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Kurzurlaub in Thüringen
Von Natur bis Kultur ist alles da: Deutschlands berühmtester Höhenwanderweg, der „Rennsteig“ im Thüringer Wald, UNESCO-Welterbe wie das klassische Weimar, die mittelalterliche Burg Creuzburg und noch berühmtere Wartburg bei Eisenach.
Reisethemen für Ihren Urlaub in Thüringen
Thüringen Reisen
Thüringen – grüner wird’s nicht
Das Herz von Deutschland, so dicht bewaldet wie kein anderes Bundesland und mit einer hohen Dichte an Kulturstätten – Urlaub in Thüringen verbindet das Beste aus Natur und Kultur. Ob Urlaub in Thüringen mit Hund, Urlaub in Thüringen mit Kindern oder ein Bauernhof-Urlaub in Thüringen, um es mal mit einem Wahlthüringer zu sagen: „Sieh, das Gute liegt so nah“, nämlich genau in der Mitte Deutschlands.
An was denken Sie, wenn Sie Thüringen hören? Rostbratwurst? Weimar? Rennsteig? So vielfältig, wie die Assoziationen ist das Land selbst. Im Norden liegt der Harz, im Südosten die „Goldene Aue“, in der Mitte des Landes wird es im Thüringer Becken flach. Ein grüner Wandertraum ist der Thüringer Wald mit dem berühmten Weitwanderweg Rennsteig. Dazwischen: historische Städte wie Weimar, Erfurt, Eisenach, Jena und Gera. Welches ist das passende Ziel für Ihren Thüringen-Urlaub?
Kulturstädte: Kurzurlaub in Thüringen
Landeshauptstadt Erfurt hat sich nach der Wende hübsch gemacht. Die mittelalterliche Altstadt strahlt in restauriertem Glanz, kleine Lädchen und Cafés versüßen den Bummel. Vor allem die Krämerbrücke ist der Liebling bei Einheimischen und Touristen: Sie ist komplett mit putzigen Fachwerkhäusern bebaut. Im Sommer werden die Stufen zwischen Dom und Severikirche zur Bühne für die Domstufenfestspiele, im Winter steht hier auf dem Domplatz ein zauberhafter Weihnachtsmarkt.
Noch mehr Kultur und Geschichte erleben Sie in Weimar, Wirkungsort von Goethe, Schiller, Wieland und Herden, Ort der Nationalversammlung 1919, Sitz des Deutschen Nationaltheaters. Wer Museen, Bibliotheken und Architektur liebt, der bucht seinen Thüringen-Urlaub in Weimar, der Stadt zwischen Hipster und Hochkultur, am besten noch heute.
Auch andere Thüringer Städte können mit einem großen Kulturerbe aufwarten: Unistadt Jena warb schon im 17. Jahrhundert mit den „Sieben Wundern“ beziehungsweise Sehenswürdigkeiten (von denen nur noch vier erhalten sind) – mittlerweile sind einige dazugekommen, zum Beispiel das erste Hochhaus in Deutschland.
Eisenach ist vor allem dank Martin Luthers Wirken bekannt. Der Reformator ging hier zu Schule, predigte in der Georgenkirche und übersetzte später auf der nahen Wartburg das Neue Testament. Apropos Burg: davon werden Sie in Ihrem Urlaub in Thüringen vermutlich mindestens eine sehen: zum Beispiel die trutzige Burg Creuzburg, Schloss Friedenstein in Gothar oder Schloss Willhelmsburg in Schmalkalden.
Urlaub in Thüringen: Hotel mit Ausblick
Sie planen einen Urlaub mit Hund in Thüringen? Dann werden Sie viele Möglichkeiten haben, Gassi zu gehen. Es muss ja nicht gleich der ganz Rennsteig sein (knapp 170 km), wobei der Höhenweg ein Weitwanderweg für wirklich alle ist. Teile des Rennsteigs sind sogar als Kinderwagen-Wanderweg ausgewiesen. Perfekt also bei einem Urlaub mit Kindern in Thüringen. Doch es darf auch noch sportlicher sein: Mountainbiken und sogar Skiwandern kann man auf dem Rennsteig. Auf jeden Fall ist eine Wanderung eine gute Gelegenheit, die Natur in Thüringen zu genießen. Weil der Weitwanderweg ein Höhenweg ist, bietet sich Ihnen fast überall eine wunderschöne Aussicht auf eine vielfältige Landschaft. Der Rennsteig liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald, inmitten von Natur- und Vogelschutzgebieten und teilweise auch in Hochmooren.
Für eine Stippvisite in das grüne Herz Thüringens ist Friedrichroda geeignet. Der Luftkurort liegt nur 3,5 Kilometer vom Rennsteig entfernt. Das Ahorn Berghotel thront über dem Ort und bietet geführte Wanderungen an. Außerdem: Kleinfeldfußballplatz, Basketball, Beachvolleyball im Sports- und Funpark, Eisstockbahn und Niedrigseilklettergarten, Wassergymnastik, Boccia, Nordic Walking. Für entspannende Wellness besuchen Sie die Toskana Therme in Bad Sulza. Die moderne Badelandschaft ist vom Hotel an der Therme per Bademantelgang bequem zu erreichen. Bei neun Saunen, 12 Becken und regelmäßigen Events wie Konzerten und Aqua-Yoga wird Ihr Wellness-Kurzurlaub in Thüringen zum maximalen Erholungstrip.
Viel Grün, Kulturdenkmäler und Erholung – das erwartet Sie bei einem Urlaub in Thüringen. Buchen Sie Ihre Auszeit im Herzen von Deutschland.
Saalfelder Feengrotten
Feen - das sind bezaubernde, atemberaubend schöne Wesen, denen eine glücksbringende Kraft nachgesagt wird. Sie sind meist fröhlich, gutmütig und hilfsbereit, doch zeigen Sie sich nur denjenigen, denen sie sich auch zeigen wollen. Sie glauben nicht an Feen? Dann auf zu den Saalfelder Feengrotten in Thüringen und lassen Sie sich vom Gegenteil überzeugen.
Die Geschichte der Feengrotten beginnt bereits im 16. Jahrhundert. Auf der Suche nach wertvollen Metallen begannen Bergleute am Rande des Thüringer Schiefergebirges mit dem Bergbau und stießen dabei auf Alaunschiefer. So begann der Abbau des Gesteins, das zu Alaun und Vitriol aufbereitet wurde. In den Anfängen des 20. Jahrhunderts wurde das Bergwerk stillgelegt, es folgten erstmals wissenschaftliche Analysen des Grubenwassers. Man entdeckte darin einen hohen Mineralgehalt und eine heilende Wirkung. Bei der Suche nach den Quellpunkten wurde man untertage von einem überwältigenden Schauspiel überrascht. Die Natur hat die unterirdischen Hohlräume mit der Zeit in eine atemberaubende Tropfsteinhöhle verwandelt. Die Tropfsteine erstrahlten damals wie heute in faszinierender Form und Farbe, die jeden Besucher regelrecht in eine Märchenwelt versetzt. 1993 wurde das Schaubergwerk als "farbenreichste Schaugrotten der Welt" sogar in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Bei Ihrem Besuch werden sie selbst erleben, dass es keinen besseren Namen für die "Feengrotten" gäbe. So mancher Besucher schwört sogar, in den Ecken der Grotten eine Fee entdeckt zu haben - Realität oder doch nur ein Streich der Fantasie?
Neben ihrer bezaubernden Schönheit haben die Feengrotten nach wie vor eine gesundheitsfördernde Wirkung. Grund dafür ist das gesunde, konstante Klima unter Tage mit absolut reiner Luft. Im Heilstollen, dem sogenannten "Emanatorium" können Sie zwei "gesunde Stunden" einlegen, indem Sie es sich auf Liegen mit Isomatten und Schlafsäcken bequem machen und einfach nur atmen. Besonders für Patienten mit Allergien, Atemwegserkrankungen und Neurodermitis wird eine spürbare Linderung oder gar Heilung versprochen.
Oberhalb der Erde verführt Sie das Feenweltchen in die Anderswelt. Machen Sie sich auf zu einem Abenteuer in das Reich der Feen und Waldgeister. Lauschen Sie spannenden Geschichten, entdecken Sie den magischen Garten oder ruhen Sie sich einfach inmitten von schönster Natur aus - doch erschrecken Sie nicht, wenn hin und wieder eine Fee oder ein Troll Ihren Weg kreuzt.
Seit 2011 gibt es das Grottoneum, ein Mitmach-Museum, das den Besuchern auf anschauliche Art und Weise die Entstehung der Feengrotten erklärt. Hier können Sie selbst Hand anlegen und sich sogar Ihren eigenen Tropfstein wachsen lassen. Ein Spaß für Groß und Klein.
Adresse Saalfelder Feengrotte
Feengrottenweg 2, 07318 Saalfeld/Saale
Öffnungszeiten Saalfelder Feengrotte
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Hainichland - Thüringen
Das Hainichland liegt im Nordwesten Thüringens, an Hessen grenzend. Es ist die Region um den Nationalpark Hainich, gelangt im Norden an das Eichsfeld, im Osten an das Unstruttal, im Süden an den Thüringer Wald und im Westen an das Werratal. Damit schließt das Hainichland einen Großteil des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werrateil ein. Die Landschaft im Westen des Hainichlandes ist durch das Werratal geprägt. Durch das milde Klima konnte sich hier eine mediterrane Flora und Fauna ansiedeln. Im Süden grenzt es an der legendären Wartburg oder der Drachenschlucht in Eisenach. Im östlichen Teil erstrecken sich ausgedehnte Obstplantagen. Neben der Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza und dem malerischen Unstruttal, gehört auch der Baumkronenpfad an der Thiemsburg zu den Stationen, die man bei einem Besuch im Hainichland unbedingt einplanen sollte. In eine waldreiche Landschaft eingebettete Ortschaften prägen den nördlichen Teil des Hainichlandes. In Mühlhausen mit den zahlreichen Kirchen wandeln Sie auf historischen Pfaden oder entspannen in der Thüringentherme.
Baumkronenpfad bei Bad Langensalza:
In seinen für den Menschen sonst unzugänglichen Bereich - hoch hinauf in das Blätterdach des Waldes - führt der Baumkronenpfad an der Thiemsburg. Der Pfad schlängelt sich durch die Kronen. Mit Natur und Kunst, Wissen und Spiel, abenteuerlicher Höhe und greifbarer Nähe verspricht der Besuch auf dem Baumkronenpfad ein spannendes Naturerlebnis im vielfältigsten Lebensraum der Erde.
Adresse Baumkronenpfad Bad Langensalza
Thiemsburg 1 im Nationalpark Hainich, 99947 Bad Langensalza
Öffnungszeiten Baumkronenpfad Bad Langensalza
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Drachenschlucht bei Eisenach:
Der Marienbach, der durch die Drachenschlucht fließt, schuf ein ca. 1 km langes Kerbtal. Der Höhepunkt des Naturschauspiels ist eine 182 m lange Klamm, die zum Teil nur 70 cm breit ist. Seit 1832 kann man die Schlucht auf einem Bohlenweg über dem gurglenden Bach und zwischen 10 m hohen Felswänden durchwandern. Hinter der Drachenschlucht führt der Wanderweg weiter bis hinauf zur Hohen Sonne am Rennsteig, von wo sich ein Abstecher zum Aussichtspunkt Hirschstein lohnt.
Adresse Drachenschlucht Eisenach
Mariental, 99817 Eisenach
Creuzburg - Stadt an der Werra:
Die mittelalterliche Burganlage "Creuzburg" ist schon von weitem zu sehen. Auf dieser fühlte sich bereits die Heilige Elisabeth sehr wohl. Zahlreiche Rundwanderwege und überregionale Wanderwege führen durch Creuzburg. Alle Touren lenken Sie an der ältesten Steinbogenbrücke nördlich des Mains, erbaut 1223, vorbei. Auch eine Paddeltour auf der Werra ist möglich, um die burgenreiche Umgebung zu erkunden.
Treffurt - Fachwerkstadt im Werratal:
Die Stadt liegt im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal und an der Deutschen Fachwerkstraße. In der Altstadt spazieren Sie auf original erhalten gebliebenem Kalksteinpflaster aus dem Mittelalter. Entdecken Sie liebevoll gestaltete Fachwerkhäuser und eines der schönsten Renaissance-Rathäuser. Über der Stadt thront die Burg Normannstein. Von dort aus haben Sie einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und ins Werratal. Besonders schön ist die Natur zur Kirschblüte. Aufmerksame Wanderer entdecken hier viele Orchideenarten.
MärchenNaturPfad Feensteig:
Das Symbol für den rund 2,5 km langen Wanderweg ist eine Taube. Lassen Sie sich Zeit für den "Feensteig, um alle Besonderheiten des Waldes entdecken zu können. Bäume aller Größen, skurrile Gestalten, mächtige Baumveteranen, Totholz, besetzt mit Moosen, Flechten, Pilzen - es ist die Vielfalt des Lebens, die die Wälder des Hainichs so besonders macht: ein Stück Urwald mitten in der intensiv genutzten Kulturlandschaft. Gewöhnlichen und ungewöhnlichen Naturplätzen und -objekten sind in den Mittelpunkt gestellt und jeweils einem passenden Märchen zugeordnet.
Bad Langensalza - Kur- und Rosenstadt:
Entdecken Sie die seit über 1.300 Jahren gewachsene Stadt mit ihren Türmen, Toren, Portalen, Parks und Gärten. Die kleine Stadt mit einem der höchsten Kirchtürme Thüringens, ist eingebettet in eine geschwungene Hügellandschaft, umgeben von den weiten Buchenwäldern des Nationalparks Hainich. Nicht nur als Kurstadt mit Thüringens einzigem Sole- und Schwefel-Heilbad zieht Bad Langensalza Gäste an, sie verzaubert auch mit mittelalterlicher Kulisse ihrer Altstadt. Beim Bummel entdecken Sie verwinkelte Gassen und farbenfrohe Häuser, die fast vollständig von der mittelalterlichen Stadtbefestigung umschlossen sind. Entlang der Stadtmauer schlängeln sich die Kurpromenade und acht Themengärten. In jedem Fall sollten Sie in Erfahrung bringen, warum Bad Langensalza das Prädikat Rosenstadt erhielt. Also auf zum Rosengarten direkt an der Kurpromenade. Auf 18.000 Quadratmetern 450 Rosenarten, von denen 88 Sorten in Bad Langensalza gezüchtet wurden.
Saalfeld, Saale
Saale, steinerne Chronik und sagenhafte Feenwelt
Bei einem Rundgang durch die Saale-Stadt treffen Sie auf eine Vielzahl von guterhaltenen Bauwerken aus verschiedensten Epochen. Darunter die Johanneskirche, die zu den bedeutendsten Bauwerken des Bundeslandes zählt, das Franziskanerkloster, eine komplett erhaltene Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert und die vier Stadttore, die den Zugang zur Altstadt bilden.
Nicht umsonst trägt Saalfeld den Beinamen "Die steinerne Chronik Thüringens", wenn Sie genau hinsehen, können Sie diese Chronik in den Gemäuern lesen. Nehmen Sie doch an einer der interessanten, oft thematisch aufgebauten Stadt- und Erlebnisführungen teil und lassen Sie sich von der lebendigen Geschichte begeistern.
Ein Muss für jeden Besucher sind die Feengrotten - das Wahrzeichen Saalfelds und die bekannteste Sehenswürdigkeit der Region. Das ehemalige Bergwerk ist im Guinness-Buch der Rekorde als "farbenreichste Schaugrotte der Welt" gelistet. Überzeugen Sie sich selbst vom einzigartigen Farbenreichtum der Tropfsteine. Doch Saalfeld hat nicht nur kulturell viel zu bieten. Das Tor zum Thüringer Wald, wie die Umgebung auch genannt wird, ist für Naturfreunde ein wahres Paradies. Eine Vielzahl von Wanderwegen führt vorbei an Schlössern und Burgen, unter anderem liegt Saalfeld an der Bier- und Burgenstraße und der Porzellanstraße. Entlang der Saale gibt es zahlreiche Radwanderwege und für Wassersportfreunde verschiedene Boots-, Schiffs-, oder Kanutouren.
Auch für den Gaumen hat man hier einiges übrig. Das bürgerliche Brauhaus Saalfeld braut bereits seit über 100 Jahren den beliebten Gerstensaft. Inzwischen ist es weit über die Grenzen Thüringens hinweg bekannt und beliebt. Unbedingt probieren sollten Sie auch den "Detscher", ein typisch Saalfelder Kartoffel-Gebäck, dem zu Ehren einmal jährlich ein großes Fest veranstaltet wird.
Bad Heiligenstadt
Märchen, Bildschnitzer, Storm und gesunde Sole
Die Stadt in Deutschland beherbergt mit ihren Ortsteilen Flinsberg, Günterode, Kalteneber und Rengelrode 17.000 Einwohner.
Im Jahre 973 erstmals urkundlich erwähnt, erlangte Heiligenstadt um die Jahrtausendwende das Marktrecht und 1227 erteilte der Mainzer Erzbischof Siegfried II. das Stadtrecht. Der wohl bedeutendste Sohn der Stadt, der Bildhauer und Bildschnitzer Tilman Riemenschneider, erblickte in der Klausmühle um 1460 das Licht der Welt.
Der Dichter Theodor Storm wirkte 8 Jahre als Kreisrichter in Heiligenstadt im Harz. Ihm zu Ehren wurde anlässlich des 100. Todestages im Jahr 1988 das Literaturmuseum "Theodor Storm" im Mainzer Haus, am Berge, eröffnet. Im ehemaligen Jesuitenkolleg (1740 erbaut) befindet sich heute das Eichsfelder Heimatmuseum. Drei bemerkenswerte gotische Kirchen prägen das Bild der Stadt, umgeben von imposanten barocken Profanbauten und hübschen Fachwerkhäusern.
Seit 1929 ist Heiligenstadt Kurort und hat 1950 offiziell den Status eines Heilbades erhalten. Heute werden in modernsten Therapieeinrichtungen vor allem stationäre Rehabilitationsmaßnahmen bei Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates angeboten sowie Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen behandelt.
Den Gästen stehen außer der reizvollen Umgebung der Wälder der 1996 rekonstruierte Heinrich-Heine-Kurpark, der im Jahr 2000 fertiggestellte Barockgarten im Zentrum der Stadt und die Eichsfeld-Therme (Vitalpark) in der Leineaue zur Verfügung.
Der einstigen Anwesenheit der Brüder Grimm verdankt die Stadt ihre Aufnahme in die "Deutsche Märchenstraße" im Jahr 1993. Anlässlich der Zugehörigkeit zur Deutschen Märchenstraße wurde am 4. Juli 2004 der Märchenpark eröffnet. Hier ist eine kleine Traumwelt der gesammelten Märchen der Brüder Grimm für unsere Jüngsten entstanden.
Quelle: www.heilbad-heiligenstadt.de
Burgruine Hanstein - Bornhagen (Thüringen)
Burg Hanstein: Zurück ins Mittelalter
Einst frühmittelalterliches Raubritternest, später militärisches Angriffsziel schwedischer Truppen und zuletzt Beobachtungsposten von DDR-Grenztruppen. Ohne Frage, die Burg Hanstein ist ein imposantes Bauwerk mit einer wechselhaften, bewegten Geschichte. Erbaut auf einer felsigen Bergkuppe überragt die Burganlage noch heute auffällig das Werratal und prägt durch seine unverwechselbare Silhouette das Bild des Thüringer Eichsfeldes.
Schon beim ersten Betreten der Burganlage werden alle Ihre Erwartungen an eine waschechte Mittelalter-Festung erfüllt: Über die Zugbrücke passieren Sie zuerst den etwa zehn Meter tiefen Burggraben. Schreiten Sie anschließend durch das knapp vier Meter hohe Haupttor hindurch und schon sind Sie mittendrin - im Burgleben des Adelsgeschlechts von Hanstein.
Da die Anlage nach seiner teilweisen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg nur selten bewohnt war, ist sie noch heute recht gut erhalten. Neben Burgkapelle, Folterkeller und Rittersaal ist vor allem der Bergfried ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Bau- und Lebensweise. Vom einzigen noch begehbaren Turm der Burganlage erhalten Sie einen herrlichen Blick ins Eichsfeld, auf den nahen, ehemaligen innerdeutschen Grenzverlauf sowie ins benachbarte nordhessische Bergland. Fast kommt man sich vor, wie im Mittelalter - oder zumindest in einem Mittelalter-Film. Und tatsächlich diente die Burg schon als Filmkulisse, unter anderem für den Hollywood-Blockbuster "Medicus". Überzeugen Sie sich selbst von dieser Filmschönheit.
Adresse Burgruine Hanstein
37318 Bornhagen
Öffnungszeiten Burgruine Hanstein
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Bad Köstritz in Thüringen
Bad Köstritz - eine Stadt sieht schwarz
Die schönen Dinge in Bad Köstritz beginnen mit „B“: Bier zum Beispiel. Der 4.000-Einwohner-Ort nördlich von Gera an der Weißen Elster ist deutschlandweit für sein Schwarzbier bekannt - und das schon seit dem 16. Jahrhundert. Aber auch die anderen „B‘s“ bieten etwas für die Sinne: Bad, Blumen und Barockmusik.
Zunächst einmal und auch wenn es nicht mit einem „B“ anfängt: Das milde Klima hier (dank günstiger Tallage) ist bemerkenswert. Das „Reußische Nizza" - so wird der Ort auch genannt. Berühmter als fürs Wetter ist er aber für das Bier und einen gelungenen Städtetrip. Schon 1543 wird die Brauerei urkundlich erwähnt und ist damit eine der ältesten in Deutschland. Der erste Bierboom kam durch die Gründung der Universität Jena - auch später griffen trinkfeste Studenten und kluge Köpfe gern zum Schwarzbier aus Thüringen. Reichskanzler Bismarck zum Beispiel, Goethe ernährte sich eine Weile sogar nur von Semmeln und Köstritzer. Ob das seine Kreativität gefördert hat, ist nicht bekannt, immerhin etablierte sich der Gerstensaft als Genussbier erster Güte.
Köstritzer Dahlienpionier
Das zweite „B“ - Bad - stammt aus dem 19. Jahrhundert als Bad Köstritz ein bekannter Kurort war. Heute steht eine Seniorenresidenz auf dem Gelände des Kurhauses direkt gegenüber dem Rosarium. 1826 gründete Dahlienzüchter Christian Deegen eine Gärtnerei, damit begann der Ruf Bad Köstritz‘ als Blumenstadt. Inmitten des Ortes liegt der Schau- und Lehrgarten für Dahlien, wo imposante Exemplare der Korbblütler bewundert werden können. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Dahlien-Zentrum mit einer Dauerausstellung zu dieser edlen Blume. Ihr zu Ehren findet im September das Dahlienfest statt, denn dann blüht sie am prächtigsten. Wer weiss, vielleicht wird auch bald eine Landesgartenschau stattfinden im schönen Bad Köstritz.
B wie Barockmusik
Das letzte „B“ verdankt die Stadt ihrem berühmtesten Sohn: Heinrich Schütz, dem bedeutendsten deutschen Komponisten des Frühbarocks. Sein Geburtshaus ist heute eine Forschungs- und Gedenkstätte. Im Jahr 2000 gründlich saniert, befinden sich im „Heinrich-Schütz-Haus“ eine Ausstellung über den Komponisten und ein kleiner Saal für Konzerte. Wenn man aber durch die Straßen des Ortes spaziert und die vielen gut erhaltenden Fachwerkhäuser, gepflegten Vorgärten und kleine Geschäfte sieht, fällt einem noch ein fünftes Wort mit „B“ ein, das Bad Köstritz beschreibt: behaglich.
Leuchtenburg - Seitenroda
800 Jahre Geschichte in 400 Metern Höhe. Auf der Leuchtenburg - der "Königin des Saaletals" - trifft Altes auf Neues, Mittelalter auf Porzellan, Thüringer Kulinarik auf internationales, unkonventionelles Design. Schlendern Sie durch die fast vollständig erhaltene historische Burganlage des einst errichteten Adelssitzes. Doppelte Mauern, Wallgraben und Wehrtürme, Rüstungen, Schwerter und tiefe Verliese geben Ihnen einen Eindruck vom mittelalterlichen Leben und Herrschen. Ein fürstlicher Panoramablick vom Bergfried aus bis weit ins Thüringer Land darf da natürlich nicht fehlen. An klaren Tagen lassen sich selbst Thüringer Wald und Harz erahnen!
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Leuchtenburg viele Ereignisse - schwere Brände im Dreißigjährigen Krieg und eine Umfunktionierung zum Zucht- und Irrenhaus im 18. Jahrhundert sind nur zwei Episoden in seiner wechselhaften Geschichte.
Nach der deutschen Wiedervereinigung war es zunächst still. Doch schon bald wurde die Königin des Saaletals aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und jüngst mit einer neuen interaktiven Ausstellung modern weiterentwickelt, die sogar mit dem Thüringer Tourismuspreis 2014 ausgezeichnet wurde. Gehen Sie in den "Porzellanwelten Leuchtenburg" auf eine spannende Entdeckungsreise und spüren Sie die vielfältigen Facetten des "weißen Goldes" auf. Auf der Reise werden sogar Wünsche wahr: Zerschlagen Sie - schwebend über der Landschaft und mit Blick ins Tal - auf der 20 Meter langen "Skywalk der Wünsche" - ein Stück Porzellan, denn Scherben bringen ja bekanntlich Glück!
Adresse Leuchtenburg Seitenroda
Dorfstraße 100, 07768 Seitenroda
Öffnungszeiten Leuchtenburg Seitenroda
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Modellbahn-Wiehe
Seit 1997 lockt die weltweit größte Modellbahn-Ganzjahresschau in Thüringen Tag für Tag Modellbahnfans, Familien und Touristen aus aller Welt nach Wiehe. Atemberaubende Landschaftsbilder, imposante Bahnhofsmodelle, bekannte Städte und Wahrzeichen aller Herren Länder bekommen Sie hier auf 12.000 qm zu sehen.
Die 47 mal 10 Meter große Thüringen-Nachbildung und die romantische Anlage "Die Harzbahnen" sind H0-Anlagen und bereits seit der Geburtsstunde mit in der Ausstellung. In den letzten Jahren wurde ständig erneuert und umfangreich angebaut, darunter auch die weltgrößte Modellbahnanlage der Spurgröße TT. Aber auch die weltweit größte stationäre Hallen-Gartenbahnanlage "USA von Ost nach West" beeindruckt mit den selbst im Modell noch gigantisch wirkenden Rocky Mountains, welche teils bis zu 7 Meter groß sind. Zu sehen gibt es hier auch eine Nachbildung der berühmten Präsidentenporträts am Mount Rushmore - inklusive Barack Obama.
Die H0-Anlage "Reise mit dem Orientexpress" beinhaltet eine 40 Meter lange Brücke - hier geht die berühmte Reise von London, über Deutschland, Österreich und Ungarn bis nach Istanbul. Viele der Anlagen sind in ihrer Art und Größe weltweit einzigartig.
Neben diesen einmaligen Modellbahn-Anlagen gibt es noch weitere Figuren und Bauten. Das persönliche Highlight des Erbauers Hans-Jörg Stiegler, der bereits in seiner Kindheit die Liebe zur Eisenbahn entdeckte, ist die Nachbildung der Ausgrabungsstätte der "Terrakotta-Armee" des ersten Kaisers von China. Hier empfangen Sie über 780 Krieger im Kleinformat, 6 Offiziere und Generäle sowie der Kaiser Quin Shi Huangdi in Lebensgröße. Alle Figuren sind originalgetreue Nachbildungen der berühmten Tonkrieger aus China.
Stiegler konzipierte die Bahnanlage in erster Linie für Erwachsene - auch wenn die Kleinen im Indoor-Spielplatz und im Sommer mit der großen Außenbahn sicherlich ihren Spaß haben werden.
Überzeugen Sie sich doch selbst vor Ort - denn nur hier ist es möglich, in wenigen Stunden die ganze Welt gesehen zu haben.
Adresse Modellbahn Wiehe
Am Anger 19, 06571 Roßleben-Wiehe
Aktuelle Öffnungszeiten finden Sie hier
Schloss Wilhelmsburg - Schmalkalden
In den Jahren 1585 bis 1590 wurde Schloss Wilhelmsburg unter Wilhelm IV. als Nebenresidenz der hessischen Landgrafen in Schmalkalden erbaut. Das Juwel unter den Renaissance Schlössern gilt aufgrund seiner umfassend erhaltenen Außenanlagen, der originalen Raumstruktur mit farbenprächtigen Wandmalereien und herrlichen Stuckarbeiten als bedeutendes Denkmal der Renaissance-Baukunst.
Das Museum zeigt die Dauerausstellung "Aufbruch in die neue Zeit", die Sie in die Zeit der Renaissance und Reformation entführt. Sehens- oder besser hörenswert ist außerdem die älteste spielbare Holzpfeifenorgel Mitteleuropas, die Sie in der Schlosskirche finden.
Seit 2007 werden die kostbaren Wandmalereien, die die Abenteuer des Ritter Iweins erzählen, durch eine einmalige 3-D-Animation zum Leben erweckt. Der bedeutende Autor Hartmann von Aue schafft um 1200 einen abendländischen Ritterroman, der in der Tafelrunde anlässlich des Pfingstfestes am Hof des Königs Artus beginnt.
Ritter Iwein fühlt sich zu Heldentaten inspiriert und erlebt zahlreiche Abenteuer. So gelangt er an einen Zauberbrunnen, der von Ritter Askalon bewacht wird. In einem dramatischen Kampf verliert dieser. Nach dessen Tod vermählen sich Iwein und die Witwe Askalons. Der neue Brunnen-Beschützer und Globetrotter Iwein braucht Urlaub von seiner Gattin Laudine und macht sich auf den Weg. Er besteht weitere Abenteuer, kämpft mit einem Drachen, der einen Löwen bedroht. Voller Dankbarkeit begleitet dieser seinen Retter auf seinem weiteren Weg. Obwohl Iwein seine Urlaubsbefreiung weit überzogen hatte, wird er letztlich von seiner Frau wieder herzlich aufgenommen.
Adresse Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden
Schloßberg 9, 98574 Schmalkalden
Öffnungszeiten Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden
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Schloss Elisabethenburg - Meiningen
Vom Bischof zum Herzog, heute Schloss-Museum
Der erste Herzog von Sachsen-Meiningen, Bernhard I., ließ das barocke Schloss in den Jahren 1682 bis 1692 erbauen und benannte es nach seiner zweiten Gemahlin Elisabeth. Ganze 238 Jahre lang residierte hier die Herzogsfamilie.
Ursprünglich sollte an dieser Stelle die Würzburger Burg, genannt Bibrasbau, abgeleitet von Bibra sein Bau nach dem Bischof Lorenz von Bibra, stehen. Im Jahr 1511 stand dann auch tatsächlich der Hauptbau für die Würzburger Bischöfe. Bernhard I. bezog diesen Bibrasbau klevererweise in sein Dreiflügel-Ensemble als Nordflügel ein. Durch den Turm in der Mittelachse des Hauptflügels könnte man aus der Luft betrachtet meinen, ein "E" wie Elisabeth zu erkennen. Die so betrachtete offene Seite schlossen die Baumeister mit einem halbkreisförmigen Bau, dem Rundbau. Der majestätische Schlosshof mit seinem in Italien gefertigten Mamorbrunnen gab der herzoglichen Residenz den letzten Schliff.
Seit mehr als drei Jahrhunderten sind die Meininger für ihr musikalisches Bewusstsein bekannt. Unter Georg I. erlebte das Herzogtum in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine kulturelle Blütezeit. Jetzt durften auch normale Bürger an den Schlosskonzerten teilhaben. Berühmtheiten wie Richard Wagner, Hans von Bülow, Johannes Brahms und Richard Strauss waren ebenfalls gern zu Gast. Mitte des 19. Jahrhunderts kam das unter Bernhard II. errichtete Theater hinzu. Max Reger leitete die Meininger Hofkapelle in den Jahren 1911 bis 1914.
Heute befindet sich im Schloss die thematisch vielseitigste Ausstellung Thüringens. Im Hauptflügel in 52 Räumen sehen Sie den Hauptteil der Meininger Museen: das historische Interieur, die herzogliche Kunstsammlung mit über 500 Gemälden und mehreren tausend Grafiken aus ganz Europa, die Musikgeschichte, die durch Musiker wie Brahms, Bach, Wagner, von Bülow, Strauss und Reger geschrieben wurde, und die Meininger Theatergeschichte sowie wechselnde Galerien historischer Exponate. Im Max-Reger-Archiv wird sein Arbeitszimmer gezeigt und eine Sammlung von historischen Musikinstrumenten.
Abgesehen von den beeindruckenden Exponaten ist natürlich auch die Architektur wunderbar anzusehen. Nehmen Sie sich Zeit für den Marmorsaal, den "Konzertsaal Johannes Brahms" in der damaligen Schlosskirche und den barocken Hessensaal im heutigen Turmcafé mit Blick über die Altstadt Meiningens. Und wer sich traut, lässt sich im reich mit Gold verzierten Trauungszimmer trauen.
Adresse Schloss Elisabethenburg Meiningen
Schlossplatz 1, 98617 Meiningen
Öffnungszeiten Schloss Elisabethenburg Meiningen
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Thüringer Kristallhof
Thüringer Kristallhof: Die Kunst der Glasbläser aus nächster Nähe
Touristische Schätze gibt es in den kleinsten Orten. Zum Beispiel im thüringischen Gernewitz, einem Ortsteil von Stadtroda. Hier hat Familie Hünniger ihren Vierseitenhof über die Jahre zum „Kristallhof“ ausgebaut. Das eine Highlight: Man kann Graveuren und einem Glasbläser bei der Arbeit zuschauen und sich auch selbst versuchen. Und das andere? Hier ist das ganze Jahr über Weihnachten.
Es gibt Traditionen, die so schön, so filigran und kunstvoll sind, dass sie von der modernen Massenfabrikation nie ganz vertrieben wurden. Wie die Glasbläserei. Seit dem 12. Jahrhundert wird im Thüringer Wald Glas hergestellt, das kleine Bergdörfchen Lauscha lebt seit mehr als 400 Jahren davon. Doch auch in Gernewitz, nur 12 Kilometer südlich von Jena, ist der Zauber des alten Handwerks, das einem Spiel mit dem Feuer gleicht, ungebrochen. Im Thüringer Kristallhof können Sie täglich zuschauen, wie in liebevoller Handarbeit Glas geblasen, geschliffen, veredelt und graviert wird. Neben hochwertigem Eigenproduktionen in allen Stilrichtungen und Formen finden Sie auch extravagante Schätze anderer deutscher Glashütten. Als besondere Erinnerung werden gern Namen, Geburtstagsgrüße oder andere Texte in formschönes Glas graviert. Lediglich ein filigranes Kunstwerk made im Kristallhof ging nie über den Ladentisch, sondern musste hart erkämpft werden: Glaspokale in Form eines Wassertropfens, die exklusiv für die Rodel-WM in Oberhof 2023 hergestellt wurden.
Willkommen im Weihnachtsland
Wer Weihnachten liebt, ist hier doppelt richtig. Ganz im Stile eines Weihnachtsmarktes mit vielen verschieden gestalteten Holzhütten wird hier das ganze Jahr die Adventsstimmung zelebriert. So viel Zauberhaftes aus Glas, Keramik und Holz, so viele klassische und neckische Deko, sinnlicher Luxus und moderne Kreationen – es findet sich bestimmt ein Zuwachs für ihre nächste Heimdekoration.
Adresse Kristallhof
Gernewitzer Straße 43, 07646 Stadtroda OT Gernewitz
Öffnungszeiten Kristallhof
Mo. – Sa. 10.00 – 18.00 Uhr
So. 13.00 – 17.00 Uhr
Rennsteig Outdoor Center - Steinach
Bei den Outdoorprofis: Skifliegen für Jedermann
Na gut, man könnte auch einfach bisschen wandern gehen, hier in Thüringen, wo tausende Touristen über den Rennsteig pilgern. Aber die Wege und Pfade laufen ja nicht weg. Warum nicht mal sehr adrenalinhaltige Tage in der Region verbringen – in dunklen Grotten, beim Bogenschießen oder sogar fliegend …
"AzBz!" ruft der Trainer. "Denkt dran: Arsch zusammen, Bauch zusammen." Eine straffe Körperhaltung ist nämlich wichtig beim Skispringen. Nach der letzten Einweisung schnappen sich alle Teilnehmer ihre Skier und steigen auf zum Schanzenturm. Kaum zu glauben: Jeder, der mutig genug ist, darf hier runterbrettern - und dann ganz weit skifliegen.
Der Skiflyer in Steinach ist das Highlight des "Rennsteig Outdoor Centers" (ROC). Aber das Team um Diplomsportlehrer Heiko Walter und Tochter Elisa (Sportwissenschaftlerin) hat noch weitere Pulsbeschleuniger auf Lager. Wie wär's mit Quadfahren im Großtagebau, einer Dunkelwanderung durch eine Felsgrotte oder einem Kurs im "instinktiven Bogenschießen"? Die Thüringer Outdoorprofis bieten außerdem Ski- und Kletterkurse an, Segway- und Höhlentouren. Urlaubergruppen können ein Floß bauen (und die Schwimmfähigkeit selbst testen) oder ihre Teamfähigkeit im Hochseilgarten trainieren.
150 Meter Rekord-Skiflug
Die Skisprunggruppe ist inzwischen oben angekommen. Jeder trägt einen Helm und steckt in einem Sicherungsgurt. Dann heißt es "Schanze frei!", die Ampel schaltet auf Grün. Schnell geht's die Anlaufspur hinab, Absprung am Schanzentisch und ziiiiieeeeeheeeen! Natürlich sind die Skiflugneulinge gesichert, hängen an einem langen Stahlseil und fliegen 150 Meter weit - das wäre auf mehreren Anlagen Schanzenrekord. Und wenn jemand "AzBz" vor Aufregung vergessen hat, kommt er trotzdem sicher unten an - nur die B-Note ist dann etwas niedriger.
Herzklopfen ist natürlich normal. Das ROC-Team erklärt: "Es ist nicht unsere Absicht, gelangweilten Adrenalinjunkies den ultimativen Kick zu verschaffen, Wir bieten unseren Gästen eher die Chance, neue Herausforderungen anzunehmen, Grenzen zu überschreiten und so vielleicht Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu gewinnen."
Aber klar, einer muss auch unten bleiben und die Fotos machen … Und falls in einem Fluggast ein neuer Sven Hannawald steckt: Beim selben Veranstalter können Laien auch ganz echtes Skispringen ausprobieren - auf einer Jugendschanze. Und bis zur Weltcupschanze in Lauscha ist's dann auch nicht mehr weit: sieben Kilometer.
Adresse Rennsteig Outdoor Center
Obere Coburger Straße 12, 98743 Gräfenthal, Telefon
Öffnungszeiten Rennsteig Outdoor Center
Montag - Freitag 9.00 - 18.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
Duderstadt
So kam die mittelalterliche Perle zum lustigen Namen
Der Sage nach spielte sich die Geschichte folgendermaßen ab: Drei Brüder erbauten eine Stadt. Die Ansiedlung gedieh prächtig, nur der Name fehlte noch. Die Brüder waren sehr schüchtern, keiner wollte den anderen übergehen. Einer forderte den anderen auf, Vorschläge zu machen. So sagte der Erste zum Zweiten: "Gib Du der Stadt den Namen", und der wiederum sagte zum Ersten: "Gib Du der Stadt den Namen", und dieser bat mit den gleichen Worten den Dritten, der gab's ihm mit denselben Worten zurück. Da nannten sie kurz entschlossen die Stadt Duderstadt.
Fakt ist, Duderstadt erlebte im 15. Jahrhundert seine Blütezeit, die der zentralen Lage an den großen Handels- und Heerstraßen zu verdanken war. Damals zählte die Stadt 4.500 Einwohner und war damit fast so groß wie Hamburg zu jener Zeit. Die malerischen Gassen und romantischen Winkel verlaufen auch heute noch fast so wie vor rund 700 Jahren. Der mittelalterliche Wohlstand ist immer noch spürbar.
Duderstadt ist eine der beliebtesten Stationen auf der Deutschen Fachwerkstraße. Mehr als 600 farbenfrohe Fachwerkhäuser der verschiedenen Stilepochen, schmuckvolle Fassaden, Figuren und Inschriften lassen Sie Geschichte hautnah erleben.
Das Wahrzeichen der Stadt wird Ihnen gleich auffallen: Es ist der Westerturm mit seiner schraubenartig gedrehten Spitze. Das schmucke Rathaus ist eines der ältesten Deutschlands. Alle zwei Stunden, in der Zeit von 9 bis 19 Uhr öffnet sich am Westturm eine kleine Luke und die skurrile Figur "Anreischke" nickt Ihnen freundlich zu, begleitet von einem Glockenspiel. Der komplett erhaltene Ringwall umschließt die Altstadt wie ein grüner Gürtel. Bürgergärten und im Zuge der Landesgartenschau gestaltete Grünflächen zeigen sich so farbenfroh wie die bunten Fachwerkhäuser.
Dörfer rundherum mit hübschen Bauernhäusern und Dorfkirchen in der idyllischen Eichsfelder Landschaft bilden die unmittelbare Umgebung. Harz und Thüringer Wald sind auch gleich ums Eck - eine Einladung an alle Naturfreunde.
Heimatstube Waltershausen
Heimatstube Waltershausen
Von Computern, Smartphones und anderem modernen technischen Schnickschnack hält Oma Heidrun nicht viel. Dafür kennt sie sich umso besser mit heimischen Wildkräutern aus. "Unkraut" gibt es nicht, denn wie schon Naturheilkundler Sebastian Kneipp sagte, ist gegen wirklich jedes Leiden mindestens ein Kraut gewachsen. Ob Bärlauch, Brennnessel oder Beifuß - häufig helfen schon kleine Pflänzchen bei der Heilung und Linderung von Wehwehchen. Viele von ihnen sind auch noch unglaublich aromatisch und wohlschmeckend - ein Muss in jedem Gewürzschrank.
Viel Wissens- und Sehenswertes vermittelt Heidrun Diringer in ihrer schnuckeligen Heimatstube in Waltershausen. Hier erklärt sie auf liebenswerte, anschauliche Weise eine Menge interessanter Sachen über die Verwendung von verschiedensten Wildkräutern. Der eigens bewirtschaftete Kräutergarten am Haus ist Grundstock zur Herstellung ihrer köstlichen Tees und Tinkturen, süßen Marmeladen und süffigen Liköre. Seien Sie gespannt, welche selbstgemachten Salate, Suppen, Wildkräutergerichte, Bowlen und Säfte sie in den Sommermonaten auftischt. Oder machen Sie es sich an einem knackig-kalten Wintertag in der Heimatstube gemütlich, wenn Oma Heidrun bei Glühwein und Stollen aus alten Märchen- und Heimatbüchern vorliest.
Bei Gelegenheit sollten Sie auf jeden Fall auch einmal einen Blick in die anderen Räume des über 200 Jahre alten Hauses werfen. Immer hinein in die gute Stube! Es ist verblüffend. Als sei die Zeit stehengeblieben. Versetzen Sie sich in das alltägliche Leben und Wohnen von einst. Stöbern Sie auch in Stall und Scheune und treten Sie ein ins "anno Dunnemals". Immer dienstags, mittwochs und donnerstags können Sie in Oma Heidruns Sammelsurium in Waltershausen bestaunen, wie unsere Großeltern und Urgroßeltern damals gehaust haben.
Lutherweg (Mitteldeutschland)
2.000 Kilometer Geschichte und Geschichten
Ein grünes, geschwungenes "L" erobert die Wanderwege in Mitteldeutschland. Es kennzeichnet den Lutherweg, ein verzweigtes Wegenetz für Pilger und Feriengäste. Interessierte können nach 500 Jahren Martin Luthers Spuren mehr als 2.000 Kilometer weit folgen.
Es sind Wege voller Geschichten und Geschichte. Wie ein Netz ziehen sie sich von Sachsen-Anhalt aus über Sachsen, Thüringen und Hessen bis nach Rheinland-Pfalz und Bayern. Mehr als 2.000 Kilometer Lutherweg gibt's inzwischen - immer mit dem grünen "L" auf weißem Grund gekennzeichnet. Der längste Teil des Lutherwegs verläuft durch Thüringen - 1.010 Kilometer. Er hat keinen Startpunkt, kein Ziel, führt nicht von A nach B. Es ist eine Entdeckungsreise zu den historischen Schauplätzen der Reformation. Wanderer können bedeutende Stätten erkunden, darunter die Wartburg, auf der Luther die Bibel übersetzte und Erfurt, wo er Theologie studierte. Bibelfest muss man nicht sein, nur neugierig.
Unterwegs mit Gott und Heilwasser
Eine besondere Route führt von Schmalkalden nach Tambach-Dietharz: 19 Kilometer, eine 4,5-Stunden-Wanderung. Martin Luther war auf diesem Weg am 26. Februar 1537 unterwegs - allerdings mit der Pferdekutsche. Auf der Heimreise nach Wittenberg glaubte sich Luther dem Tode nah. Er hatte Nierensteine, unerträgliche Schmerzen. Der Legende nach soll ihn das Wasser aus dem (später so benannten) Lutherbrunnen in Tambach geheilt haben. Einheimische schwören bis heute auf die Heilwirkung des Wassers. Wanderer können gerne unterwegs einen kräftigen Schluck nehmen - wenn's hilft ...
App auf den Wanderweg
Damit sich niemand verpilgert, wurde das Thüringer Wanderwegnetz im Lutherjahr 2017 besonders schick gemacht, mit Schildern, Infotafeln - und kostenloser App. "Luther to go" informiert über 400 Attraktionen, 180 Kirchen und 46 Wegetappen, mit Wanderkarten, Navigation und Einkehrtipps. Pilger, die sich mehrere Stationen vorgenommen haben, bekommen für den "Lutherweg" einen richtigen Pilgerpass zum Abstempeln. Das geht natürlich auch nach dem Reformationsjubiläum.
Flinsberg - der Mittelpunkt Deutschlands
Flinsberg, Eichsfeld: Hier ist Deutschlands Mitte!
Deutschland hat mehrere Mittelpunkte - aber ist das wirklich möglich? Ja, denn es kommt wie so oft auf die Betrachtungsweise an. Mal werden die Längen- und Breitengrade herangezogen, mal deren Schnitt- oder Schwerpunkte. Es gibt auch die Möglichkeit ein 3-D-Modell anzuwenden oder das Gleichgewicht zu berechnen. Egal wie - in Flinsberg in Thüringen befindet sich einer der fünf geographischen Mittelpunkte Deutschlands.
Vor allem durch diese geographisch bedeutsame Feststellung der Universität Bonn wurde der kleine Ort in den letzten Jahren bis über seine Grenzen hinaus und sogar deutschlandweit bekannt. Auch die Natur selbst ist eine Reise wert, denn Grün ist hier die vorherrschende Landschaftsfarbe. Schöne Wanderwege, blühende Wiesen und bunte Wälder machen den kleinen Ort mit 167 Einwohnern so charmant.
Als in der Region noch die Bewohner der Eichsfelder Burgen und Warten regierten, war Flinsberg ein zentraler Punkt der Gesellschaft. Der Warteberg bei Flinsberg sorgte nämlich dafür, dass die Burgen und Warten sich untereinander verständigen konnten und spielte eine bedeutsame Rolle bei den Handels- und Kommunikationswegen.
Vom Zentrum in Heilbad Heiligenstadt sind es rund sieben Kilometer nach Flinsberg, auf einem reizenden Wanderweg quer durch den leicht hügeligen Wald gut zu erreichen. Am Mittelpunkt Deutschlands können Sie dann innehalten und sich ausruhen. Es waten ein Gedenkstein, eine kleine Parkanlage, eine Bank und eine Friedenseiche, die man hier 1991 im Sinne eines guten Miteinanders aller deutschen Bürger pflanzte.