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Graz

Graz-Urlaub: Genießerstadt mit dem bunten Flair

Die zweitgrößte Stadt Österreichs steckt voller Gegensätze: 850 Jahre Geschichte treffen auf modernes Leben, Studentenbistros auf Haubenlokale. Die gesamte Grazer Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Urlaub in Graz

Graz: die Genießerstadt mit dem bunten Flair

Prachtbauten säumen die Herrengasse in der Innenstadt. Die „Bim“ zuckelt durch die Straßen und am Kaiser-Josef-Platz, vor dem prachtvollen Opernhaus, bieten Bauern frische Waren feil. Ein Stück weiter, im Univiertel, herrscht buntes Studententreiben. Ja, Graz ist eine Stadt für fast jeden Geschmack: 289.400 Einwohner leben hier, außerdem 60.000 Studenten. Täglich sind im Durchschnitt mehr als 3.100 Übernachtungsgäste in der Stadt in Österreich.

Größte mittelalterliche Altstadt Europas

Es gibt ja auch viel zu sehen. Das Wichtigste kriegen Touristen von ganz alleine mit. Praktischerweise ist das Zentrum nämlich die größte mittelalterliche Altstadt Europas und gehört komplett zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eine der ältesten Straßen ist die Sporgasse. Von hier aus sind’s nur ein paar Schritte bis zum Schlossberg mit dem Uhrturm, zum Joanneumsviertel mit seinen Ausstellungen, zum Dom oder zur Grazer Burg mit der Doppelwendeltreppe nicht weit entfernt betreten Besucher eine Art „Stadt in der Stadt“: das Grazer Studentenviertel. Die Hauptstadt der Steiermark hat gleich sechs Universitäten – und damit jede Menge Veggielokale, Cafés und eine vielseitige Kulturszene. Am Rande des Univiertels ragt der 110-Meter-Turm der Herz-Jesu-Kirche auf. Das höchste Gebäude der Stadt wurde übrigens vom selben Architekten kreiert wie das Münchner Rathaus.

Sieben Kilometer südlich von hier geht’s um hochmodernes Design: Bei Magna Steyr montieren die Grazer Autos der Marken Jaguar, Mercedes und BMW. Das Werk mit seiner über 100-jährigen Geschichte ist der wichtigste Arbeitgeber der Region – und der größte Produktionsstandort des Magna Konzerns (28 Länder, 173.000 Mitarbeiter).

„Krixikraxi“ heißt „Prost“

Zum PS-Ausgleich gibt’s extraviel Grün. 50 Prozent des Stadtgebiets sind Grünflächen. Und: Es gibt noch 800 Stadtbauern! Sie pflanzen wie früher Obst an, ernten Gemüse, keltern Wein oder pressen Kernöl. Die Region hat sogar einen eigenen Blattsalat, denGrazer Krauthäuptel“. Überall kommen besonders frische regionale Produkte auf den Tisch. Graz feierte gerade „10 Jahre GenussHauptstadt Österreichs". 18 Restaurants sind aktuell von Gault Millau als Haubenlokale ausgezeichnet.

Die rustikalere Variante sind die Buschenschänken – kleine Hoflokale regionaler Erzeuger. Ab August gibt’s hier süßsüffigen „Sturm“ im Henkelglas, jungen Wein. Einmalig ist der leuchtend rote Schilchersturm, den es nur in der Steiermark gibt. „Sturm“ trinkt man übrigens mit links, statt „Prost“ sagt man „Mahlzeit“ oder „Krixikraxi“. Warum? Tja, das können Buschengäste ja mal bei dem ein oder anderen Gläschen vor Ort erörtern …

Straßenbahn in der Altstadt kostenlos: Linien zwischen Jakominiplatz und Hauptplatz plus eine Station in beide Richtungen – also beispielsweise bis zum Schlossbergplatz oder bis zum Kunsthaus

Stadtrundfahrt

Großartiges Graz: eine Entdeckungstour im Schritttempo

Nein, zu den Schnellsten gehört der kleine Elektroshuttle, der hier zur Rundfahrt anrollt, wirklich nicht. Aber wir sind ja im Urlaub (und in Österreich!) und für eine Stadtbesichtigung ist das gemütliche Tempo genau richtig. In 40 Minuten können sich die Fahrgäste einen Überblick über die schönsten Ecken von Graz verschaffen – und dabei Entschleunigung live genießen.

Los geht die Stadtrundfahrt Graz am Fuße des Schlossbergs, Franz-Josef-Kai 12, zu jeder vollen Stunde. Der Open-Air-Bus, in den die Rundfahrtgäste steigen, sieht auf den ersten Blick aus wie ein erwachsen gewordenes Golfplatz-Auto – ohne Türen und Fensterscheiben, aber mit Dach. Er fährt mit Elektroantrieb, verursacht weder Lärm noch Abgase. Die Fahrt damit fühlt sich an wie Laufen – nur viel bequemer.

Murinsel, Freiheitsplatz, Kaiser-Josef-Markt

Zuerst geht’s ein Stück am Ufer der Mur entlang, vorbei an der kleinen Murinsel und im Zuckeltempo durchs Grüne – einmal rund um den Schlossberg, auf dem das Wahrzeichen von Graz steht, der 28 Meter hohe Uhrturm. Die Fahrgäste hören via Audioguide, was da alles so geruhsam an ihnen vorbeigleitet. Weiter geht’s durchs Paulstor zum Freiheitsplatz mit Schauspielhaus und Alter Universität, wo Fahrgäste ebenfalls zusteigen können. Dann passiert der kleine Elektrobus den Burgring, fährt am Dom vorbei und erreicht den Kaiser-Josef-Platz mit dem imposanten neubarocken Opernhaus. Auf dem Platz ist jeden Tag (außer sonntags) Bauernmarkt. Samstags kommen nahezu alle Grazer mit ihren Strohkörben hierher zum Shoppen. Es gibt natürlich Kürbiskernöl, steirisches Wurzelfleisch, frischen Kren, Schinken und Käse, Obst und Gemüse. Und Käferbohnen, ebenfalls typisch steirisch. Praktisch: Von der Shuttlehaltestelle am Kai ist man zu Fuß in 15 Minuten wieder mitten im bunten Markttreiben.

Besuch beim Grazer Alien

Der kleine Elektrobus fährt noch ein bisschen weiter. Vorbei an prachtvollen Plätzen und historischen Gebäuden geht’s zurück zur Mur. Einmal über die Brücke ans andere Ufer. Hier erwartet die Fahrgäste der riesengroße „Friendly Alien“ von Graz. So wird das Kunsthaus genannt. Und wer es sieht, weiß auch gleich, warum… Der Sightseeing-Bus fährt über eine andere Brücke und zurück zum Schlossplatz am Franz-Josef-Kai. Alle aussteigen, bitte, die Fahrt endet hier. Nach ganzen 5,2 Kilometern! Das ist übrigens eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h. Na wurscht, Hauptsoch do samma – gemma. Und schon der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry wusste: „Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.“

Adresse Stadtrundfahrt Graz
Kaiser Franz Josef Kai 12, Ecke Schlossbergplatz Nr.2

Abfahrtszeiten Stadtrundfahrt Graz
Aktuelle Abfahrtszeiten finden Sie hier

Universalmuseum Joanneum

Österreichs ältestes Museum hat gleich 17 Sammlungen

Museumsbesuche sind ja manchmal so eine Sache. Erst kann man sich nicht entscheiden, dann nicht einigen und wenn man endlich da ist, hat es zu … Graz-Besucher haben es da ein bisschen einfacher. Im Universalmuseum Joanneum sind gleich 17 Sammlungen an zwölf Standorten vereint – und ein Ticket gilt 24 Stunden lang für alles.

Am Flussufer im Stadtzentrum liegt der „Friendly Alien“. So nennen die Grazer ihr außerirdisch schickes Kunsthaus mit dem „Panzer“ aus 1.068 Acrylglasplatten. Nur 600 Meter entfernt beginnt das Joanneumsviertel mit der Neuen Galerie Graz und dem Naturkundemuseum. Modern trifft auf historisch – hier in der Altstadt begann die Museumstradition von Graz.

Universalmuseum Graz: Österreichs ältestes Museum

Das Universalmuseum Joanneum ist Österreichs ältestes Museum – und auch das zweitgrößte. Namensgeber war Erzherzog Johann, der es 1811 der Steiermark stiftete. Er ließ Zeugnisse der Natur, Kunst und Kultur sammeln und erforschen, um „das Lernen zu erleichtern und die Wissbegierde zu reizen“. Technik und Naturwissenschaften waren ihm besonders wichtig. Bis heute entstanden auf Grundlage dieser Idee 17 Sammlungen mit etwa 4,7 Millionen Objekten aus Kunst, Kultur und Naturwissenschaft. 420 Mitarbeiter kümmern sich um die Museumsschätze. Zum Joanneum gehören Jagd-, Landwirtschafts- und Volkskundemuseum, der Österreichische Skulpturenpark, das Geburtshaus des Schriftstellers Peter Rosegger, das Schloss Eggenberg oder die Römerstadt Flavia Solva, in der Mode, Handwerk und Religion um 70 nach Christus gezeigt werden. Das Landeszeughaus beherbergt mit 32.000 Originalobjekten die größte historische Waffensammlung der Welt.

Graz zeigt: Kunst darf Spaß machen!

Sechs Museumsstandorte befinden sich direkt in Graz. Schloss Stainz, der Skulpturenpark und die Ausgrabungsstätte Flavia Solva liegen maximal 40 Kilometer außerhalb. Zwei Rosegger-Museen und Schloss Trautenfels sind etwa 80 Kilometer entfernt, zum Schloss Trautenfels fährt man 135 Kilometer.

Das Universalmuseum ist Träger des Museumspreises des Europarates – und Graz war 2003 Kulturhauptstadt. Hier ist ganz vieles Kunst (und kann nicht weg). Laute tropfende Rohrleitungsgeräusche etwa sind kein Fall für den Klempner, sondern eine extra verstärkte Klanginstallation. Ein verchromter (aber funktionstüchtiger) Geldautomat ist eine Kunstskulptur, ebenso ein großer ringförmiger Zaun mit wild wucherndem Grünzeug drin. Das ist nämlich eine „sich sukzessive pflanzlich entwickelnde Skulptur". Manchmal hat man solch ein Kunstwerk ja auch zu Hause im eigenen Garten …

Zum Glück darf Kunst Spaß machen – gehen Sie in Graz auf Entdeckungstour!

Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier

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