Wien: Kurzreisen zur Kultur
Die Kaiserstadt ist nicht nur die Heimat von Mozart, sondern auch die der Sachertorte und der Kaffeehauskultur. Spazieren Sie entlang der Donau und bestaunen Sie die unzähligen Prachtbauten. Wien ist zu Recht eine der meistbesuchten Städte Europas.
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Wien
Wien: Melange aus Pracht und Gemütlichkeit
Prunkvolle Kaiser-Residenzen, atemberaubende Museen, charmante Viertel, Mozart, Freud und Einspänner mit Schlagobers – Wien ist ein Kunstwerk. Man streift durch die Jahrhunderte im prächtigsten Zeitraffer: Stephansdom, Hofburg, Staatsoper, Belvedere, Nationalbibliothek und Karlskirche. Wer könnte dem nicht erliegen? Selbst einfach nur Sitzen ist in Österreichs Hauptstadt ein Fest. All die legendären Kaffeehäuser sind Fixsterne der stilvollen Gemütlichkeit. Und während man sich den Wonnen der Sachertorte und Melange hingibt, draußen die Hufe der Fiakerpferde vorbeiklackern, da ist man dem Charme der imperialen Zeiten längst komplett erlegen.
Haben’s a bisserl Zeit? Wien und Eile passen einfach nicht zusammen. Um sich auf Wien einzustimmen, erstmal in einem Kaffeehaus niedersinken: im Hawelka, Schopenhauer oder Sperl, bei Mokka, Kleinem Braunen oder Verlängertem. Danach einfach treiben lassen durch die prachtvollen Boulevards aus Barock, Jugendstil und k. u. k.-Ära. Nur ned hudln, sogar das Riesenrad im Prater dreht sich so langsam, dass es bis zu 20 Minuten für eine Umdrehung benötigt.
Das alte Wien: Weltkulturerbe
Das alte Wien der Habsburger, es lebt im Ersten Bezirk. Kaum eine andere Dynastie brachte es auf 18 Kaiser, vier Könige und eine Königin. Ihre jahrhundertelange Residenz steht direkt im Herzen der Wiener Innenstadt: die Hofburg. Die imposante Palastanlage mit ihren üppigen Kuppeln ist heute der größte nicht-religiöse Gebäudekomplex Europas. Quasi eine „Stadt in der Stadt“: Hier befinden sich die Büros des österreichischen Bundespräsidenten, die Österreichische Nationalbibliothek (man sagt, es sei die Schönste der Welt), die Spanische Hofreitschule, die Kaiserappartements, die prächtige Schatzkammer und das Sisi Museum Wien. An der vergötterten Kaiserin kommt man in Wien nicht vorbei, hier darf sich jeder in sein eigenes kleines Sisi-Paralleluniversum träumen. Das Museum gewährt Blicke in die Originalgemächer und das Leben Elisabeths, die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt. Kleider, Schmuck, Toilettenzimmer und Lieblings-Sportgeräte, alles darf bewundert werden. Man erfährt, dass allein die Pflege ihrer Haarfluten unfassbare Zeit in Anspruch nahm und Elisabeth derweil mit ihrem Griechisch-Vorleser konversierte und sieben Sprachen lernte. Wer nicht genug bekommen kann: Das Möbelmuseum Wien begeistert mit einer eigenen Ausstellung über Sisi-Filme. Ihre letzte Ruhe fand sie, wie viele legendäre Habsburger, in der Kaisergruft unter der Kapuzinerkirche. Zu sehen sind u. a. auch die Prunksärge von Maria Theresia, Kaiser Franz I. und Kronprinz Rudolf.
Das nächste Wahrzeichen ist ebenso wenig zu übersehen: der himmelwärts strebende, gotische Stephansdom, kurz „Steffl“ genannt. Hier fand 1515 die geschichtsträchtige „Wiener Doppelhochzeit“ statt, die den Habsburgern die ungarische und die böhmische Krone brachte. Im Nordturm läutet die 21 Tonnen schwere Pummerin, eine der kolossalsten Glocken der Welt. Sind Sie fit? 343 Stufen geht‘s den Südturm hinauf, bevor man das Panorama über die Stadt genießen kann. Auch von unten ein Hingucker ist das hübsche Zickzackmuster der Dom-Dachziegel: 230.000, bunt glasiert, jeder wiegt etwa 2,5 kg – ein wahres Kunstwerk. Sie sehen den k. und k. Doppeladler sowie die Wappen von Österreich und Wien. Aber Moment – da stimmt doch etwas nicht? Ein Adler guckt in die falsche Richtung. Warum, das weiß keiner so genau. Sieht aber trotzdem schön aus. (Sollten Sie den berühmten Manner Waffel-Snack dabeihaben, schauen Sie mal: Da ragt der Stephansdom auch über dem Schriftzug.)
Einmal rund um das historische Zentrum führt der Prunkkorso schlechthin: die 5,3 Kilometer lange Ringstraße. Dieser Prachtboulevard ersetzte ab dem späten 19. Jahrhundert die Stadtmauer mit Repräsentationsgebäuden wie Staatsoper, Burgtheater und Parlament, Rathaus, Börse, Universität und Kunsthistorisches Museum. Der Ring ist ein Exempel des Historismus, ein Mix aus Architekturformen vergangener Epochen – damals das Modernste vom Modernen. So gern mancher über die Stil-Imitate die Nase rümpft, es bleibt der schickste Bluff Wiens. Am besten starten Sie die Ring-Tour am Öffi-Knotenpunkt Schottentor, von dort zur Universität, dann zum Rathaus und gegenüber liegt auch schon das Burgtheater. Weiter zum Parlament, zum Kunst- und Naturhistorischem Museum, links zur Hofburg, ringwärts weiter zu Oper, Stadtpark und Donaukanal. Die schönste Alternative zum Laufen ist die Bim (Straßenbahn), sie nimmt die Ring-Runde in 25 Minuten
Höhepunkt jeder Wien-Reise ist unbestritten Schloss Schönbrunn, die einstige Sommerresidenz der Habsburger. Ob Sisi all die 1.441 Räume je betreten hat, wissen wir nicht. Aber 45 davon dürfen heute besichtigt werden, darunter das „Millionenzimmer“, das Maria Theresia in den 1760er Jahren mit Miniaturen aus dem indischen Mogulreich ausstatten ließ. Im Spiegelsaal musizierte Mozart schon als sechsjähriges Wunderkind und 1814/15 tagte der Wiener Kongress in der Großen Galerie. Dank Virtual Reality erleben Sie die ereignisreiche Zeit auf Schloss Schönbrunn noch ein bisschen „echter“, damit speisen Sie sogar mit Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Joseph an einem Tisch. Draußen, im Schlosspark, begeistert der Tiergarten Schönbrunn, der älteste Zoo der Welt. Hat sogar auch eine ORANG.erie, Bewohner: die Orang-Utans. Kinder lieben den Zoo ebenso wie den Irrgarten und das tolle Kindermuseum, in dem man sich wie ein Kaiserkind fühlen kann.
Lust auf richtig viel Kunstgenuss? Das MuseumsQuartier im 7. Bezirk bietet mit fast 60 kulturellen Einrichtungen eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale, dazu coole Innenhöfe, Cafés und Shops. Ob Kunsthalle Wien (liebt das Neue, das Experimentelle, das Risiko), das Leopold Museum (weltgrößte Egon Schiele-Sammlung), das Museum moderner Kunst (MUMOK) oder Zoom Kindermuseum, hier wird jeder Regentag zum Geschenk. Ein Highlight ist der Hof, der im Sommer als Bühne für Musik, Talks, Film und Literatur genutzt wird. Unbedingt vorbeischauen!
Der berühmteste Kuss der Kunstgeschichte hängt im Schloss Belvedere. Gustav Klimts Jugendstil-Meisterwerk zählt zu den Glanzpunkten dieser großartigen Sammlung. Auch 20 Egon Schieles und der frühe Oskar Kokoschka sind hier zu bewundern. Die Dauerausstellung „Schau! Die Sammlung Belvedere von Cranach bis Export“ erstreckt sich über das gesamte barocke Schloss, hier treffen Ikonen der Wiener Moderne auf Claude Monet, Vincent van Gogh und Auguste Rodin und Schätze des Mittelalters und Barocks.
Jetzt mal etwas Kontrastprogramm. Keine geraden Linien und erst recht keine rechten Winkel. Dafür war nur einer der Experte: der in Wien geborene Friedensreich Hundertwasser. Im 3. Bezirk schuf er das extravaganteste Wohnhaus der Stadt – das Hundertwasserhaus. Etwa 150 Wiener genießen heute das Privileg, in den 50 Wohnungen ihr Zuhause zu haben. In das verrückte Gebäude hinein dürfen nur sie, doch gleich gegenüber befindet sich das Hundertwasser Village. Hier schlendern Sie durch das einzige Einkaufszentrum des österreichischen Künstlers. Noch mehr aus dem Lebenswerk des Ökologie-Pioniers gibt es im Kunst Haus Wien zu sehen, es präsentiert die weltweit einzige permanente Werksausstellung.
Fasten können Sie woanders: Wiens Kaffeehäuser
„Wie jeder Zeitungsleser weiß, ist Wien um einige Kaffeehäuser herum gebaut, in denen die Bevölkerung beisammensitzt und Zeitung liest“. Dieser alternativen Stadtentstehungs-These Bertolt Brechts möchten wir noch hinzufügen: „Ins Kaffeehaus gehen Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen“. So beschrieb es Feuilletonist Alfred Polgar, der gern ins Café Central ging, wie auch Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler und Sigmund Freud. Kaffeehäuser waren um 1900 Literatenhochburgen. Heute wird immer noch so gern philosophiert, getratscht, Zeitung gelesen und sich am stilvollen Müßiggang erfreut. Etwa tausend Wiener Kaffeehäuser soll es geben. Auch wenn Sie nur zwei oder drei schaffen, es reichen schon ein paar Stunden, um in die Seele Wiens zu schauen.
Jene vom alten Schlag empfangen traditionell mit Marmortischen und Thonetstühlen, dazu gibt‘s kleine gemütliche Séparées, prächtige Lüster und Spiegel. Der Gast ist zwar König, aber der wahre Chef ist der Ober. Berüchtigt sein spröder Charme (manche sprechen von Arroganz), geliebt sein kultivierter, soignierter Auftritt. Er kennt die Wünsche seine Stammgäste in- und auswendig. Er trägt Smoking und serviert mit Charme und Witz die Wiener Melange, den Kleinen Schwarzen, den Überstürzten Neumann oder Verlängerten Braunen … Immer mit einem Glas Wasser dazu, das gehört zum guten Ton. Es sollte aber nicht beim Flüssigen bleiben. Omnomnom ist alles hier. Sachertorte, Strudel, Tafelspitz, Wiener Schnitzel, Kaiserschmarrn. Alles. Wer in Wien die Kalorien nicht feiert, verpasst das Beste.
Übrigens: 2011 ernannte die UNESCO die Wiener Kaffeehauskultur (wie auch später die Wiener Heurigenkultur) zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Schöne Begründung: „Die Kaffeehäuser sind ein Ort, in dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht.“
Der Tod, das muss ein Wiener sein
Ein Wiener ist ein Grantler. Leidenschaftlich schimpfen, raunzen, sudern, granteln, motschgern – es gehört zur DNA der Wiener. Kleiner Vorgeschmack: Jetzt is ois im Oasch, Golatschengesicht, Hirngriller, ausgschwabter Donaufetzen … Man liebt es derb und gern auch unter der Gürtellinie. Es gibt sogar eine musikalische Entladung der typisch wienerischen Unzufriedenheit: den Wiener Beschwerdechor. Er tritt meist unangekündigt auf, nimmt den Irrsinn der Stadt auseinander und sammelt die Beschwerden der Bürgen über einen speziellen Blog.
Und dann ist da noch die Abgründigkeit und Melancholie, die Vorliebe fürs Morbide. Wien und der Sensenmann haben eine ewige Liebesbeziehung. Der Wiener macht gern ausgedehnte Friedhofsspaziergänge, er hat aber auch so schöne (der Wiener Zentralfriedhof wurde sogar schon zum schönsten Platz Wiens gewählt). Hauptsache „A schöne Leich’“. Oder, um es mit Georg Kreisler zu sagen „Der Tod, das muß ein Wiener sein …“ Der große Meister des vergifteten Wienerlieds sang ebenso unnachahmlich: „Wie schön wär’ mein Wien ohne Wiener!“
Hach, dieser einzigartige Humor. Diese feine Klinge. Von Augenzwinkern bis zu skurriler Bösartigkeit ist beim Wiener Schmäh alles erlaubt. Er mag charmanter als die Berliner Schnauze daherkommen, ist aber auch schlitzohriger, hintergründiger (der Wiener würde „hinterfotziger“ sagen), dunkler, makabrer. Eine Kunst, die so nur die Wiener beherrschen.
Wien, die Welthauptstadt der Musik
In Wien hören jeden Abend 10.000 Musikbegeisterte klassische Musik live – das gibt es in keiner anderen Stadt der Welt. Legendäre Konzerthäuser wie der Musikverein und die Wiener Staatsoper, Salons und Restaurants spielen nicht nur, aber natürlich regelmäßig Werke des großen Dreigestirns der Wiener Klassik: Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn. Noch mehr geliebt wird nur Johann Hölzel – besser bekannt als Falco. Sein bewegtes Leben und alle Hits erleben Sie im Dauerbrenner „Rock me Amadeus – Das Falco Musical“. Danach vielleicht noch ins „Falco’s“, ein Lokal, das ganz dem Superstar gewidmet ist.
Sie können sich auch auf die Spuren zu den Original-Wohnungen von Mozart und Schubert begeben. Oder einen rauschenden Ball erleben – Wien tanzt jedes Jahr mehr als 300 Bälle. Und überhaupt …. Vom Neujahrskonzert bis zum Donauinselfest, von Klassik bis Austropop, die Stadt atmet 365 Tage, 24/7 Musik.
Wien – lebenswerteste Stadt der Welt
Wien ist nicht nur eine Geschichts-Diva, Wien ist auch moderner Vorreiter. Immer und immer wieder gewählt zur lebenswertesten Stadt der Welt. Der Segen fängt beim top funktionierenden Öffi-Verkehr an, geht weiter über das alpenfrische Quellwasser (1.500 Gratis-Trinkbrunnen unterwegs), unfassbar viel Grünfläche (50 Prozent des Stadtgebietes) und dazu die pralle Kunst- und Kulinarik-Szene. Ach, man kann könnte noch so viel … Aber, hinfahren ist viel schöner. Sichern Sie sich das beste Tortenstück aller Städtereisen: Wien!
Schloss Schönbrunn - Wien
Für einen Tag in Kaiserin Sisis Fußstapfen treten
Wie eine prächtige Filmkulisse. Und doch alles authentisch. 1854 zog Sisi auf Schönbrunn ein und residierte jahrelang neben ihrem Gemahl Franz Joseph. Auch Mozart startete hier im Alter von 6 Jahren seine Karriere. Österreichs meistbesuchtes Touristenziel - ein Traum.
Menschenmengen, Fotogeknipse, heitere Jauchzer. Alle sind auf der Suche nach Kaiserin Sisi, nach dem Glanz der Kaiserzeit, nach einem Rendezvous mit Mozart. Alleine sind Sie hier nie - magisch und eindrucksvoll ist das riesige Märchenschloss in Wien trotzdem. Imposante Architektur, glanzvolle Prunkräume und gepflegte Gartenanlagen. Jeden Moment könnte die kaiserliche Kutsche um die Ecke biegen. Das Leben am Hofe - entzückend und grandios.
Der Bau des Lustschlosses Schönbrunn geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Völlig zerstört nach der Türkenbelagerung, kamen Pläne zum Neuaufbau im Stil einer barocken Schlossanlage auf. Schöner als das Schloss Versailles sollte es werden. Dazu kam es jedoch nie. Glanzvollste Epoche: unter der Regierungszeit Maria Theresias. Im 18. Jahrhundert baute die Erzherzogin von Österreich das Jagdschloss in eine barocke Residenz um - Schönbrunn wurde Mittelpunkt des politischen und höfischen Lebens. Auch der kleine Mozart durfte mit sechs Jahren für die Kaiserin spielen und kam später gern nach Schönbrunn zurück. In der Orangerie kam es auch zum legendären musikalischen Duell mit seinem Widersacher Salieri.
Viele Räume ließ Maria Theresia im Rokoko-Dekor ausstatten - bis heute blieben diese unverändert. Kaiserliche Gemächer, Prunksäle und Kammern - 1.441 Zimmer zählt der goldgelbe Prachtbau insgesamt. Nur 40 davon können besichtigt werden. Vom festlichen Glanz der Großen Galerie bis zum fernöstlichen Zauber der chinesischen Kabinette - mit der kleinen "Imperial Tour" entdecken Sie selbstständig (Audioguide/Tourbeschreibung) die wichtigsten Räume der Kaiserfamilie.
Die 50-minütige "Grand Tour" geleitet durch die gesamte Nobeletage: Wohnräume von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth, Repräsentationsräume, Apartments Maria Theresias und Franz-Karls-Apartments. Ein Traum für jeden Sisi- und Franzl-Fan. Besonderes Highlight: das Millionenzimmer. Die Vertäfelung aus Palisanderholz mit eingelassenen Miniaturen aus Persien und Indien sind Rokoko par excellence - einfach traumhaft schön.
Frei zugänglich und beliebtes Erholungsgebiet ist der barocke Schlosspark. Geradlinige Hecken, geometrische Formen und verspielte Brunnen - Pracht und Luxus des Schlosses setzen sich im Garten fort. Blickfang: die Gloriette. Der frühklassizistische Kolonnadenbau - ein Säulengang - thront hoch über dem Schlosspark. Bei einer Melange genießen Sie hier die beste Sicht auf Schönbrunn. Perfekte Tageszeit für einen Parkbesuch: am frühen Morgen, vor dem großen Besucheransturm.
Adresse Schloss Schönbrunn Wien
Schönbrunner Schloßstraße 47, 1130 Wien
Öffnungszeiten Schloss Schönbrunn Wien
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Hofburg - Wien
Prachtvolle Residenz: Zu Hof bei den Habsburgern
Die Hofburg: Inbegriff höfischen Prunks und kaiserlichen Ansehens. Von hier aus regierten die Habsburger ihr Reich. Heute vereint das riesige Anwesen Museen, Parkanlagen und die Nationalbibliothek. Sogar der Bundespräsident hat hier seinen Amtssitz. Liebling der Touristen: das Sisi-Museum.
Kaiserapartments, Silberkammer und Sisi-Museum - auch wenn Wien nur aus der Hofburg bestehen würde, man müsste einfach hinfahren. Es geht durch die prachtvollen Arbeits-, Wohn- und Empfangssäle der Habsburger, zuletzt bewohnt vom berühmten Herrscherpaar Kaiser Franz und seiner Gattin Elisabeth. Hach ja, Sisi. Die Schöne. Die ewig Junge. Die Unangepasste. Das ihr gewidmete Museum spielt mit Mythos und Wahrheit. Sieben Räume gefüllt mit Sonnenschirmen, Fächern und Schönheitsrezepten. In der Silberkammer gibt's ein Bad in Luxus und edler Tafelkultur. Vom kostbaren Porzellan bis zum 30 Meter langen Mailänder Tafelaufsatz - man hat es sich gut gehen lassen. Streng gehütetes Geheimnis ist übrigens die "Kaiserfaltung". Nur zwei Mitarbeiter kennen die spezielle Faltung der kaiserlichen Serviette.
Trotz allen Prunks - es war immer ein Ort der Politik. Über 600 Jahre lang regierten die Habsburger Monarchen ihr Imperium von der Hofburg aus. Heute haben hier der österreichische Bundespräsident und das Bundeskanzleramt ihren Sitz. Aber das ist längst nicht alles: Museen, öffentliche Parks und Plätze, die Österreichische Nationalbibliothek, sogar das Albertina Museum mit seiner großartigen grafischen Kunstsammlung befindet sich in der Burganlage. Im Trakt der Winterreitschule trabt die Pferde-Elite: die weißen Hengste der Spanischen Hofreitschule.
Die Hofburg ist zugleich ein Ausflug durch die Kunstgeschichte der letzten Jahrhunderte. Mittelalterliche Gotik, verspielter Barock und eleganter Historismus. Seit Baubeginn im 13. Jahrhundert wuchs die prachtvolle Residenz der Habsburger zu einem der größten zusammenhängenden Gebäudekomplexe Europas an.
Ältestes Bauwerk: der Schweizertrakt. Das schwarz-rote Schweizertor im Renaissancestil sticht aus dem sandsteinernen Bau hervor. In der Kaiserlichen Schatzkammer funkelt und glitzert die Sammlung des Hauses Habsburg-Lothringen: Schwerter, Smaragde, Reichsäpfel. Wichtigste Kostbarkeit: Reichskrone und Lanzen des Heiligen Römischen Reichs. Sogar der Heilige Gral liegt hier - zumindest wurde die spätantike Achatschale einst so bezeichnet. Nur Sisi kann das toppen.
Adresse Hofburg Wien
Michaelerkuppel, 1010 Wien
Öffnungszeiten Hofburg Wien
1. September - 30. Juni: täglich 9.00 - 17.30 Uhr
1. Juli - 31. August: 9.00 - 18.00 Uhr
Wiener Staatsoper
Leuchten und Raunen: Das beste Opernhaus der Welt
Die Wiener Staatsoper - eines der ältesten Prachtbauten der Ringstraße. Symbol für österreichische Musikkultur. International bekannt für Opernproduktionen der Extraklasse und größtes Repertoire weltweit. Sogar Honigbienen verfallen dem Glanz des Opernhauses.
Es ist tatsächlich das "Erste Haus" auf der berühmten Ringstraße: die Staatsoper in Wien. Kein Musiktheater der Welt kann solch ein großes und erstklassiges Repertoire vorweisen: das Programm wechselt hier täglich. Nur die Metropolitan Opera in New York und die Mailänder Scala können noch ansatzweise mithalten.
Dabei war die Wiener Staatsoper nicht immer so beliebt und angesehen. "Versunkene Kiste" nannten die Wiener und Wienerinnen spöttisch das Opernhaus während der Bauarbeiten. Eine Fehlplanung des Hofbauamtes - die Fahrbahn lag einen Meter höher als die Torbögen des Bauwerks. Die Bevölkerung nahm den Architekten den Pfusch arg übel. Das Malheur wurde beseitigt, die beiden armen Tropfe sollten aber die Vollendung des Hauses nicht mehr miterleben.
Heute stehen internationale Stars wie die russische Sopranistin Anna Netrebko neben Großmeister Plácido Domingo auf der Bühne. Die Feststiege brilliert noch immer im Glanz der alten Zeiten und im Schwindfoyer lohnt ein Blick an die Decke. Farbenfroh, filigran und detailreich: Die 16 Wandmalereien repräsentieren frühere Stücke aus dem Opernrepertoire.
Im Zuschauerraum ist der Lüster ein Blickfang. 1.100 Glühbirnen bringen ihn zum Leuchten. Der festliche Teesalon und der Gustav Mahler Saal sind weitere Höhepunkte. Den besten Einblick in Kunst und Architektur bietet Ihnen eine 40-minütige Führung. Diese findet fast täglich zur Nachmittagszeit statt. Falls Sie noch ein besonderes Mitbringsel suchen: Honig! Kurios sind nämlich die Bienenstöcke auf dem Dach. Wiener Stadtbienen produzieren hier ihren Honig, der Opernshop hat mit Glück noch ein paar Gläser in der Auslage.
Alljährliches Highlight: der Wiener Opernball. Lange Abendkleider und schwarze Fracks schweben über das Parkett. Federboas, Strass und Krönchen. Es funkelt und glitzert. Wenn für eine Nacht im Jahr der Zuschauerraum zu einer großen Tanzfläche wird, treffen sich Künstler, Politiker und Unternehmer aus der ganzen Welt. Es ist der Ball der Bälle, der hier jedes Jahr zur Faschingszeit stattfindet. Eintrittskarten: In diesem Fall eher unerschwinglich.
Umsonst ist dafür die "Oper live am Platz". Ausgewählte Opern- und Ballettaufführungen werden von April bis Juni und im September kostenlos übertragen. Die große Videowand zeigt die musikalischen Werke auf dem Herbert von Karajan-Platz. Oder Sie mischen sich mit günstigen Tickets unter die berühmte Wiener Spezies der Stehplatzbesucher. Seit Generationen sind sie bei fast jeder Vorstellung dabei - und gehören somit schon fast zum Operninventar.
Adresse Wiener Staatsoper
Opernring 2, 1010 Wien
Öffnungszeiten Wiener Staatsoper
jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn
Café Sacher - Salzburg (Österreich)
Kaffeehaus aus Wien - nur echt mit Sachertorte
Sie gehört zu Österreich wie das Baguette nach Frankreich: Wien, Kaffeehaus, Sachertorte. Kaum eine Spezialität Österreichs ist so eng mit seiner Geschichte und Tradition verbunden - und so beliebt. 360.000 Stück werden im Jahr gefertigt. Von Hand natürlich. Qualität, die schmeckt: Seit 1832 ist das Rezept überliefert.
Erste Vorläufer gab es wohl schon im 18. Jahrhundert, doch erst als Franz Sacher, damals noch Lehrling im zweiten Jahr, für Fürst von Metternichs hochwohlgeborene Gäste ein besonderes Dessert kreieren musste, ist die Torte fest mit dem Namen Sacher verbunden. Bekannt und berühmt wurde sie unter seinem Sohn Eduard, der ein echter k.u.k-Zuckerbäcker war und die bis heute erhaltene Form der Sachertorte entwickelte. Auch an der Verpackung, ein edles Holzkästchen, hat sich seit 180 Jahren nichts geändert. Das Original erkennen Sie an den vier goldenen Ecken und dem Schriftzug "Hotel Sacher Wien". Ein passendes Schokoladensiegel krönt jede Torte.
Das Geheimnis
Am besten probieren Sie die Kuchenlegende mit ungesüßtem Schlagobers und einer Tasse köstlichem Kaffee oder Tee. So wurde sie später auch im gleichnamigen Hotel der Familie angeboten. Das Geheimnis liegt in der Mischung aus Schokoladenteig, Schokoglasur und einer feinen Schicht Mirabellenmarmelade unter der Glasur und in der Mitte. Mit dieser doppelten Schicht Marmelade unterscheidet sie sich übrigens von der sehr ähnlichen "Eduard Sacher Torte" aus der Konditorei Demel in Wien - mit nur einer Schicht. Das Portfolio des Cafés Sacher ist mittlerweile noch breiter, umfasst etwa Sacherwürfel, Sacherschnitten und andere Köstlichkeiten, und gilt über die Landesgrenzen Wiens - und Österreichs - hinaus als kulinarische Spezialität.
Ein Café für jeden Geschmack
Ob in Salzburg direkt am Ufer der Salzach, zentral im Stammhaus in Wien oder in der Kaiserlichen Hofburg zu Innsbruck, in unmittelbarer Nähe des Goldenen Dachls - das Café Sacher ist eine Institution. Schauen Sie doch auf einen Besuch vorbei und probieren in den gemütlich eingerichteten Räumen beste österreichische Mehlspeisen und klassische Spezialitäten. Der perfekte Ort, um die traditionelle österreichische Kaffeehauskultur kennen zu lernen. Natürlich nur mit einem Stück Sachertorte.
Adresse Café Sacher Wien
Philharmonikerstrasse 4, 1010 Wien
Öffnungszeiten Café Sacher Wien
täglich 8.00 - 24.00 Uhr
Adresse Café Sacher Salzburg
Schwarzstraße 5 - 7, 5020 Salzburg
Öffnungszeiten Café Sacher Salzburg
täglich 7.30 - 22.30 Uhr
Adresse Café Sacher Graz
Herrengasse 6, 8010 Graz
Öffnungszeiten Café Sacher Graz
Montag - Samstag 8.30 - 21.00 Uhr, Sonntag 11.00 - 18.00 Uhr
Adresse Café Sacher Innsbruck
Rennweg 1, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten Café Sacher Innsbruck
Sonntag - Mittwoch 8.30 - 22.00 Uhr, Donnerstag - Samstag 8.30 - 24.00 Uhr
Vienna Ring Tram - Wien
Rund ums Zentrum mit der topmodernen Bimmelbahn
In den meisten Städten gewinnen die Ringstraßen keinen Schönheitswettbewerb. In Wien schon. Hier ist der Ring, der die historische Altstadt umschließt, ein Prachtboulevard mit Parks, Denkmälern und glamourösen Gebäuden. Besucher können in 25 Minuten ganz bequem rundherum fahren - mit der Vienna Ring Tram.
Theoretisch könnte man auch laufen. Aber 5,3 Kilometer …? Dann lieber zum Schwedenplatz pilgern und ab in die Straßenbahn. Schließlich wurde die Ringbahn-Linie extra für neugierige Wienbesucher eingerichtet. Der gelbe Triebwagen startet an der Donau und fährt im Uhrzeigersinn auf dem inneren Gleis ums Zentrum von Wien. Früher verlief hier die Stadtmauer. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die prachtvolle Ringstraße angelegt. Anfangs fuhren hier Pferdewagen, ganz kurz mal Dampfloks - und seit mehr als 100 Jahren bimmeln Straßenbahnen rundherum.
Nonstop Sehenswürdigkeiten
Die Touristenlinie gibt's erst seit 2009. Für Sightseeinggäste wurden die Waggons (31 Sitzplätze) der "Vienna Ring Tram" multimedial schick gemacht: Über Kopfhörer hören die Besucher, was es draußen zu sehen gibt. Zu Gucken gibt's viel: Die Fahrt führt vorbei an Stadtpark und Volksgarten, die Tram passiert die Staatsoper, das Rathaus und die Hofburg, das Burgtheater, das österreichische Parlament und die Universität. Fahrgäste können sich die Informationen in acht verschiedenen Sprachen anhören, für Kinder wurde ein Extrakanal eingerichtet. Haltestellen gibt's unterwegs nicht mehr, es ist jetzt eine Nonstop-Tour.
Zum Schmunzeln mal "Weanerisch" anschalten
Wer Spaß haben will, sollte unterwegs mal auf "Wienerisch" drücken. Da erklärt Volksschauspieler Karl Merkatz zum Beispiel: "Hinter dem Glanda do is da Voiksgortn, in dem im Summa a poar hundat Rosen blian und de riachn sog i eana. Und daneben is des vom Semper Gottfried und Korl Hasenauer baute Burgtheater, für uns in Wean und Österreich die wichtigste Bühne im deitschn Sprachraum. Und vis a vis steht die riesige neigotische Hittn unseres Rathauses mit mehreren Tirmerln und oben drauf mit an eisernen Ritter. Drinnen sitzt unser Burgermaster, der drauf schaut, das in Wean ollas hihaut ..."
Na, alles verstanden? Ansonsten kann man ja im Urlaub noch bisschen üben. Die Wiener selbst würden ihre Bahn übrigens nie "Tram" nennen. Sie fahren mit der "Bim", weil's immer so schön bimmelt …
Adresse Vienna Ring Tram Wien
Schwedenplatz, 1010 Wien
Abfahrtzeiten Vienna Ring Tram Wien
täglich 10.00 - 17.00 Uhr, alle 30 Minuten
Wiener Riesenrad
Langsam, aber sicher: eine Runde über Wien drehen
Es ist das Wahrzeichen von Wien, über 100 Jahre alt und der Jahrmarkttraum kleiner und groß gewordener Kinder: das Riesenrad im Prater. 700.000 Besucher steigen jährlich ein, genießen die grandiose Aussicht über die Stadt. Es heißt, man sei nicht wirklich in Wien gewesen, wenn man nicht mitgefahren ist.
Langsam gewinnt der Waggon an Höhe. Ja, richtig. Hier gibt's nämlich keine richtigen Gondeln, sondern Waggons, die eher nach Eisenbahn als nach Riesenrad aussehen. Rauf geht's, bis zum höchsten Punkt auf fast 65 Meter Höhe. Wien liegt wie eine Spielzeugstadt unter einem, sogar die Prater-Achterbahn sieht von hier oben ganz niedlich aus.
Das berühmte Riesenrad wurde schon 1897 gebaut, zum Thronjubiläum von Kaiser Franz Josephs I. Es war damals eines der größten Riesenräder der Welt, hatte ursprünglich 30 Waggons. Als es an einem heißen Sommertag eröffnet wurde, konnte sich kaum einer den Spaß leisten. Die Rundfahrt kostete acht Gulden, ein Beamter verdiente damals 30 Gulden im Monat …
Frühstücken oder heiraten im Riesenrad
Heute ist das zum Glück anders. Wer eingestiegen ist, kann erstmal relaxen. Schwindlig wird‘s Fahrgästen wahrscheinlich nicht. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 2,7 km/h - höchstens. Die normale Fahrt dauert etwa 15 Minuten. Wer länger seine Runden drehen will, kann im Riesenrad frühstücken oder ein Candle-Light-Dinner genießen, heiraten oder einen Sekt-Empfang geben. 15 Personen passen in einen Wagen. Seit 2016 haben die Partygondeln Heizung, Klimaanlage, Steckdose und ein integriertes Soundsystem.
Heimlicher Filmstar
Und warum gibt's nur Waggons mit geraden Zahlen? Der Grund liegt Jahrzehnte zurück. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Riesenrad schwer beschädigt und brannte vollkommen aus. Bei der Wiedereröffnung entschied man sich, nur noch 15 Wagen einzuhängen - aus Stabilitätsgründen. Natürlich steht das Riesenrad fest und sicher. Es besteht ja auch aus 430 Tonnen Stahl, Holz und Glas.
Es wurde sogar Filmstar. Wiens Riesenrad "spielte" schon im Klassiker "Der dritte Mann" mit, später im James-Bond-Streifen "Der Hauch des Todes". Schon 1914 hatte eine Zirkusdirektorin die Messlatte für gewagte Aktionen hoch gelegt. Für einen Film fuhr sie eine Runde auf dem Dach eines Waggons mit - auf einem Pferd sitzend.
Alles ging gut. Keine Sorge, Sie dürfen ganz entspannt im Waggon Platz nehmen und in aller Ruhe die Aussicht genießen, ohne Pferd, Kamera oder Verfolgungsjagden à la Bond.
Wiener Riesenrad, Riesenradplatz 1, 1020 Wien, Österreich
Stephansdom - Wien
Der "Steffl": Mächtigkeit, die sprachlos macht
Der Stephansdom - Wiens Wahrzeichen aus unbekannter Meisterhand. 230.000 farbige Glasurziegel schmücken das Dach. 850 Jahre Geschichte verbergen sich hinter den Mauern - und sogar unter der Erde. Tägliche Führungen zeigen den Dom von der Gruft bis zum Aussichtsturm.
Wer auch immer die Herren Architekten damals waren, sie lassen die Dombesucher bis heute ehrfürchtig verstummen. Hohe Pfeiler, die ins Unendliche zu gehen scheinen. 39 Meter prächtiges Kircheninneres. Mittelalterliche Kunstwerke, barocke Altäre, detailverliebte Verzierungen. Nehmen Sie sich Zeit für das Mittelschiff mit der berühmten spätgotischen Kanzel. Eine sagenhafte Schnitzeljagd der Symbolik. Der Handlauf ist von Fröschen, Schlangen und Lurchen bevölkert. Finden Sie auch den Wachhund, das "Hündchen ohne Furcht", das aufpasst, dass den Prediger kein Tier anfällt? In Stein gehauen sind ebenfalls die vier Kirchenväter und der "Fenstergucker" - ein Selbstbildnis des Baumeisters.
Doch selbst ein sakraler Kolossalbau wie der Stephansdom war nicht unverwundbar. 1945 wurde er zertrümmert und zerstört. Durch den Brand fing der Glockenstuhl Feuer. Am Boden zerschellte die dicke Pummerin - die zweitgrößte Kirchenglocke der Welt, ganze 20 Tonnen schwer, so viel wie vier ausgewachsene Elefantenbullen. Doch die Bevölkerung packte an, baute ihn wieder auf. Bald erstrahlte das gotische Meisterwerk in neuem, altem Glanz. Die neue Pummerin wurde aus den zerbrochenen Teilen der alten Pummerin gegossen und hängt im Nordturm. Ein Fahrstuhl führt heute die 60 Meter zu ihr hinauf. Sie spielt noch heute ihr wummerndes Geläut zu besonderen Anlässen.
Es war nicht das erste Mal, dass die Wiener und Wienerinnen um ihren "Steffl" fürchteten. Während der Türkenbelagerung stand er unter Beschuss - die Einschusslöcher von etwa 1.000 Kanonenkugeln am Südturm sollen dies bezeugen. 137 Meter misst der Riese, 343 Treppenstufen führen hoch bis zur Türmerstube. Er ist das Hauptwahrzeichen der Stadt und bietet das schönste Wien-Panorama: Von der Innenstadt über die Donau bis zu den Bergen.
Zurück auf dem Boden, verwundern die roten und weißen Markierungen im Straßenpflaster auf dem südlichen Stephansplatz. Hier verstecken sich unterirdische Kapellen. Rot kennzeichnet die Magdalenenkapelle, weiß die Virgilkapelle. Lohnend: Ein Besuch der U-Bahnstation Stephansplatz. Durch ein Schaufenster kann man hier in die mittelalterliche Virgilkapelle blicken. Das Wien Museum bietet sogar Führungen an.
Kontrovers diskutiert, aber nichtsdestotrotz beliebtes erstes Haus am Platze: das Haas-Haus. Postmoderne pur. Passt so etwas überhaupt zu den schnuckeligen Biedermeier-Häusern und engen, schmalen Gässchen? Geschmackssache. Wie immer. Der Dom spiegelt sich jedenfalls ganz wunderbar in den Scheiben und wer drinnen einen Platz hinter der großen Glasfassade des Do & Co Restaurants ergattert hat, wird mit dem phänomenalen Ausblick durch das riesige Panoramafenster mehr als versöhnt. In jedem Fall: ein außergewöhnliches architektonisches Gipfeltreffen.
Adresse Stephansdom Wien
Stephansplatz 3, 1010 Wien
Öffnungszeiten Stephansdom Wien
Montag - Samstag 9.00 - 11.30 Uhr und 13.00 - 16.30 Uhr, Sonn-/Feiertag 13.00 - 16.30 Uhr
Conditorei Sluka
Conditorei Sluka: Feinste Wiener Kaffeehaustradition
Seit 1891 steht die traditionelle k. u. k. Conditorei Sluka für höchste Konditorkunst und die liebevolle Herstellung handgemachter Spezialitäten. Gleich zwei Sluka-Kaffeehäuser verwöhnen im Wiener Zentrum. Ob Torten, Mehlspeisen, Petits Fours oder Pikantes – es wird getreu nach dem Leitspruch gelebt: „Altes erhalten, Neues kreieren“.
Mitten im 1. Bezirk, nur wenige Schritte von den Wiener Wahrzeichen Rathausplatz und Stephansdom entfernt, können Sie sich durch unwiderstehliche Mehlspeisen wie Apfelstrudel, Sachertorte und Esterhazytorte kosten. Das Stammhaus befindet sich am Rathausplatz 8 und begeisterte schon Kaiserin Sisi, Bundespräsidenten und Bürgermeister.
2017 wurde ein zweites „Sluka“ eröffnet. Mitten auf der Einkaufsmeile Kärntner Straße, Ecke Weihburggasse entstand die neue Dependance. Früher empfing an dieser Stelle die Konditorei „Zwieback“, die zum legendären „Kaufhaus Zwieback“ gehörte, später zog das Nobelrestaurant „Zu den Drei Husaren“ ein. Der drei Jahre dauernde Umbau förderte viel Historisches zu Tage. Architekten fanden himmelschöne Dekorationen, Stuckverzierungen und Dachverglasungen. Sie wurden behutsam in die neue Kulisse des Sluka arrangiert und füllen die Räume mit einer noblen Pracht. Genau in dieses geschichtenpralle Wiener Haus möchten wir Sie einladen.
Nehmen Sie Platz!
Lassen Sie alles einen Moment auf sich wirken. Überall lässt sich Zauberhaftes entdecken: pompös-schöne Verzierungen, Spiegel, Deckenwölbungen und Schmuckfiguren. Im Wintergarten plätschert sogar ein Brunnen. Für besondere Feierlichkeiten werden gern das Klimt-Zimmer, Spiegeloktogon und der Kleine Salon gebucht.
Was darf es sein? Aus den hellen, langen Vitrinen lachen Klassiker wie die Sluka-Torte und Maroniherzen. Ob Konfekt, feinste hausgemachte Schnitten, Trüffel oder Strudel, oh, man möchte drei Bäuche besitzen. Aus 15 Kilogramm Zucker und über 100 Stunden Arbeit wurde sogar ein kunstvolles Zuckerbäcker-Modell des Stephansdoms geschaffen.
Lange warten muss man auch bei vollem Haus nicht. Flinke, aufmerksame KellnerInnen bringen die süßen Spezialitäten mit viel Schmäh aus der hauseigenen Backstube. Und sie erklären Touristen gern, was es mit Krautfleckerl und Eiernockerln, Einspänner und „Überstürzter Neumann“ auf sich hat. Manche Köstlichkeiten gibt es nur saisonal, wie die berühmten, frisch zubereiteten Sluka-Krapfen (Silvester bis Faschingsdienstag). Zudem zaubern die Bäckermeister alle vier Wochen eine andere köstliche Torte des Monats.
Egal, wie spät es ist, hier bekommen Sie zu jeder Tageszeit das Richtige. Das architektonische Kaffeehausjuwel ist eine beliebte Adresse zum Frühstücken und Mittagessen (bodenständige Kost von Wiener Schnitzel bis Fritattensuppe). Aber der Kaffeetratsch, der ist und bleibt das einzigartige Aushängeschild. Treten Sie ein und lassen Sie sich in alte Zeiten entführen!
Adresse Conditorei Sluka Kärntner Straße
Kärntner Straße 13 - 15, 1010 Wien, Österreich
Öffnungszeiten Conditorei Sluka Kärntner Straße
Mo. bis Do. 8.00 – 20.00 Uhr, Fr. 8.00 – 21.00 Uhr, Sa. 9.00 – 21.00 Uhr, So./Fei. 10.00 – 17.00 Uhr
Fiakerfahrt - Wien (Österreich)
Fahr‘ ma, Euer Gnadn?
Diese Frage klingt immer dann durch Wiens Straßen, wenn sich jemand einem Fiaker anvertraut, um die innere Stadt zu besichtigen. Die historischen Pferdekutschen sind meist über 100 Jahre alt und liebevoll restauriert. Für eine gemütliche Tour durch die Altstadt finden Sie kein schöneres Gefährt.
Die Wiener Fiaker gibt es schon seit knapp über 300 Jahren. In der österreichischen Hauptstadt waren sie sehr viel länger ein alltägliches Fortbewegungsmittel als im Rest Europas. Hinter vorgehaltener Hand wird gesagt, es läge an einer gewissen Verweigerung der Wiener eines jeden technischen Fortschrittes gegenüber. Immerhin fuhren in London schon erste U-Bahnen, während Wien sich zur gleichen Zeit gerade einmal an die Pferdetram gewöhnte. Sie sind halt eigen, die Wiener.
Das Wort "Fiaker" beschreibt gleichermaßen Gefährt und Zunft des Fahrers. Die Kutscher waren oft stadtbekannte Originale, die teils auch als Sänger auftraten. Besonders hoch geschätzt: ihre Diskretion, wenn sich wieder einmal ein hoher Herr mit seiner Liebschaft im Fiaker vergnügte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es über 1.000 lizensierte Fiaker in Wien. Zu dieser Zeit prägten sie Begriffe wie Schmiergeld und Trinkgeld. Schmiergeld erhoben die Kutscher, damit sie die Kosten für die Schmierung des Fuhrwerks decken konnten. Mit dem eingeführten Trinkgeld kehrten die durstigen Kutscher nach der Fahrt gemütlich ein und sie mussten diese nicht mehr ständig mit dem Gast unterbrechen. Oha: Einer der Fiaker muss es irgendwann auch nach Amerika geschafft haben. Bis zum heutigen Tage fahren die nostalgischen Gespanne durch den New Yorker Central Park.
Auf Wunsch der heutigen Fahrgäste erklärt der fahrende Fiaker auch die Sehenswürdigkeiten Wiens. Dieses Wissen ist neben der zünftigen Kleidung eine der Grundvoraussetzungen, um eine Lizenz zu bekommen. Romantiker ordern am besten eine sogenannte "Porzellanfuhre". Früher transportierten die Kutscher so das wertvolle Porzellan sicher von Ort zu Ort. Heute können Sie mit dieser sanften und geschmeidigen Fahrt Ihr Schatzerl bezaubern.
Fiakerstandplätze finden Sie an verschiedenen Orten der Stadt: Stephansplatz, Michaelerplatz, Albertinaplatz, Petersplatz und Burgtheater/Volksgarten.
Schloss Belvedere - Wien
Schloss im Doppelpack: Zwei sind besser als eins
In Schloss Belvedere versammeln sich die großen Meister der Wiener Moderne: Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Verpackt ist das Ganze in eine barocke Schlossanlage. Die Ausstellung ist täglich geöffnet und der Park frei zugänglich.
Keine optische Täuschung, es sind wahrhaftig zwei Schlösser: das Untere und das Obere Belvedere. Grenzt schon fast an Größenwahn, aber manchmal ist ein Schloss einfach nicht genug. Besser so. Sonst hätten heute die große Kunstsammlung und vielen Sonderausstellungen nicht genug Platz.
Prinz Eugen von Savoyen ließ Schloss Belvedere als seine Residenz errichten. Der "Edle Ritter" - Sohn europäischen Hochadels - war einer der bedeutendsten Feldherren und Berater der Habsburger Monarchie. Daher sein gewaltiger Reichtum. Das Untere Belvedere diente dem Kunstliebhaber als Wohnschloss, das Obere Belvedere war ein reiner Repräsentationsbau. Nach seinem Tod verschwendete und versteigerte seine Nichte das Erbe - Schloss Belvedere ging in die Hände Maria Theresias und der Habsburger.
Das Untere Belvedere wartet mit prächtigem Marmorsaal, glanzvollem Goldkabinett und dem Groteskensaal mit Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert auf. Luxuriöses Ambiente für wechselnde Sonderausstellungen. Gleich nebenan: der ehemalige Prunkstall. Einst standen hier die Leibpferde des Prinzen, heute hängen mittelalterliche Gemälde an den Wänden.
Noch prachtvoller und größer: das Obere Belvedere. Ursprünglich sollte hier nur eine kleine Gloriette - eine Art Säulengang - entstehen. Doch warum kleckern statt klotzen. Der Riesenbau bietet viel Platz für Kunst: Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Gustav Klimt - das berühmte Künstlertrio der Wiener Moderne - gehören zu den Highlights der Sammlung. Was die "Mona Lisa" dem Louvre, ist hier "Der Kuss" von Klimt - die Jugendstil-Ikone schlechthin.
Drumherum: barocke Gärtnerspracht. Symmetrische Blumenbeete, verwunschene Wasserbassins, gradlinige Hecken. Drei Terrassen führen hinauf zum Oberen Belvedere. Strahlend weiße Skulpturen säumen die Wege - passend zeigen sie den Aufstieg aus der Unterwelt in den Olymp. Ein Ort zum Lustwandeln, Flanieren und Erholen.
Noch nicht genug von barockem Flair und Wiener Kunst? Das 21er Haus zeigt Wiener Gemälde von 1945 bis heute. Ein weiterer Ausstellungsort ist Prinz Eugens barockes Winterpalais in der Innenstadt. Wie praktisch, dass ein Kombiticket alle vier Orte vereint und sogar 30 Tage gültig ist.
Adresse Schloss Belvedere Wien
Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien
Öffnungszeiten Schloss Belvedere Wien
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Fiakerzentrale
Einmal mit der Märchenkutsche fahren: Fiakerfahrt in Wien
Klappernde Hufe auf Kopfsteinpflaster und schnaubende Pferde gehören in Wien zum traditionellen Stadtbild. Österreichs Hauptstadt ist nicht nur Heimat der weltberühmten Wiener Hofreitschule, auch aus den Straßen der Innenstadt sind die Vierbeiner nicht wegzudenken.
Fiakerzentrale: Die Profis in Sachen Kutschfahrten
Fiakerfahrten sind nach wie vor eine große Touristenattraktion und die Fiakerzentrale bietet schon seit drei Generationen unvergessliche Kutschfahrten in Wien an. Zahlreiche Prominente wie Lady Diana fuhren bereits in den historischen Kutschen und auch in Filmen wie „James Bond - Der Hauch des Todes“ und „Der Mann in der eisernen Maske“ sind die Fiaker zu sehen. Sie sind hier also in den besten Händen, können sich entspannt zurücklehnen und Wiens Sehenswürdigkeiten aus einem neuen Blickwinkel entdecken.
Ihre Fiakerfahrt in Wien
Ihre persönliche Kutschfahrt durch Wien beginnt beim Albertinaplatz. Hier erwartet Sie der Zweispänner, samt schick gekleidetem Kutschfahrer und glattgestriegelter Pferde, der Sie für 40 Minuten durch die Innenstadt fährt. Die Route führt über den Inneren Burghof und zum Heldenplatz. Als nächstes traben die Pferde zum Naturhistorischen Museum, dem Palais Eppstein und weiter zum Parlament und dem Volksgarten. Unterwegs können Sie außerdem das Rathaus, das Burgtheater, das Altwiener Café Landtmann und die Universität bestaunen. Zum Schluss geht es vorbei am Liebenbergdenkmal und der Schottenkirche über den Hohen Markt zurück zum Ausgangspunkt am Albertinaplatz.
Zum Abschied noch mal die weichen Pferdenasen streicheln und dann weiter ins Café Landtmann und die Fahrt bei einem Stück Sachertorte Revue passieren lassen – Wienurlaub wie aus dem Bilderbuch.
Kaffeehaus-Kultur Wien
Vom kleinen Braunen und Schalen voller Gold
Wiener Kaffeehäuser: Der Ort, an dem Wiener und Wienerinnen zur Melange zusammentreffen. Stundenlang sitzen und quatschen - hier kein Problem. Denn langsam und gemach ist oberstes Gebot. Anfängerfehler: simplen Kaffee bestellen.
Frisches Kaffeearoma zieht in die Nase. Zeitungsrascheln. Schmucke Kellner huschen gekonnt um kleine Marmortische. Aber erstmal setzen - auf die vielleicht berühmtesten Kaffeehausstühle der Welt (Thonet-Stühle, stille Ikonen der Designgeschichte). Und dann den Blick kurz zur Decke werfen - über allem strahlen prächtige Kronleuchter. Willkommen im typischen Wiener Kaffeehaus!
Ja, hier steht die Zeit ein bisschen still. Auf die Klassiker der Speisekarte ist Verlass: Gugelhupf, Sachertorte und natürlich Mehlspeisen. Kaffee bestellen ist dagegen eine Kunst für sich. Damit der Ober Sie nicht als Nicht-Wiener entlarvt: Schwarzer Kaffee heißt hier kleiner oder großer Schwarzer. Versetzt mit Obers (Kaffeesahne) wird er zum kleinen oder großen Braunen. Noch mehr Obers hat die Schale Gold und eine Melange wird mit Milch und Milchschaum zubereitet. Dieses Namenswirrwarr gab es früher nicht: Damals reichte der Ober eine Farbpalette. Abstufungen von tief schwarz bis milchig weiß signalisierten die Stärke des Kaffees.
Die Gründung dieser Wiener Institution reicht zurück in die Zeit der Türkenbelagerung im 17. Jahrhundert. Das erste Kaffeehaus eröffnete der armenische Spion Johannes Theodat und bald breiteten sie sich über ganz Wien aus. Egon Schiele, Gustav Klimt, Leo Trotzki - alle hatten sie ihre Stammcafés.
Und wo sind sie eigentlich heute, die angesagten und berühmten Kaffeehäuser? Legendärer Innenstadttreff: Café Central - hier tranken schon Freud und Stalin ihren kleinen Braunen. Paul McCartney und Romy Schneider verschlug es ins Café Landtmann - Treffpunkt für Politiker und Medienleute. Im Café Sacher gibt es die berühmte Sachertorte und für seine 50er Jahre Einrichtung ist das Café Prückel bekannt. Weniger Kaffeehaus, dafür edle Tortenkreationen: die beliebte Hofzuckerbäckerei Demel.
Es ist einfach mehr, als ein Lokal. Ein Ort zum Tagespresse studieren, über Politik diskutieren, Roman verfassen, Flirten und Knutschen. Und zum Kaffee trinken natürlich auch. Urwienerisches Lebensgefühl, Gemütlichkeit und klassischer Charme - genau das macht die vielen öffentlichen Wohnzimmer Wiens aus.
Wiener Kaffeehaus-ABC
Mokka oder Schwarzer: kleiner bzw. großer schwarzer Kaffee, Bohnenkaffee mit feinporiger Creme ohne Milch
Großer bzw. kleiner Brauner: Schwarzer mit Kaffeeobers (Kaffeesahne)
Verlängerter Schwarzer/Brauner: Mokka/Brauner mit viel Wasser
Melange: verlängerter Mokka mit aufgeschäumter/gequirlter Milch und Schaumhaube
Schale Gold: Brauner mit viel Kaffeeobers
Kapuziner: Mokka mit wenig Schlagobers (Schlagsahne)
Einspänner: doppelter Mokka mit viel Schlagobers (Schlagsahne) und extra Staubzucker, im typischen Einspännerglas serviert
Fiaker: doppelter Mocca mit viel Schlagobers und einem Schuss erhitztem Kirschwasser und Staubzucker, eine Kirsche obenauf, im typischen Einspännerglas serviert
Doppelmokka oder Mokka gespritzt: Mokka mit Weinbrand
Maria Theresia: großer Mokka mit Orangenlikör, Staubzucker und Schlagobers
Türkischer/Mokka passiert: extra fein gemahlener türkischer Kaffee, mit Zucker aufgebrüht
Pharisäer: doppelter Mokka mit Zucker, Kakaopulver und Rum, erhitzt und mit Schlagobers, Zimt und Zitronenzeste serviert
Kunsthistorisches Museum - Wien
Rendezvous mit Albrecht Dürer und Pieter Bruegel
Das Kunsthistorische Museum in Wien: eine bekannte Adresse in der Kunstszene. In einer der größten und bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt hängt Tintoretto neben Paul Rubens und Albrecht Dürer. In der Kunstkammer verblüffen die Drachenzungen. Perfekter Einstieg zu den alten Meistern und seltenen Kuriositäten: die Gratis-Führungen.
Original Säulen aus dem Alten Ägypten eingearbeitet im Prachtbau der Ringstraßenära des 19. Jahrhunderts. Sowas gib es nur in Wien. Die Habsburger ließen das Kunsthistorische Museum eigens für ihre kostbare Kunstsammlung errichten. In der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung integrierten sie kurzerhand Originalfunde in den Bau. So stehen hier keine Marmorsäulen wie im Rest des Hauses, sondern Monolithsäulen ragen sechs Meter in die Höhe.
Herzstück des Museums: die Gemäldegalerie. Als viertgrößte der Welt, kann sie locker mit der National Gallery London und der Gemäldegalerie Berlin mithalten. Herausragende Werke der venezianischen und flämischen Malerei hängen neben altniederländischen und altdeutschen Werken - von Tintoretto über Paul Rubens und Jan van Eyck bis Albrecht Dürer. Eine Besonderheit ist die große Pieter Bruegel Sammlung, ein berühmtes Genie der Niederländischen Renaissance und des Bauerngenres.
Ein eher unbekanntes Werk, aber von Bedeutung für die Stadt: "Wien, vom Belvedere aus gesehen". Das Panorama des venezianischen Malers Bernardo Bellotto - auch bekannt als Canaletto - zeigt den Blick auf die Altstadt. Den sogenannten "Canaletto-Blick". Bis heute steht er als Ideal für das Hochauskonzept der Innenstadt: Nichts soll diese einmalige Ansicht beeinträchtigen. Genau hinschauen sollten Sie bei David Teniers Gemälde "Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Brüsseler Galerie". Abgebildet ist der Herzog inmitten seiner imposanten Sammlung, viele der Werke hängen bis heute im Museum. Vielleicht finden Sie eins.
Ein weiteres Schmuckstück des Museums ist die Kunstkammer Wien. Eine Anlehnung an Universalsammlungen aus Barock und Renaissance, die das damalige Wissen der Zeit erfassten. Kurios: Die ausgestellten Haifischzähne wurden damals für Drachenzungen gehalten.
Platz hat am Ende in dem riesigen Gebäude doch nicht alles. Schräg gegenüber in der Neuen Burg befinden sich weitere Ausstellungen: die Sammlung alter Musikinstrumente, die Hofjagd- und Rüstkammer und das Ephesos Museum. Ein lohnenswerter, kleiner Abstecher.
Adresse Kunsthistorisches Museum Wien
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Öffnungszeiten Kunsthistorisches Museum Wien
Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier.
Prater - Wien
Lebhaftes Remmidemmi trifft auf behagliche Ruhe
Der Prater - die größte Grünanlage Wiens. Edles Parkgelände vereint mit heiterem Rummelplatz. Mal elegant und entspannt, mal laut und lustig. Sein Herzstück: das Riesenrad mit spektakulärem Blick über die Stadt. Echt leiwand!
Buntes Treiben, Trubel und Getümmel. Der Prater: beliebtes Ausflugsziel der Wiener und ein Highlight auf jeder Wienreise. Doch das war nicht immer so. Anfangs war der kaiserliche Forst ausschließlich für den Hochadel reserviert. Für jeden zugänglich ist der Volksprater seit 1766. Zu Festen bauten Schausteller ihre Buden und Zelte auf, Schankwirte sowie Kaffeesieder folgten. Und sie blieben.
Das einstige Jagdrevier entwickelte sich zur belebten Kirmes - dem Würstlprater. 250 Attraktionen. Autoscooter, Flugsimulator und Schießbuden. Es bimmelt, blinkt und tutet von morgens um 10.00 bis Mitternacht. Nostalgisch: die "Alt Wiener Grottenbahn" aus dem 19. Jahrhundert. Bei Madame Tussauds versammeln sich altbekannte Wiener Prominente. Sisi, Kaiser Franz, Mozart und Klimt leben weiter im Wachsfigurenkabinett. Schon gewusst: 1933 eröffnete im Prater die weltweit erste Geisterbahn - das "Geisterschloss".
Bekanntestes Fahrgeschäft: das Riesenrad. Seit über 100 Jahren ragt es 65 Meter hoch über die Baumkronen hinaus. Carol Reeds Wien-Klassiker "Der Dritte Mann" machte es weltweit berühmt. Höhepunkt des Thrillers: auf dem Riesenrad. Wem das nichts sagt - auch James Bond drehte hier schon. In "Der Hauch des Todes" genießt er mit seiner Geliebten den romantischen Blick über Wien.
Genug vom Trubel, Lärm und Blinklichtern? Der "Grüne Prater" mit seinen weitläufigen Wiesen und Wäldern ist ein Ort zum Erholen und Flanieren. Spazieren Sie über die beschauliche Hauptallee: 4,5 Kilometer lang, schnurgerade und von 2.500 Bäumen gesäumt. Schneller durch den Park gleitet die dampfende Liliputbahn, sie schafft es in zehn Minuten von der einen zur anderen Seite.
Legendärer Abschluss: ein Besuch im Schweizerhaus. Hier serviert der Wirt seit eh und je seine berühmten Stelzen (Eisbein) oder Kartoffelpuffer. Ein typisch wienerisches Papperl.
Adresse Prater Wien
1020 Wien
Öffnungszeiten Prater Wien
März - Oktober: Täglich 11.00 - 24.00 Uhr
Öffnungszeiten können abweichen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Spanische Hofreitschule - Wien
Spitzenballett ohne Tutu: Wiens Prachthengste
Die Spanische Hofreitschule zeigt seit 450 Jahren Reitkunst in Perfektion. Jede Aufführung ein Meisterwerk. Sind die weißen Hengste mit der Ausbildung fertig, werden sie als "Professor" angeredet. Mal den edlen Lipizzanern beim Warm up zuschauen?
Elegant und anmutig stolzieren die Schimmel über die Reitbahn. Scheinbar schwerelos fliegen sie durch die Lüfte. Bäumen sich vor den Zuschauern auf. Wackler? Nicht hier. Ob Galopppirouette, Passage, Piaffe - jede Gangart sitzt, ein Gesamtkunstwerk aus Harmonie und Pracht. Schwere Kristalllüster, Stuck und Säulen tauchen die weiße Augenweide in eine fast vergessene kaiserliche Märchenkulisse.
Nur in Wien gibt es so etwas zu sehen. Seit 2015 gehört die Spanische Hofreitschule zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Der Name "Spanisch" geht zurück ins 16. Jh. als der damalige König Pferde von seinem Spanienaufenthalt mitbrachte. Die Rösser waren edel, feurig und gelehrig - perfekt geeignet für die Reitkunst. Die Spanische Hofreitschule ist seitdem die einzige Institution der Welt, an der die Renaissancetradition der "Hohen Schule” unverändert weiterlebt. Also Pferdedressur des höchsten Schwierigkeitsgrads. Acht bis zwölf Jahre dauert es, bis die alteingesessenen Bereiter einen Anwärter in ihre Riegen aufnehmen. Vom Lehrling zum sogenannten Eleven, schließlich Bereiteranwärter und endlich Bereiter. Erst wenn der Anwärter seinen Lipizzanerhengst perfekt eingeritten hat, er in der Schulquadrille mitreiten kann - ist die Ausbildung beendet. Was für ein Akt.
Die Aufführungen finden in der Winterreitschule im Michaelertrakt der Hofburg statt: ein Traum barocker Architektur und eine der prachtvollsten Reithallen der Welt. Mindestens einmal pro Woche sind die einzigartigen und anmutigen Vorführungen zu bewundern. Ganze 70 Minuten pure Pferdefreude. Das morgendliche Training kann indes fast täglich besichtigt werden. Bei der Morgenarbeit trainieren die Bereiter weniger die berühmten Schulsprünge, sondern führen Lockerungsübungen durch und stärken die Muskulatur der Pferde. Es ist das Mini-Programm für den kleinen Geldbeutel.
Adresse Spanische Hofreitschule Wien
Michaelerplatz 1, 1010 Wien
Öffnungszeiten Besucherzentrum Spanische Hofreitschule Wien
täglich 9.00 - 16.00 Uhr
Mozart in Wien (Österreich)
Mozart: Genie zwischen Adel und Bettlern
Auch wenn "Don Giovanni" in Prag triumphal uraufgeführt wurde, Italien, England und Deutschland für das Werden des Genies prägend waren: Ohne Wien, seine wichtigste "Lebensstadt", wäre Wolfgang Amadeus Mozart nicht das geworden, was er bis heute ist: das größte Musikgenie aller Zeiten.
Rund 20 Wiener Orte können sich in ihr Gästebuch schreiben: Hier, in diesen Räumen, in diesem Palais, in dieser Kirche war Wolfgang Amadeus Mozart zu Gast. Allein beim schönen Friedhof St. Marx verhält es sich anders: Dort steht er im Sterberegister.
Im Kindesalter trifft er die damaligen Spitzen der Gesellschaft. Schloss Schönbrunn, 1762: Mozart ist erst sechs Jahre alt, und schon raunt man vom "Wunderkind aus Salzburg." Der kleine Mozart spielt im Spiegelzimmer der Sommerresidenz, "Landesmutter" Kaiserin Maria Theresia ist beeindruckt. Als der Sechsjährige am Ende noch der Kaiserin laut Überlieferung auf den Schoß hüpft, ist sie schlichtweg begeistert.
Sechs Jahre später, 1768, treffen Kaiserin Maria Theresia und der noch immer kleine Mozart gar zweimal aufeinander: In der Wiener Hofburg gewährt die Kaiserin dem bereits international weit herumgekommenem Mozart eine Audienz von zwei Stunden. Und zur Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg schreibt Mozart im Schüleralter von zwölf Jahren seine festliche "Waisenhausmesse", die er in Anwesenheit von Maria Theresia auch selbst dirigiert. Jahre später, 1781, verbringt er in den Kaiserappartements sogar den Weihnachtsabend. Gastgeber ist bereits Österreichs großer Aufklärer, Kaiser Joseph II.
Der "Wiener" Mozart kehrt aber nicht nur bei der Hofgesellschaft ein: Mozart, dieser lebenslustige, seine Umwelt immer wieder herausfordernde Künstler, kennt natürlich auch ein Privatleben, ja sogar ein Leben als besorgter Vater.
Spätestens 1781 - der Salzburger Oberstkämmerer Graf Arco beendet Mozarts Anstellung beim Fürst-Erzbischof im Wiener Deutschordenhaus nach Zwistigkeiten endgültig mit einem Fußtritt in den Allerwertesten ("bey der thüre durch einen tritt im arsch hinaus werfen") - erinnert sich Mozart, nunmehr völlig auf sich selbst gestellt, des Wiener Adels und dessen Mäzenatentum. 1786, als Dreißigjähriger, dirigierte Mozart im Palais Auersperg eine Privataufführung des "Idomeneo".
Den privaten, vor allem aber glücklichen Mozart trifft man am besten im Mozarthaus Vienna an. In der Domgasse 5, im Herzen Wiens, verlebte der Schöpfer der "Zauberflöte" (1791) und der "Entführung aus dem Serail" (1782) wohl seine schönste und erfolgreichste Zeit. Zwischen 1784 und 1787 logiert er hier, im ersten Stock.
Ein ebenso glücklicher Ort für die Familie Mozart muss wohl auch der Stephansdom sein, wo Wolfgang im Jahr 1782 seine Constanze (Weber) heiratet. Gestorben ist Mozart ebenfalls im Herzen Wiens, in der Rauhensteingasse 8. Mozarts irdischer Weg endet am St. Marxer Friedhof, wo Europas größter Musikus, Erfinder zahlreicher Opern, Messen und unvergesslichen Melodien, einsam seine letzte Ruhestätte findet. Der genaue Platz seines Grabes ist bis heute nicht genau bekannt: Mozart wurde in einem Schachtgrab ohne Grabkreuz mit vier bis fünf weiteren Toten begraben, ganz nach der Art der Zeit.
Die "Auferstehung" Mozarts begann bereits einige Tage nach dessen frühem Tod. Bereits am 10. Dezember fand auf Initiative des "Theater an der Wien"-Direktors und Auftraggebers der "Zauberflöte" (1791), Emanuel Schikanender, in der Michaelerkirche eine Seelenmesse für Mozart statt, wo vermutlich auch dessen letztes Stück, das unvollendet gebliebene Requiem, erstmals zu hören war.
Erinnerungen an Mozart finden sich in Wien prominent im Mozart-Denkmal im Burggarten, das im Jahr 1896 erschaffen wurde. Am Zentralfriedhof, Wiens größtem Friedhof, steht seit 1891 ein weiteres Mozart-Denkmal im Ehrengräberhain in unmittelbarer Nähe weiterer großer Komponisten, wie Beethoven oder Strauß.
Einen anderen Weg geht das Haus der Musik: Hier ist Mozart ein eigener Raum gewidmet, der nicht nur Originale aus dessen Leben zeigt, sondern mittels modernem Infotainment die Möglichkeit schafft, die "Kleine Nachtmusik" (1787) mithilfe der durchwegs kritischen Wiener Philharmoniker zu dirigieren.
(Quelle: Wien Tourismus)
Café Landtmann
Café Landtmann: Wiener Kaffeehaus mit Tradition
Wer auf fast 150 Jahre Café-Geschichte zurückblicken kann, hat sich den Namen als Wiens eleganteste Adresse für Kaffeespezialitäten sicher verdient. Das Café Landtmann wurde 1873 von Franz Landtmann gegründet und ist heute eines der bekanntesten Wiener Kaffeehäuser.
Kaffeegenuss in erstklassiger Lage
Landtmann hatte einen guten Riecher, als er den Standtort für sein Café wählte. Ende des 19. Jahrhunderts war nämlich von der prächtigen Ringstraße und dem berühmten Burgtheater noch nichts zu sehen. Selbst an der Universität gegenüber und am Rathaus wurde noch gebaut. Doch sein unternehmerischer Sinn trog Landtmann nicht, denn die Lage im Erdgeschoß des Palais Lieben-Auspitz an der Ringstraße ist heute phänomenal.
Kaffee schlürfen mit den Promis
Ein schöner Standort ist natürlich ein großer Bonus, aber in erster Linie zählt vor allem eins: ob der Kaffee schmeckt. Wir von Spar mit! Reisen haben das für Sie getestet und können bestätigen – lecker! Ob kleiner Schwarzer, großer Mokka oder klassische Wiener Melange, die langjährige Erfahrung des Kaffeehauses macht sich bezahlt, hier werden alle Kaffewünsche erfüllt. Und wenn Sie uns nicht glauben, kann Sie vielleicht die prominente Gästeliste des Cafés überzeugen: Von Schauspielern wie Gary Cooper, Romy Schneider und Marlene Dietrich über Psychologe Sigmund Freud bis zu Bundeskanzler Julius Raab gibt sich hier seit jeher die nationale und internationale Prominenz die Klinke in die Hand.
Genießen Sie eine Wiener Melange mit einem Stück Sachertorte im elegantesten Café der Stadt, wie es sich für einen traditionellen Wienurlaub gehört. Guten Appetit!
Apfelstrudel - Wien
In Wien fliegen die Apfelstrudel
Hauchdünner Teig, bissfeste Apfelstücke, eine Schicht Puderzucker - so muss der Wiener Apfelstrudel sein. Bei der „Strudelshow“ in der ehemaligen kaiserlichen Hofbackstube im Café Residenz wird vor den Augen der Zuschauer der perfekte Apfelstrudel gebacken.
Von Schneiden der heimischen Äpfel bis zum Ausziehen des Teigs zeigen Wiener Bäckerinnen in dem historischen Gewölbe ihre Künste. Wie der Teig so dünn wird, dass man eine Zeitung hindurch lesen kann - das lernt das Publikum bei der stündlichen Liveshow. Alle zukünftigen Apfelstrudel-Bäcker erhalten das Originalrezept zum Nachbacken. Am Ende der Show kann der frische Strudel natürlich gekostet werden: warm und saftig, zusammen mit einer Wiener Melange.
Café Residenz Adresse
Kavalierstrakt 52, 1130 Wien
Öffnungszeiten
täglich 11.00 - 16.00 Uhr zu jeder vollen Stunde
Stadtrundfahrt - Wien
Vienna Sightseeing Stadtführungen
Wien: so viele prachtvolle Bauten, barocke Paläste und imperialer Luxus. Aber wer residierte nochmal im Schloss Belvedere? Und wo war gleich Sisis Winterresidenz? Praktisch, dass es die geführten Stadtrundfahrten gibt. Die klimatisierten Busse führen vorbei an den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ortskundige Führer erzählen Ihnen die wichtigsten Fakten und unterhaltsame Geschichten. Und aus dem Bus ausgestiegen wird natürlich auch: z. B. am Schloss Schönbrunn oder am Schloss Belvedere.
Stadtrundfahrt und Schloss Schönbrunn
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wiens in einer 3,5-stündigen Stadtrundfahrt. Es geht entlang der Wiener Ringstraße, vorbei an der prachtvollen Staatsoper, der majestätischen Hofburg und dem neoklassischen Parlament. Highlight der Tour ist das Schloss Schönbrunn - Sommerresidenz der Habsburger. Wandeln Sie durch die kaiserlichen Prunkräume und tauchen Sie ein in das Leben der Kaiserin Sisi und ihres Gatten Kaiser Franz Joseph. Der Eintritt ist inklusive und der Vienna Sightseeing Guide führt Sie ohne Wartezeit am Eingang direkt in die Nobeletage.
Mit Schlössern geht es weiter: Als letzten Stopp führt die Stadtrundfahrt zum Schloss Belvedere mit seinen barocken Gartenanlagen und einer einzigartigen Kunstsammlung. Gustav Klimts berühmtes Gemälde "Der Kuss" hängt hier im Oberen Belvedere. Der Eintritt ins Schloss und in die Kunstausstellung ist ermäßigt.
Treffpunkt Stadtrundfahrt Wien
Vor dem Opernbrunnen, gegenüber der Operngasse 8, 1010 Wien
Fahrzeiten Stadtrundfahrt Wien
täglich 9.30 Uhr
Kaffeehaus-Geschichte Wien
Wiener Kaffeehaus: ein Grieche hat's erfunden
Die Betreiber von Kaffeehäusern sind die sogenannten Kaffeesieder. Die Legende besagt, dass die Wiener während der Befreiung von der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 einige Säcke mit seltsamen Bohnen fanden, die sie zunächst für Kamelfutter hielten und verbrennen wollten. Ein Dolmetscher namens Georg Franz Kolschitzky habe die Säcke stattdessen an sich genommen und das erste Kaffeehaus gegründet.
Tatsächlich stammt das erste Wiener Kaffeehaus etwa aus dieser Zeit und wurde aber 1685 von einem Griechen namens Johannes Theodat gegründet. Das neue Getränk fand bei der Wiener Bevölkerung großen Anklang, sodass die Zahl der Kaffeehäuser rapide anstieg. In der Frühzeit der Kaffeehäuser trugen die Kaffeevarianten keine Namen. Statt eine Melange oder einen Verlängerten zu bestellen, reichte der Kellner eine Farbpalette, auf der die Stärke des Kaffees in Farbabstufungen von schwarz bis milchig-weiß symbolisiert war. Der Gast wählte, in dem er auf die gewünschte Farbe zeigte.
Seine Blütezeit erlebte das Wiener Kaffeehaus Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, als sogenannte Kaffeehausliteraten wie Peter Altenberg, Alfred Polgar, Karl Kraus, Hermann Broch und Friedrich Torberg ihre Stammcafés zur bevorzugten Lebens- und Arbeitsstätte machten. Viele bekannte Künstler, Wissenschaftler, Techniker und Politiker der Zeit wie Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Egon Schiele, Gustav Klimt, Adolf Loos, Theodor Herzl, Siegfried Marcus oder auch Leo Trotzki waren häufige Gäste im Kaffeehaus. Auch in Prag, Budapest, Lemberg und anderen Großstädten Österreich-Ungarns gab es viele Kaffeehäuser nach Wiener Vorbild, die zum Teil heute noch bestehen.
Ab 1950 begann das "Kaffeehaussterben", als einige berühmte Wiener Kaffeehäuser schließen mussten, verursacht durch veränderte Freizeitgewohnheiten (z. B. der wachsenden Beliebtheit des Fernsehens) und das Aufkommen "moderner" Espresso-Bars. Trotzdem gibt es auch heute noch etliche dieser typischen Wiener Lokale, die sich ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben, zumal seit den 1990er Jahren allgemein ein neues Interesse an der Kaffeehaus-Tradition zu beobachten ist.
(Quelle: www.wikipedia.de)