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Wuppertal

Wuppertal Urlaub: Schweben statt gehen

Wuppertal, Sie wissen schon, die Stadt mit der Schwebebahn. Die müssen Sie natürlich ausprobieren, aber besuchen Sie auch den Zoo, den Skulpturenpark oder radeln Sie entspannt auf der der 22 Kilometer langen Nordbahntrasse.

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Stadt Wuppertal

Nicht über die Wupper gehen, sondern schweben

Es ist eine Stadt, die auf den zweiten Blick verzaubert. Entstanden aus den Städten Elberfeld und Barmen, bekam der Ort im Bergischen Land auf Wunsch der Bürger den Namen Wuppertal. Früher die Wiege der Industrialisierung in Deutschland, ist die Universitätsstadt heute eine Schatztruhe gefüllt mit architektonischen und kulturellen Höhepunkten.

Wuppertal ist eine Stadt mit vielen Beinamen. Als das "deutsche Manchester" wurde sie im 18. und 19. Jahrhundert bezeichnet, dank der blühenden Textilindustrie. Bekanntester Sohn der Stadt ist Gesellschaftstheoretiker Friedrich Engels, dessen Haus heute ein Museum ist. Neben zahlreichen Fabriken und Industrieflächen gibt es in Wuppertal reizende Villenviertel mit Häusern aus der Gründerzeit. 4.500 Baudenkmäler stehen hier - trotz weitreichender Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

Weltstadt im Grünen

Deutschlands grünste Großstadt - diesen Beinamen verdankt Wuppertal seiner besonderen Lage. Weil die Stadt aus einem Zusammenschluss vieler Orte entstand, gibt es kein Zentrum. Stattdessen: bewaldete Hänge mitten in der Stadt, Parks, Kleingärten, Wanderwege und natürlich die Wupper. Darüber hinweg gleitet die Schwebebahn - auf 13,3 Kilometer Strecke in 12 Metern Höhe. Bekanntester Passagier war 1950 die indische Elefantendame Tuffi. Der war‘s zu eng und so stieg sie zwischen den Stationen aus. Platsch! Tuffi saß in der Wupper, unverletzt. Der Sprung machte Wuppertal weltbekannt, trotzdem dürfen Elefanten seitdem nicht mehr "Einmal im Leben über Wuppertal schweben", wie es im Werbespruch der Stadt heißt.

Kein Treppenwitz

Regisseur Tom Tykwer nennt seine Heimatstadt liebevoll das "San Francisco Deutschlands": Hier geht es steil bergauf und bergab. So hat Wuppertal die meisten öffentlichen Treppen Deutschlands. 469 Stück mit mehr als 12.000 Stufen. Die bekannteste trägt den lautmalerischen Namen Tippen-Tappen-Tönchen, die längste ist die Anilintreppe mit 168 Stufen und die schönste die denkmalgeschützte Vogelsauer Treppe mit ihren Stützmauern aus Bruchsteinen, kunstvoll gefertigten Handläufen und Podestpfeilern. Doch trotz Höhenunterschieden: Wuppertal zu erforschen lohnt sich. Ob ein Besuch in einem der besten Zoos Deutschlands, im Skulpturenpark Waldfrieden, im Heydt-Museum oder im weltweit bekannten Tanztheater Pina Bausch, Wuppertal ist Liebe auf den zweiten Blick.

Foto: Mbdortmund

Schwebebahn - Wuppertal

Hier schweben Kaiser, Elefanten und Touristen

Was Paris der Eiffelturm, ist Wuppertal die Schwebebahn. Beide stählerne Bauwerke waren vor dem Bau umstritten, doch wie der Eiffelturm mauserte sich die Schwebebahn schnell zur Touristenattraktion und dem Wahrzeichen der nordrhein-westfälischen Stadt im Bergischen Land.

Wenn Sie eine Fahrt mit der Schwebebahn planen, können Sie Ihren Hund gerne mitnehmen - Elefanten müssen aber draußen bleiben. Seit 1950 der Zirkus Althoff mit dem kleine Elefanten Tuffi eine Werbefahrt unternahm und das Tier ungeplant zwischen den Stationen ausstieg, haben Dickhäuter Schwebebahn-Verbot. Tuffi fiel in die Wupper, schlürfte ein wenig verstört, aber unverletzt das Flusswasser und sicherte sich flugs einen Platz im Herzen der Wuppertaler. Noch heute verkaufen sich Postkarten mit Tuffi-Motiv so gut wie Eiffelturm-Schlüsselhänger in Paris.

Einmal im Leben über Wuppertal schweben

Ein paar Fakten über diese einmalige Bahn: 1901 eröffnet nach nur fünf Jahren Bauzeit, 13,3 Kilometer Strecke, 85.000 Fahrgäste täglich, 60 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Wie ein stählerner Tausendfüßler schlängelt sich das Gerüst der Bahn durch Wuppertal. Mitte der 90er wurde die Schwebebahn komplett renoviert und modernisiert, seit 1997 steht sie unter Denkmalschutz. Mittlerweile fahren Wagen der 15. Generation mit riesigen Panoramascheiben am Waggonende. Und wie fährt es sich so 12 Meter über Wupper, Straßen und sogar über der Autobahn? Herrlich entschleunigt und ruhig, ein sanftes Gleiten über den Dingen. Aber es schaukelt auch ein wenig in den Kurven oder bei Wind.

Die gute Stube in der Luft

Wer zusätzlich die Nostalgie der Jahrhundertwende erleben will, unternimmt eine Stadtrundfahrt im Kaiserwagen. In dem fuhr Kaiser Wilhelm II. zusammen mit seiner Frau und grüßte seinen Untertanen huldvoll aus der Höhe. Heute fahren Sie zwischen originalgetreuen Plüschpolstern und Jugendstil-Ornamentscheiben, Kaffee und Kuchen werden von Stewardessen in historischen Kostümen serviert. Übrigens, die Fahrt MIT Elefanten ist zwar verboten, aber ZU Elefanten dürfen Sie fahren: An der Haltestelle "Zoo" gelangen Sie schnell in Wuppertals Tierpark und zum 2016 geborenen Elefantenbaby. Sein Name: Tuffi. Natürlich.

Fahrzeiten Schwebebahn Wuppertal
Montag - Freitag alle 3 Minuten
Samstag alle 4 Minuten
Sonn-/Feiertag alle 6 Minuten

Zoo Wuppertal

Elefantenwaschanlage und agile Unterwasserflitzer

Der Grüne Zoo Wuppertal ist wie die Stadt: bewaldet, hügelig und mehr als nur einen Besuch wert. Mit der berühmten Schwebebahn können Sie Ihren Besuch im Zoologischen Garten standesgemäß antreten. Im Park erwarten Sie Elefanten, Erdmännchen und Pinguine in einem wunderschönen Gelände mit Teichen, uralten Bäumen, Wiesen und gewundene Wegen.

Wuppertal und Elefanten - dass passt perfekt zusammen seit Dickhäuter Tuffi 1950 unkonventionell aus der Schwebebahn ausstieg. Im Zoo gibt es seit 2016 wieder eine Tuffi: Das aufgeweckte Elefantenbaby springt zwischen den erwachsenen Tieren hin und her, streckt ihren Rüssel dem Wasserstrahl aus dem Schlauch des Pflegers entgegen. Denn jeder Tag ist Waschtag im Elefantengehege im Grünen Zoo Wuppertal und das freut nicht nur die grauen Riesen aus Afrika, sondern auch die Besucher.

Garten mit Tieren

Im Westen der Stadt am Hang des Boltenberges liegt der Zoo und trägt nicht umsonst das Wort "grün" im Namen. Zwar wurde hier seit der Eröffnung 1881 vieles erneuert und modernisiert, doch die alten Bäume blieben erhalten. Wie in einem ausgedehnten Garten kommen sich Besucher vor. Die Zeitschrift "Stern" wählte den Zoo Wuppertal zum drittbesten Deutschlands. Kein Wunder: 4.200 Tiere in fast 470 Arten von allen Kontinenten haben hier ein Zuhause gefunden, auch die vom anderen Ende der Welt. Hier steht die zweitgrößte Königspinguinanlage in Europa. Die schwarz-weißen Unterwasserflitzer können Sie auch aus einem Glastunnel unter dem Becken beobachten.

Altersempfehlung: 0 bis 99

Der Zoo ist besonders familienfreundlich: Bollerwagen können am Eingang geliehen werden, der Wasserspielplatz ist das Frische-Highlight im Sommer und zu jeder Jahreszeit lieben Kinder den Streichelzoo. Ziegen, Hasen und Meerschweinchen sind zwar nicht so exotisch wie die Geparden nebenan, aber wesentlich friedlicher. Ganz toll: Vom Restaurant Okavango aus können Besucher durch große Panaromafenster die Elefanten und Gorillas beobachten, durch Sehschlitze sogar Wölfe. Das Größte für Kinder sind aber die regelmäßig stattfinden Fütterungen der Löwen, Pinguine und Seelöwen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Ein Besuch reicht kaum aus, um alle Tiere zu sehen. Wiederkommen ist also eine gute Idee - die Elefanten freuen sich immer auf ihre Dusche mit Publikum.

Adresse Zoo Wuppertal
Hubertusallee 30, 42117 Wuppertal

Öffnungszeiten Zoo Wuppertal
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier

Radweg Nordbahntrasse - Wuppertal

Nordbahntrasse: Utopien und Bier mit Bart

Neuen Besuchern in Wuppertal wird ziemlich schnell klar: Dies ist keine Stadt zum Fahrradfahren. Das Bergische Land heißt nicht umsonst so. Eine Stadt mit vielen langen Treppen, in den Straßen ist es ein ständiges Auf und Ab. Doch nicht ganz Wuppertal hat sich gegen Zweiräder verschworen: Die Nordbahntrasse ist ein Paradies für Spaziergänger, Radfahrer und Eisenbahnfans.

Erster dicker Pluspunkt: Die Strecke ist fast völlig eben. Wo früher Eisenbahnschienen vom Gebüsch überwuchert wurden, schlängelt sich heute die Nordbahntrasse auf 22 Kilometern durch das Stadtgebiet, die weltweit längste innerstädtische Ex-Eisenbahntrasse. Die Trasse entstand dank einer Bürgerinitiative - viele Wuppertaler packten beim Bau tatkräftig mit an. Zweiter Pluspunkt: Nicht nur entspanntes Radeln ist möglich, Sie werden gleichzeitig etwas über die Universitätsstadt lernen. Markante Überreste der Wuppertaler Industriegeschichte, Denkmäler und geologische Besonderheiten werden auf Tafeln erklärt.

Dschungel und Kultur

Ein dritter Pluspunkt sind die interessanten Stopps auf der Strecke. Zum Beispiel die erste Skulptur der Trasse mit dem inspirierenden Namen "Der Weg ist das Ziel". Oder die Parkouranlage, die größte in Deutschland. Den Straßensportlern stehen hier verschiedene Hindernisse zum Trainieren zur Verfügung. Auch wer sich nicht so agil durch den urbanen Dschungel schwingen möchte, allein das Zuschauen macht Spaß. Nach so viel (Zuschauer-)Sport darf es auch eine Pause sein. Der ehemalige Bahnhof Mirke hat sich in den letzten Jahren zum beliebten Treffpunkt entwickelt. Im Café Hutmacher können Sie sich mit Kaffee, Kuchen oder Bratwurst und dem Hausbier "Bärtig Bräu" stärken. Das denkmalgeschützte Gebäude nennt sich "Utopiastadt" und ist ein Zentrum für Kreative mit einem Garten für alle, Ateliers, Fahrradreparaturwerkstatt und immer wieder Veranstaltungen.

Historische Fahrt

Ein weiterer Grund, die Nordbahntrasse entlang zu radeln: die Aussicht. Zwar führt die Route durch fünf Tunnel, aber auch über mehrere Viadukte - schöner kann man nicht auf die grünste Großstadt Deutschlands blicken. Und weil die Strecke nicht umsonst früher eine Eisenbahntrasse war, gibt es bei Loh ein ganz besonderes Schmankerl. In den Sommermonaten fahren Sie hier auf 1,6 Kilometern mit einer historischen Draisine und das sogar kostenlos. Wuppertal ist keine Stadt zum Radfahren? Ganz im Gegenteil. Nur mit dem Rad lernen Sie die Stadt von ihrer Schokoladenseite kennen.

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