus Protest gegen den Einmarsch sowjetischer Panzer und das Ende des Prager Frühlings verbrannte. 1989 hielt Bürgerrechtler Vaclav Havel vom Balkon eines Verlagshauses am Wenzelsplatz seine berühmte Rede, die Demonstrationen auf dem Wenzelsplatz trugen zum Ende der kommunistischen Diktatur bei. Was Prag-Neulinge oft wundert: Der Platz ist eigentlich kein Platz, sondern ein 75 Meter langer und 60 Meter breiter Boulevard mit zahlreichen Cafés, Kaufhäusern, Geschäften und Wechselstuben. Der Platz ist nach Landespatron Wenzel benannt, dessen Reiterdenkmal am oberen Ende vor dem imposanten Nationalmuseum steht. Hier befindet sich auch die Metrostation "Museum".
Tanzende Häuser: Hier brauchen Sie nicht viele Stunden verbringen, aber das moderne Bauwerk des amerikanischen Architekten Frank O. Gehry ist auf jeden Fall ein Hingucker wert. Die Prager haben es nach den tanzenden amerikanischen Hollywood-Stars "Ginger und Fred" getauft. Sie finden es unweit der Karlsbrücke direkt am Moldauufer.
Soldat Schwejk: Halb Europa las und liebt die launigen Geschichten vom "braven Soldat Schwejk", mehrfach verfilmt, unter anderem mit Heinz Rühmann. Schwejks Stammlokal heißt "U Kalicha" (Zum Kelch). Gemäß Jaroslav Hašeks Bestseller hatte sich der listige K.u.K.-Soldat hier "um ysechs nach'm Krieg" verabredet. Heute können Sie in Schwejks Lokal deftig böhmisch speisen. Vorsicht! Wenn Sie ein "großes Bier" bestellen, offeriert man Ihnen einen Liter, das "kleine Bier" mit 0,5 Litern ist hier normal. Abends wird echte böhmische Musik gemacht, Sie können jede Menge Schwejk-Souvenirs kaufen. Moderate Preise und netter Service zeigen, dass dies keine Touristenfalle ist. Das "Kalicha" erreichen Sie in ein paar Gehminuten von der Metrostation "I. P. Pavolova".
Petrín
Petrín: Rosaroter Blick vom Hügel der Verliebten
Der Aussichtsturm auf dem 318 Meter hohen Petrín-Hügel gehört zum Besten, was Prag an Panoramablicken zu bieten hat. Er wurde als kleine Kopie des Pariser Eiffelturms (im Verhältnis 1:5) anlässlich der Weltausstellung 1891 erbaut. Hinauf geht es per Standseilbahn oder in einer dreiviertel Stunde zu Fuß. Und dann nochmal 299 Stufen, um die oberste Aussichtsplattform zu erreichen. Es lohnt sich.
Der romantischste Ort in Tschechien? Auf jeden Fall "Petrín"! Der kleine, aber immerhin 327 Meter hohe Hügel im westlichen Zentrum von Prag ist das tschechische Mekka für Verliebte. Für Tschechen und Prager ist klar: Einen geeigneteren "Austragungsort" für Rendezvous gibt es nirgends. Woher und wie das überall greifbare Liebesflair auf und zum "Hügel der Verliebten" gekommen ist, weiß heute niemand mehr so richtig. Früher trug Petrín viele andere Namen, einer davon war "Laurenziberg". "Petrín" kommt von petrus (lat.) - der Fels. Fels daher, weil am Petrín bis ins 19. Jahrhundert der für Prag typische Pläner Kalkstein abgebaut wurde. Viele Gebäude und Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel auch die Prager "Hungermauer", bestehen aus diesem Baumaterial.
Vom ehemaligen Steinabbau ist heute natürlich nichts mehr zu sehen, überall am Petrín grünt und blüht es. Der Hügel eignet sich perfekt für ausgiebige und romantische Spaziergänge. Oder aber man besucht das Stefánik-Observatorium und findet seinen persönlichen Glücksstern. Den über 12.000 duftenden Blüten im Petríner Rosengarten kann man sich ohnehin nicht entziehen. Und wessen Statue versteckt sich zwischen den Bäumen? Karel Hynek Mácha war ein tschechischer Dichter der Romantik (wie passend). Sein bekanntes Gedicht "Mai" ist natürlich auch der Liebe gewidmet. Vor seiner Statue küssen sich traditionell verliebte Paare, sogar Schlange stehen wird in Kauf genommen. Am 1. Mai ist der Andrang besonders groß, denn der erste Tag des Monats wird in Tschechien nicht nur als Tag der Arbeit, sondern auch als Tag der Liebe gefeiert.
Der Aussichtsturm
Viele Prag-Touristen besuchen Petrín aber aus einem ganz anderen Grund. Niemand geringeres als der Pariser Eiffelturm höchst persönlich stand Pate für die Architektur und die Konstruktion des Petríner-Aussichtsturms. Mitglieder des sogenannten Tschechischen Touristenklubs kamen 1889 völlig berauscht von der Pariser Weltausstellung nach Prag zurück und beschlossen kurzum, ihren eigenen "Eiffel-Aussichtsturm" auf dem Petrín zu errichten. Gesagt, getan. Am 16. März 1891 begannen die Arbeiten, nur knapp drei Monate später war der Turm fertig gestellt. Kurz darauf folgten die beliebte Standseilbahn und das Spiegellabyrinth.
Bis zur Spitze der fünfmal kleineren Kopie des französischen Originals sind es immerhin 63, 5 Meter und 299 Stufen. Von der Plattform genießt man einen wunderbaren Blick auf Prag.
Adresse Seilbahn
von der Ujezd Straße, Straßenbahn Ujezd (6, 9, 12, 20, 22)
Das Spiegellabyrinth
Ein Spaß für die ganze Familie, das 1891 erbaute hölzernes Spiegellabyrinth. Von außen wirkt das Gebäude ganz in der Nähe des Aussichtsturms wie eine kleine Burg, innen ist es ein Irrgarten aus Spiegeln. Berühmt ist auch ein Bild, auf dem die Schlacht der Prager mit den Schweden auf der Karlsbrücke im Jahre 1648 dargestellt wird. Und im „Saal des Lachens“ sehen Sie sich dank der Verzerrung konvexer und konkaver Spiegel mal als dicke Knödel oder als Bohnenstangen.
Adresse Spiegellabyrinth
Petřínské sady, 110 00 Praha 1, Tschechien
Öffnungszeiten Spiegellabyrinth
Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier
Brauerei Staropramen
Staropramen, die zweitgrößte Brauerei Tschechiens, braut bereits seit 1871 in der Hauptstadt Bier. Die "alte Quelle" hat bereits 1884 ihre Erzeugnisse bis in die USA exportiert, wurde später allerdings verstaatlicht und dann von wechselnenden Investoren übernommen. Weniger als die abwechslungsreiche Firmengeschichte interessiert Bierfreunde aber sicher auch die Geheimnisse der Herstellung. Dazu bietet die Brauerei Gelegenheit. Im Besucherzentrum führt eine etwa 40-minütige Tour durch multimedial aufbereiteten Räume, deren letzte Neuerung die Brauerei immerhin eine Million gekostet hat. Und das Ergebnis begeistert: Ohne Guide, dafür interaktiv und spannend, treten die Besucher mit dem "Geist" des Brauvaters, Josef Paspa, in Kontakt. Anhand von Videoprojektionen erfahren Sie mehr über das Bier aus Prag und erhalten, untermalt von Licht- und Tonsignalen, einen kleinen Überblick über die Entstehung und Entwicklung von Staropramen.
Dabei erleben Sie den Brauprozess in allen Schritten, und das mit allen Sinnen. Hier gibt es einiges zu sehen, hören und fühlen! Bier ist eben weitaus mehr als nur ein "Getränk". Atmen Sie tief das Aroma ein, lassen Sie sich die feinen Gärungsprozesse rund um Hefe, Malz und Hopfen erklären und besuchen Sie schließlich die Abfüllanlage.
Am Ende muss natürlich kein Besucher die Brauerei durstig verlassen. Einer der Höhepunkte der abwechslungsreichen Tour ist der Abstecher in die hausinterne Bar, in der Sie zwischen vier verschiedenen Biervariationen wählen dürfen. Wer hier sofort auf den Geschmack kommt, muss aber aufpassen: Nur das erste Getränk ist im Preis inbegriffen und das Bier wird lediglich im 0,3 Liter-Gläsern ausgeschenkt. Aber bei diesem altbewährten Geschmack gönnt man sich doch gerne noch eine weitere Kostprobe...
Adresse Brauerei Staropramen Prag
Nádražní 48/92, 150 00 Praha-Smíchov
Öffnungszeiten Brauerei Staropramen Prag
täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Historische Bootstour
Sie wollen Prag in 45 Minuten von seiner schönsten und beeindruckendsten Seite erleben? Dann ist eine Moldau-Schifffahrt mit dem historischen "Vodouch" genau das Richtige!
Bei der historischen Bootstour werden einzigartige Plätze gezeigt, die man nur vom Wasser aus betrachten kann. Vorallem die originellen Ansichten der Prager Burg, der architektonischen Bauten und prachtvollen Sehenswürdigkeiten, die mit berühmten Legenden verbunden sind, bieten Gelegenheit für atemberaubende Fotomotive. Das Highlight auf der Route ist der grandiose Anblick der Karlsbrücke von allen möglichen Perspektiven. Dabei fahren Sie natürlich auch durch die älteste Brücke Prags hindurch.
Während man in gemütlicher Atmosphäre bei einem Kaffee oder Prager Bier die goldene Stadt an sich vorbei schwimmen lässt, kann man die Eindrücke und die Ruhe auf dem Wasser genießen. Am Ende der Tour sollten Sie den Besuch im Karlsbrücken-Museum nicht verpassen. Hier begegnen Sie der Geschichte dieses einzigartigen Wahrzeichens und seinem Bau.
Der Museumseintritt ist im Ticketpreis übrigens enthalten, genauso wie die kulinarische Verköstigung. Nach der Tour werden Sie also satt, glücklich und mit unvergesslichen Eindrücken von Bord steigen.
Bei schlechtem Wetter oder Anstieg des Wasserspiegels kann es zur Änderungen der Route kommen.
Abfahrt Historische Bootstour Prag
unterhalb der Karlsbrücke
Fahrzeiten Historische Bootstour Prag
täglich 10.30 - 17.00 Uhr